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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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ihn abgestumpft, aber er konnte es nicht ertragen, eine Frau und ihre Kinder hungern zu sehen. Sanson sagte: »Das müssen Sie nicht tun, Weaver. Diese Leute werden immer überleben. Außerdem hat sie uns nichts sagen können, was uns weiterhilft.«
    »Aber ich möchte es.« Weaver zählte großzügig ein paar Geldscheine ab und legte sie auf den Tisch. Die Frau drückte ihr Baby fest an die Brust, wiegte vor und zurück und bedankte sich laut schluchzend. Als er seine Brieftasche wieder einsteckte, spürte er, daß ihn der Junge erneut an der Jacke zog.
    »Schon gut, mein Junge.«
    Der Junge plapperte etwas. Weaver sah Sanson an. »Was, zum Teufel, hat er denn gesagt?«
    »Er glaubt zu wissen, wo sein Vater hingegangen ist.«
    9
    Kairo 15. November 10.45 Uhr
    Weaver sah aus dem Fenster, als sie in Sansons Dienstwagen in den Khanel-Khalili-Basar fuhren. Hier herrschte das absolute Chaos. Auf beiden Seiten der engen Straßen quollen die Waren der Straßenhändler aus den höhlenartigen Nischen der Häuser heraus, der restliche, knapp bemessene Platz war ausgefüllt mit schwerbeladenen Ständen und den üblichen Imbißverkäufern mit ihren Utensilien.
    Hektische Kellner rannten umher und balancierten schwere Tabletts mit Tee und Kaffee auf dem Kopf. Kinder schleppten riesige Stoffballen auf gebeugten Rücken und sahen aus wie alte Männer. Unmengen von Fußgängern und Eselskarren drängten sich in diesem unvorstellbaren Durcheinander. Ein Bettler ohne Beine, der sich Stücke von Autoreifen unter die Stümpfe geschnallt hatte, bewegte sich mit beängstigender Schnelligkeit vorwärts. Sanson hupte fast ununterbrochen, als er sich einen Weg durch das Gewimmel bahnte.
    »Er sagt, daß er mit seinem Vater zusammensein wollte, als er aus dem Gefängnis zurückkam, aber er hat kaum mit ihm gesprochen. Also ist er ihm ein paarmal nachgegangen. Zweimal ist er zu einem Haus in Gamaliya gegangen, nicht weit von der El-Hakim-Moschee.«
    Der Junge hieß Jamal, und er wollte im Auto unbedingt vorne sitzen. Er saß zwischen ihnen, und Sanson hatte nicht aufgehört, ihn auszufragen, seit sie das Haus verlassen hatten. Weaver kannte das El-Gamaliya-Viertel. Der Khan el Khalili gehörte dazu, darüber hinaus gab es hier eine Menge billiger Mietshäuser, Pensionen und Bauchtanzsalons, die gleichzeitig Bordelle waren.
    »Einmal«, fuhr Sanson fort, »hat er gewartet, bis sein Vater in das Haus hineingegangen ist, und ist ihm dann gefolgt. Er hat gesehen, wie er die Treppe hinaufgegangen ist und im ersten Stock an eine Tür geklopft hat. Ein Mann hat geöffnet, und dann sind sie beide hineingegangen.«
    »Woher weiß er, daß sein Vater an dem Abend, bevor er umgebracht worden ist, hier war?«
    »Das weiß er nicht. Aber er ist ihm an dem Abend bis zur El-Hakim-Moschee nachgegangen. Da hat ihn sein Vater gesehen und ihm gesagt, er solle nach Hause gehen. Der Junge glaubt, daß er vielleicht zu dem gleichen Haus gegangen ist.«
    »Hat er den Mann dort sehen können?«
    »Er ist groß und trägt einen Bart.«
    Weaver gab dem Jungen noch einen Kaugummi. Der Junge nickte zum Dank und steckte ihn in die Tasche. Schließlich bog Sanson in eine enge Gasse ein. Sie rumpelten über das Kopfsteinpflaster und kamen dann auf einen kleinen, staubigen Platz, der von ärmlich aussehenden vierstöckigen Mietshäusern umgeben war. Ausländer hatten in dieser Gegend nichts zu suchen. Die meisten Gebäude waren verwahrlost, aus den Fenstern hing löchrige Wäsche zum Trocknen. Ein paar nicht sehr vertrauenerweckende Gestalten standen an Straßenecken oder drückten sich in den Hauseingängen herum. Als sie den grünen Dienstwagen sahen, war die Wirkung beachtlich. Sie verschwanden auf der Stelle.
    Der Junge zeigte auf ein Haus auf der anderen Seite des Platzes. Die Tür stand offen, das Treppenhaus dahinter war ein finster gähnendes Loch. »Das ist das Haus«, sagte Sanson.
    Er hielt am Straßenrand und zog die Handbremse an. Weaver gab dem Jungen Anweisung, im Auto zu warten.
    »Also, sehen wir uns das einmal an.«
    Als sie den Platz überquerten, wurde Weaver plötzlich klar, daß er keine Waffe dabeihatte, falls es Ärger gab. Er trug seinen Colt nur sehr selten, aber Sanson hatte einen Revolver, das Standardmodell Smith & Wesson, Kaliber .38, und als sie sich dem Haus näherten, sah Weaver, daß Sanson die Schnalle des Halfters öffnete.
    »Sollten wir nicht Ihren Freund Arkhan hinzuziehen?«
    »Später. Wir haben selbst einige Fragen, auf die wir

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