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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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größte Armada aller Zeiten, aber die wichtigste und geheimste. Er überprüfte den Sitz seiner Uniform und machte sich dann auf den Weg zum untersten Deck, um die Passagiere zu begrüßen.
    Als der Schlepper endlich längsseits kam, sah McCrea mindestens ein Dutzend Männer, die sich im Heck drängten, Zivilisten und Marinepersonal. Es herrschte hektische Aktivität, als die Matrosen sich die Taue zuwarfen und festzurrten. Auf Grund der Höhe der Iowa lag das unterste Deck gute zehn Meter über der Wasseroberfläche. Ein schmaler Landungssteg wurde daher zum Zweck des Umsteigens ausgefahren und ragte jetzt über den Wellen, aber damit begannen die Schwierigkeiten erst.
    Der Präsident der Vereinigten Staaten kam schließlich nicht jeden Tag an Bord, und Franklin Delano Roosevelt war ein kranker Mann, der die meiste Zeit seines Lebens im Rollstuhl verbracht hatte. Er konnte nicht einfach auf den Landungssteg treten und an Bord kommen, sie mußten ihn mit Hilfe von Gurten und einer Winde an Bord der Iowa hieven.
    McCrea sah auf die sanften Wellen hinunter, als eine Reihe von Mitarbeitern des Geheimdienstes und Assistenten vom Schlepper auf den Landungssteg sprangen, und dann war schließlich der Präsident an der Reihe. Er war ein vertrauter Anblick für McCrea, sein großes, freundliches Gesicht, das immer zu einem Lächeln bereit war. Sie halfen im jetzt aus dem Rollstuhl. Seine Unterschenkel steckten in einem Stützapparat aus Metall, und seine Glieder waren so dünn wie die eines Jungen, die Nachwirkungen einer Kinderlähmung, die ihm oft qualvolle Schmerzen bereiteten. Zwei Sicherheitsbeamte trugen ihn zu einer Art Korsett aus Gurten hinüber, das für ihn vorbereitet war, setzten ihn hinein und überprüften, ob alle Gurte geschlossen waren. Dann wurde die Winde in Betrieb gesetzt.
    In gewisser Weise war es ein entwürdigender Anblick, und McCrea hatte ihm mit Schrecken entgegengesehen. Der Präsident des mächtigsten Landes der Erde, der Mann, von dem die freie Welt hoffte, daß er den Krieg gewinnen würde, wurde in einem Gewirr von Gurten hilflos baumelnd an Bord der Iowa gehievt. Aber da war kein Selbstmitleid in seinem Gesicht, nur ernste Entschlossenheit. McCrea wartete geduldig, während ihm das Herz im Hals klopfte. Wenn jetzt nur nichts schiefging, wenn nur die Seile hielten! Allein die Vorstellung, daß der Präsident aus den Gurten herausfallen und ertrinken könnte, war unerträglich.
    Aber dann war Roosevelt an Bord, und McCrea atmete erleichtert auf. Ein ganzer Pulk von Sicherheitsbeamten umringte ihn, sie öffneten die Gurte, der Rollstuhl wurde gebracht, und sie halfen ihm hinein. Einer der Beamten legte ihm den vertrauten schweren Umhang der Marine um die Schultern. McCrea bemerkte die respektvolle Bewunderung auf den Gesichtern seiner Mannschaft, die bei dem ganzen Vorgang still zusah. Junge und ältere amerikanische Seeleute standen dicht gedrängt auf dem Deck, um wenigstens einen Blick auf ihren berühmten Passagier zu erhaschen. Voller Ehrfurcht und etwas erstaunt sahen sie zu. Sie hätten gern applaudiert, aber sie hatten Anweisung, den Passagieren keine Ehren zu erweisen, denn es handelte sich um eine geheime Mission, und es gab nicht einem Mann auf der Iowa, der sich diesem Befehl widersetzte.
    McCrea salutierte. »Willkommen an Bord, Mr. President.«
    Roosevelt lächelte freundlich und bot ihm seine Hand an.
    »Captain McCrea. Sie sind also der arme Hund, der das zweifelhafte Vergnügen hat, mich sicher ans Ziel zu bringen?«
    »Jawohl, Sir, das bin ich. Ihr Quartier ist bereits vorbereitet.
    Wenn Sie bitte hier entlanggehen wollen und -«
    McCrea beendete den Satz nicht, da er sich plötzlich an die Behinderung des Präsidenten erinnerte, der vor ihm im Rollstuhl saß. Es war ein dummer Fehler gewesen, und McCreas Gesicht lief dunkelrot an. Zwei Jahre war er jetzt schon Roosevelts Marineberater, und trotzdem ließ ihn die eiserne Entschlossenheit dieses Mannes immer wieder vergessen, daß er nicht nur gehbehindert war, sondern auch noch ein schwerkrankes Herz hatte.
    Roosevelt aber ließ Peinlichkeit gar nicht erst aufkommen, indem er voller Wärme McCreas Hand nahm und lachend sagte:
    »Machen Sie sich nur keine Sorgen, Captain. Ich bin in diesem albernen Gerät recht beweglich, also gehen Sie nur voraus.«
    Als sie in Roosevelts Quartier auf dem Oberdeck angekommen waren, sagte McCrea. »Ich habe mir erlaubt, einige Karten mitzubringen, um Ihnen zu zeigen, wie unser Kurs aussehen

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