Mission Sphinx: Thriller
Deacon explodierte.
»Dieser durchtriebene Scheißkerl - Salter hat uns reingelegt und alles ruiniert.«
»Zorn bringt uns jetzt auch nicht weiter«, ermahnte ihn Halder. »Was mich viel mehr interessiert: Wie hat die Armee herausbekommen, welchen Flugplatz wir besetzt hatten? Das kann doch nicht Salters Schuld gewesen sein, oder?«
Hassan schüttelte den Kopf und sagte mühsam: »Ich weiß nur, daß die Flugzeuge dort nicht landen können. Denn die Armee läßt dort sicher Posten zurück, und außerdem kontrollieren Spitfires den Luftraum über dem Flughafen.«
Halder seufzte und fragte resigniert: »Sind Sie sicher, daß Ihnen niemand gefolgt ist?«
Der Araber kämpfte sich aus dem Stuhl heraus und preßte sich noch immer das Handtuch auf die Wunde. »Ich bin mir über gar nichts sicher, außer, daß ich dieses Schwein Salter umgelegt habe.«
»Kleist, gehen Sie hinaus, und sehen Sie sich gründlich um.«
Halder traf die Entscheidung sofort. »Dann werden wir hier verschwinden.«
Der SS-Mann eilte davon, und Deacon fragte: »Würden Sie mir verraten, wohin?«
»Wohin auch immer, aber weg von hier, bis wir uns überlegt haben, was wir als nächstes tun. Wenn die Armee über den Flugplatz Bescheid weiß, dann können wir nicht sagen, was sie sonst noch alles wissen. Hier zu bleiben wäre jedenfalls Wahnsinn. Sie senden am besten so schnell wie möglich eine Nachrieht nach Berlin, damit Skorzeny noch Zeit bleibt, abzubrechen. Versichern Sie sich, daß man die Meldung bestätigt. Dann kommen Sie raus zum Boot. Wir bleiben fürs erste auf dem Fluß. Der ist sicherer als die Straßen.«
Als er ging, um Rachel zu holen, hielt ihn Deacon zurück und griff seinen Arm. »Hören Sie, wir können es immer noch schaffen, wenn einer von uns durch den Tunnel… «
Halder zog ihm den Arm fort. »Nehmen Sie doch Vernunft an, Deacon. Ohne die Fallschirmjäger ist es aussichtslos. Wenn Sie sich freiwillig für ein Selbstmordkommando melden wollen, dann bitte sehr. Aber für mich ist es vorbei. Sie haben meinen Befehl gehört - senden Sie die Meldung nach Berlin, und dann verlassen wir das Haus.«
Plötzlich hörten sie Schritte hinter sich. »Ja, es ist vorbei, und zwar für euch alle.«
Sie drehten sich um. Weaver stand auf der Terrasse.
»Niemand geht irgendwo hin«, sagte er bestimmt.
Weaver trat ins Zimmer und hielt sie mit dem Colt in Schach.
»Hände hoch, alle, und zwar ganz langsam.«
Halder gehorchte, Deacon und Hassan ebenso. »Und jetzt zieh die Pistole aus dem Halfter, Jack, ganz vorsichtig, und schieb sie mir herüber.«
Halder tat es und versetzte der Waffe einen leichten Fußtritt.
Sie schlitterte auf Weaver zu. Der Schock stand Halder noch immer ins Gesicht geschrieben. »Es scheint, als ob der schicksalshafte Tag nun doch gekommen ist. Ich bin nicht glücklich darüber, Harry, daß du und ich uns als Gegner gegenüberstehen wie in einem schlechten Western. All das Gute, das wir miteinander erlebt haben, wird dadurch getrübt.
Darf ich fragen, wie du mich gefunden hast?«
Weaver zeigte mit dem Revolver kurz auf Hassan. »Ich bin deinem Freund hier gefolgt. Der andere Herr neben dir ist wohl Deacon, nehme ich an?«
»Ich bin beeindruckt, Harry. Offenbar bist du uns viel dichter auf den Fersen gewesen, als ich geglaubt habe.«
Hassan bemerkte mürrisch zu Halder: »Sie hätten mich ihn töten lassen sollen.«
»Vorwürfe bringen uns jetzt auch nicht weiter«, sagte Halder und sah Weaver an. »Nur um meine Neugier zu befriedigen: Woher hat die Armee von dem Flugplatz gewußt?«
»Die gestohlenen Lastwagen haben uns auf Salters Spur gebracht. Den Rest kannst du dir sicher selbst zusammenreimen.«
»Ich verstehe.« Halder wirkte resigniert. »Dann nehme ich an, die einzige Frage ist: Was geschieht jetzt?«
»Ich glaube, du kennst die Antwort, Jack. Sanson und seine Männer sind unterwegs. Danach wartet auf euch entweder der Galgen oder das Erschießungskommando. Allein die Tatsache, daß du diese Uniform trägst, reicht als Grund dafür. Du hast vorgegeben, ein Offizier der amerikanischen Armee zu sein.
Darauf steht die Todesstrafe.«
»Es stimmt wirklich, daß Sanson unterwegs ist, nicht wahr?
Du würdest nicht bluffen?«
»Niemals.«
»Dann vergiß die Lilie auf meinem Grab bitte nicht, alter Freund. Rosen waren nie mein Fall.«
Weaver kniete sich hin und hob Halders Pistole auf. »Wo ist Rachel?«
»Sie hat mit dem Attentat nichts zu tun, Harry.« Halders Gesicht bekam einen flehenden
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