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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Essensreste aus einer Schüssel fraßen.
    Der Adjutant hüstelte. »Herr Admiral.«
    Canaris sah auf, er wirkte zerstreut. »Was gibt’s denn, Bauer?«
    »Ein Anruf aus dem SS-Hauptquartier, von General Schellenberg…
    »Und was will Walter jetzt schon wieder?«
    »Der General möchte ein dringendes Treffen vereinbaren, um neun Uhr.«
    »Was ist der Grund?«
    »Das hat er nicht gesagt, Herr Admiral. Nur daß es sehr dringend ist.«
    Plötzlich ertönte das Heulen einer Sirene in der Ferne, die einen Luftangriff ankündigte. Canaris seufzte, streichelte die Hunde, um sie zu beruhigen, stand auf und klopfte sich den Staub von den Knien. Die ganze vergangene Woche über hatten die B-17 der Amerikaner bei Tageslicht Berlin bombardiert, und ihre Wirkung war vernichtend. Es schien, als stünde ein erneuter Angriff bevor. »Also gut, organisieren Sie den Wagen. Und beeilen Sie sich besser, sonst sind die Amerikaner vor Ihnen da.«
    »Zu Befehl, Herr Admiral«, rief Bauer, nahm Haltung an und schlug die Fersen so heftig zusammen, daß die Hunde anfingen zu wimmern. Canaris runzelte verärgert die Stirn.
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Bauer. Dieses
    Zusammenschlagen der Hacken und das Herumgebrülle ist ja ganz nett auf dem Exerzierplatz, aber bitte verzichten Sie darauf in meinem Büro. Sie machen den Hunden angst.«
    Bauer wurde rot. »Wie Herr Admiral wünschen.«
    Als der Adjutant gegangen war, betrachtete Canaris seine geliebten Dackel, deren Schnauzen jetzt in der Schüssel verschwanden, und seufzte müde. »Kein bißchen Ruhe gönnt man mir, meine Kleinen. Ich habe das Gefühl, daß der gute Walter wieder etwas ausgeheckt hat.«
    Walter Schellenberg war wohl der unorthodoxeste SS-Offizier und Geheimagent, den Canaris je getroffen hatte, und vielleicht auch der sympathischste. Er war ein junger Mann von dreiunddreißig Jahren, Anwalt von Beruf, schneidig und gutaussehend, und er hatte Stil. Er hatte in Bonn studiert und war, als Hitler 1933 an die Macht kam, aus kühler Berechnung Mitglied der SS geworden. Schon bald hatte er sich einen Posten im Sicherheitsdienst, dem Geheimdienst der SS, gesichert, wo er durch seinen Scharfsinn und seine Kompetenz Heydrichs Aufmerksamkeit erregt hatte. Es dauerte nicht lange, da gehörte Schellenberg zu Heydrichs engsten, persönlichen Beratern. Als Günstling Himmlers wurde er schließlich Chef der Auslandsabteilung des SD.
    Er war Kettenraucher und hatte eine gewinnende Art, und er war in bester Stimmung, als Canaris sein Büro im dritten Stock betrat, trotz der Bomben, die Berlin in Schutt und Asche legten.
    Durch den Ventilator in der Wand drangen Rauch und Staub ins Zimmer.
    »Nimm Platz, Wilhelm.« Schellenberg lächelte. »Wie immer siehst du aus, als trügest du die Last der ganzen Welt auf deinen Schultern.«
    Schellenberg trug die schwarze SS-Uniform, und auf den Manschetten stand RFSS, mit silbernem Faden gestickt.
    Reichsführer SS - Himmlers persönlicher Stab. Canaris schauderte unwillkürlich bei diesem Anblick. Er haßte Besuche im Hauptquartier von SS und Gestapo auf der Prinz-Albrecht-Straße, von wo aus Heinrich Himmler und seine Gehilfen das Reich des Bösen regierten. Die schwarzen Uniformen und das düstere Innere des Gebäudes jagten ihm jedesmal einen Schauer über den Rücken.
    »Manchmal kommt es mir wirklich so vor«, antwortete er.
    »Also, was ist denn jetzt schon wieder los, Walter?«
    Es gab eine Pause im Bombardement, und Canaris hörte im Innenhof Reifen quietschen. Er sah einen Lastwagen und einen Mercedes, die hintereinander in den Hof fuhren und anhielten.
    In Leder gekleidete Männer der Gestapo stiegen eilig aus und begannen mit dem Entladen ihrer menschlichen Fracht, die für die Folterkammern im Keller bestimmt war. Einige hohe Wehrmachtsoffiziere waren darunter, größtenteils ältere Männer, von denen Canaris einen oder zwei erkannte. Einige wurden von ihren verwirrten Frauen und Familien begleitet. Die Gestapo trat sie und schlug sie brutal mit ihren Pistolen, trieb sie wie eine Herde Vieh zum Kellereingang.
    »Was, zum Teufel, ist denn da los?« fragte Canaris entsetzt.
    »Sehr unangenehm, das Ganze«, meinte Schellenberg, als er sich das Schauspiel auf dem Hof ansah. »Sie sind alle der Subversion verdächtigt. Himmler hat allen Grund zu der Annahme, daß eine Verschwörung gegen den Führer existiert.
    Alle Verhöre der letzten Zeit deuten darauf hin, daß eine Gruppe hoher Offiziere versucht hat, das Flugzeug, mit dem er letzten März

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