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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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für den Mord?«
    Sanson schüttelte den Kopf. »Bis jetzt noch nicht. Arkhan hat die meisten von Evirs Kollegen befragt, und er ist sich ziemlich sicher, daß niemand von ihnen etwas mit seinem Tod zu tun hat.«
    »Wie ist er so verstümmelt worden?«
    »Sein Rumpf wurde von einer Schiffsschraube abgetrennt.«
    Sanson drückte die Zigarette aus. »Seine Frau behauptet, nicht zu wissen, warum ihr Mann ermordet worden sei oder wer es getan haben könnte. Und sie weiß angeblich auch nichts von der Zeichnung. Aber sie stammt aus einer Familie von Dieben und Lügnern, da kann man niemandem über den Weg trauen. Doch wir könnten Arkhan bei seiner Untersuchung vielleicht helfen.«
    »Wie denn?«
    »Wie die meisten einfachen Ägypter hat auch Evirs Frau Angst vor den Behörden. Arkhan glaubt, daß ihr der Anblick von militärischen Uniformen vielleicht die Zunge lösen könnte.«
    »Glauben Sie wirklich, das könnte helfen?«
    Sanson zuckte die Achseln. »Im Augenblick weiß Arkhan nicht weiter, und er ist für jede Hilfe dankbar. Und falls Evirs Frau wirklich mehr über diese Angelegenheit weiß, als sie uns bisher erzählt hat, und wir es mit einer Lücke im Sicherheitssystem zu tun haben, dann könnte uns das durchaus etwas angehen.«
    Weaver zuckte die Achseln. »Nun, es kann jedenfalls nichts schaden.«
    Sanson nahm seine Dienstmütze. »Wir können meinen Wagen nehmen.«
    Es war heiß in dem olivgrünen Humber, und Weaver kurbelte das Fenster herunter. Er hielt sich an der Tür fest, als Sanson in eine enge Straße mit Kopfsteinpflaster einbog und einem von einem Kamel gezogenen Karren, der bis obenhin mit Wassermelonen vollgeladen war, ausweichen mußte. Da Sanson nur ein Auge hatte, fiel ihm das Abschätzen von Entfernungen und Kurven nicht gerade leicht.
    Seit er nach Kairo zurückgekehrt war, staunte Weaver darüber, wie international die Stadt geworden war. In den schmalen Straßen drängten sich Käufer und Soldaten, und die Enge und der Gestank waren oft nur schwer zu ertragen.
    Abgesehen von einer halben Million Soldaten der Alliierten gab es auch noch Weißrussen, Franzosen, Deutsche, Juden, Briten und Griechen. Über einhunderttausend ausländische Flüchtlinge waren seit Kriegsbeginn in die Stadt gekommen, und in den Straßen hörte man ein merkwürdiges Gemisch unterschiedlicher Sprachen. Den Ägyptern schien das alles nichts auszumachen; die Restaurants, Bordelle, Pensionen und Basare machten alle ausgezeichnete Umsätze.
    Wenn man von den Uniformen absah, erinnerte nichts in Kairo an den Krieg, und nirgendwo schien Mangel zu herrschen.
    In winzigen, engen Läden wurden auf Holzkohle gegrillte Kebabs oder saftige Köfte, die in riesigen schwarzen Fässern in sprudelndem Öl gebraten wurden, angeboten. Die Konkurrenz war groß, und die Händler standen in der Tür und versuchten, die Passanten in ihre winzigen Geschäfte zu locken, die nicht viel größer waren als ein Kleiderschrank. Dann luden sie sie zu einer Tasse Pfefferminztee oder türkischen Kaffee ein und waren immer bereit zum Feilschen, ganz gleich, ob es um einen Kamelsattel ging oder eine Nähnadel. Auf den Straßenständen türmten sich Lebensmittel und Gewürze, billiger Schmuck und Andenken, Baumwolle und Papyrus, Teppiche und Ballen von Wolltuch und eine unendliche Menge von Kupfer- und Messinggegenständen. Und überall lag der beißende Geruch von Haschisch in der Luft.
    Sanson bog in eine Straße mit einem offenen Abfluß ein und blieb vor einem Gebäude stehen, das man kaum als Haus bezeichnen konnte. Es war nicht viel mehr als eine schiefe Ruine und stand mitten in einer Reihe von notdürftig zusammengezimmerten Hütten. Die Fensterscheiben waren zerbrochen und durch löchrige Stofflumpen und Holzlatten ersetzt. Ein paar dürre Kinder spielten im staubigen Dreck der Straße mit improvisiertem Spielzeug, und ausgemergelte, halbwilde Hunde, deren Rippen sich unter dem stumpfen Fell deutlich abzeichneten, sprangen bellend und jaulend um sie herum.
    Sanson ging auf das Haus zu, das noch nicht einmal eine Tür hatte, nur einen Perlenvorhang. »Hier entlang.«
    Er schob den Vorhang beiseite, und Weaver folgte ihm. Das erste, was ihm auffiel, war der penetrante Gestank nach Schweiß und altem Essen, der sich mit dem typischen fauligen Geruch vermischte, der über den Armenvierteln Kairos lag. Ein wirklich erbärmliches Loch war dieses Haus. Es gab einen winzigen Kamin, nicht viel mehr als ein Loch in der verrußten, weiß gekalkten Wand,

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