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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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sich die Hände ab. Der Schrecken mußte ihm noch ins Gesicht geschrieben stehen, als er wieder in das andere Zimmer kam, denn Evir sagte: »Was ist denn? Stimmt etwas nicht?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Du hast ausgezeichnete Arbeit geleistet.« Er warf das Handtuch fort.
    »Und jetzt laß uns gehen.«
    »Wo gehen wir denn hin?«
    »Du willst doch dein Geld, oder?«
    Zwanzig Minuten später hielten sie vor einem halbverfallenen Lagerhaus in den alten Docks am Nilufer an. Die Gegend war verlassen, und das Tor aus Maschendraht unverschlossen. Der Mann fuhr auf einen finsteren Hof vor dem Gebäude.
    Evir bekam es plötzlich mit der Angst zu tun. »Was tun wir hier?«
    Der Mann stellte den Motor ab. »Komm mit, dann bekommst du dein Geld.«
    Er stieg vom Motorrad ab, lehnte es an die Wand und ging in das Lagerhaus hinein. Evir folgte ihm zögernd. Das riesige, höhlenartige Gebäude war völlig heruntergekommen. Überall lagen verrostete Metallteile herum, und auf dem Betonfußboden hatten sich ölige Pfützen gebildet. Ein verbeultes Ölfaß stand in einer Ecke, und darauf eine Laterne, die der Mann jetzt anzündete. Das Streichholz warf er weg.
    Das Innere des Lagerhauses war jetzt in sanftes, gelbes Licht getaucht. Der Mann nahm einen dicken Umschlag aus seiner Jackentasche und wedelte damit. »Bevor ich dich bezahle, muß ich dir noch ein paar Fragen stellen. Hast du noch irgend etwas anderes aus dem Safe genommen?«
    Evir sah, daß ihn der Mann aufmerksam beobachtete. Seine Augen schienen geradezu Löcher in Evirs Gesicht zu brennen.
    »Beim Leben meiner Kinder. Ich habe nur getan, was Sie mir aufgetragen haben.«
    Der Mann starrte ihn weiter an. »Bist du sicher, daß du mir die Wahrheit erzählst?«
    Evir fühlte sich unwohl, und ein Schauer der Angst lief ihm den Rücken hinunter. »Sie haben gesagt, ich soll jedes Dokument im Safe fotografieren. Das habe ich getan. Und jetzt will ich mein Geld.«
    »Hab Geduld. Und du bist sicher, daß du niemandem davon erzählt hast?«
    »Absolut niemandem. Allah möge mir die Zunge herausschneiden, wenn ich lüge.«
    Evir sagte die Wahrheit. Außerdem war er bereits vorher vor den Folgen gewarnt worden.
    Der Mann nickte, er schien zufrieden und lächelte. »Gut.
    Dann ist da nur noch eines.«
    Evir runzelte die Stirn. »Was?«
    Der Mann legte den Umschlag hin und griff in seine Jackentasche. Als er die Hand wieder herauszog, war das Lächeln von seinem Gesicht verschwunden, und Evir sah eine gebogene arabische Klinge mit einem weißen Elfenbeingriff. Sie sah aus wie eine stählerne Kralle.
    »Ich kann dich nicht gehen lassen. Du weißt zuviel, und du kennst mein Gesicht.«
    5
    Chesapeake Bay, Virginia 12. November 8.50 Uhr Die Sonne war an diesem Morgen hinter dunklen Regenwolken verschwunden, als das riesige graue Kriegsschiff, die achtundfünfzigtausend Tonnen schwere USS-Iowa, der Stolz der amerikanischen Flotte, fünf Meilen vor der Küste Virginias vor Anker ging.
    Captain Joe McCrea sah von der Brücke aus zu, wie der Schlepper vom Ufer aus auf den sanften Wellen tanzend auf ihn zukam. Er wurde von einem halben Dutzend Schiffe der Marine begleitet, die ihn wie besorgte Mutterhennen umkreisten.
    McCrea hatte vor zwanzig Minuten das Signal erhalten, daß die prominenten Passagiere jetzt bereit waren, an Bord zu kommen.
    Unter ihnen war die größte Persönlichkeit, die McCrea in seinen zwanzig Jahren bei der Marine jemals auf einem Schiff, das unter seinem Kommando stand, als Passagier empfangen hatte, und er wußte, daß dies der bedeutendste und schwierigste Einsatz seines ganzen Lebens sein würde.
    Er drehte sich zu dem jungen Lieutenant um, der neben ihm stand, und sagte: »Die Passagiere kommen an Bord. Bereiten Sie alles vor.«
    »Jawohl, Captain.«
    McCrea legte sein Fernglas weg, als der Lieutenant aufs Hauptdeck hinunterging. Die Iowa war wie eine kleine Stadt mit einer Besatzung von zweieinhalbtausend Mann. Das umfangreiche Waffenarsenal an schweren Geschützen und Flaks konnte sich sehen lassen, die Gesamtfläche der Decks und Plattformen betrug fast 40000 Quadratmeter, und trotz dieser gewaltigen Ausmaße erreichte das Schiff eine Reisegeschwindigkeit von dreiunddreißig Knoten und war damit das schnellste Schiff seiner Klasse. Weiter draußen im Norfolk Sund wartete seine Eskorte, sechs weitere Schiffe mit einem tödlichen Arsenal an Waffen. McCrea hatte ihren Anblick an diesem Morgen sehr beruhigend gefunden. Es war vielleicht nicht die

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