Mission Sphinx: Thriller
den Tisch, um sie unten zu halten. »Die Villa, von der er gesprochen hat, liegt am Westufer, sie heißt Maison Fleuve. Haben Sie den Namen je gehört?«
»Leider nein.«
»Ich glaube, wir lassen den Funker doch besser hier, falls die Deutschen versuchen sollten, zu landen. Und wir brauchen Verstärkung. Aber zuerst soll er sich mit der amerikanischen Botschaft in Verbindung setzen und General Clayton Bericht erstatten. Er soll ihm ganz genau sagen, was sich hier abgespielt hat.«
»Was ist mit dem Flugplatz, Sir?
»Verteilen Sie ein paar Lastwagen auf dem Flugfeld, und stellen sie absolut sicher, daß niemand landen kann. Ich brauche zwanzig von Ihren Männern, die mit mir kommen. Der Rest bleibt hier und bewacht die Gefangenen. Da das Funkgerät nicht mehr funktioniert, wird der Araber wahrscheinlich zur Villa fahren. Und wenn Salter recht hat, dann verstecken sich dort Deacon und die Deutschen.«
Maison Fleuve 1.30 Uhr
Halder wachte von seinem eigenen Schrei auf. Er war schweißgebadet. Rachel hatte sich in einem Stuhl zusammengerollt und geschlafen. Der Schrei hatte sie geweckt, und sie kam jetzt herüber. Sie fühlte Halder die Stirn. »Es ist alles in Ordnung, Jack. Ich bin hier.«
»Was - was ist passiert?«
»Ich glaube, du hattest einen Alptraum, das ist alles. Du hast dich wie wild herumgeworfen im Schlaf.«
Er setzte sich auf, und Rachel fand ein Handtuch, mit dem sie seinen naßgeschwitzten Körper abtrocknete. »Was hast du denn geträumt?«
Sein Gesicht verfinsterte sich, als er sich erinnerte. »Dieser Wahrsager muß mich nervös gemacht haben. Ich hatte einen schrecklichen Traum von Paul. Da waren Bomben - und er ist gestorben. Ich habe ihn nicht retten können.«
»Jack, das ist Unsinn.«
Er stand rasch auf, ein ungutes Gefühl überkam ihn. Er ging hinüber zum Waschbecken und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. »Im alten Ägypten haben sie Träume die Prophezeiungen der Seele genannt, eine Art Warnung der Götter. Manchmal glaube ich, daß sie mehr wußten als wir.«
»Dieser abergläubische Quatsch.«
Als er sein Gesicht abtrocknete, lag ein beunruhigter Ausdruck in seinen Augen, und er wirkte abgespannt. Sie trat hinter ihn, schlang ihm die Arme um die Taille und legte den Kopf auf seinen Rücken. »Du bist einfach völlig erschöpft von der vielen Anstrengung, dein Gehirn hat wirklich Überstunden gemacht. Deswegen hattest du so einen schrecklichen Alptraum.
Weißt du, für einen erwachsenen Mann kannst du manchmal ziemlich irrational sein. Bitte versuch, es zu vergessen, Jack.«
Er drehte sich um, nahm sie in die Arme und sah ihr ins Gesicht. »Weißt du was? Du bist viel zu gut für mich, Rachel Stern. So praktisch veranlagt und immer mit den Füßen am Boden.«
Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen und lächelte, aber die Anspannung in ihren Augen war deutlich zu sehen. »Du gehst jetzt besser runter. Je eher du zurückkommst, desto besser.« Sie küßte ihn ganz leicht auf die Wange und sah ihn ernst an. »Versprich mir, daß du wohlbehalten zurückkommst.«
Halder ging hinunter auf die Terrasse, wo Deacon und Kleist am Tisch saßen und ungeduldig warteten. Das Funkgerät stand vor ihnen. In der Ferne glitzerten unzählige kleine Punkte auf dem Nil, die Laternen der Fischerboote. Der breite, dunkle Strom floß ruhig dahin, am anderen Ufer zeichneten sich Silhouetten von Palmen ab. Nicht der geringste Hauch bewegte ihre Wedel. »Wie die Ruhe vor dem Sturm«, bemerkte Halder.
»Es ist das Warten, das einen so fertigmacht.« Deacon war nervös und wischte sich den Nacken mit einem Taschentuch ab.
»Haben Sie gut geschlafen?«
»Nein.« Eine Kanne mit türkischem Kaffee und ein paar Tassen standen auf dem Tisch, und Halder bediente sich selbst.
»Ist irgend etwas über Funk gekommen?«
»Nein. Still wie in einer Leichenhalle.«
Halder sah Kleist an. »Wir nehmen besser Kontakt mit ihnen auf, bevor wir losfahren, nur um sicher zu sein, daß alles in Ordnung ist.«
Kleist schaltete das Gerät auf Senden und setzte sich die Kopfhörer auf. »Angreifer eins an Angreifer zwei, hören Sie mich?« Er wiederholte das ein halbes dutzendmal, bevor er sich besorgt umdrehte. »Keine Antwort. Die Leitung am anderen Ende ist tot.«
»Sind Sie sicher, daß das Funkgerät funktioniert und daß Sie die richtige Frequenz eingestellt haben?«
Kleist kontrollierte es noch einmal und nickte. »Versuchen Sie es selbst, wenn Sie möchten.«
Halder tat es, aber es rauschte nur in
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