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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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eigentlich besser wissen, als vor einem Gefangenen Schwäche und Uneinigkeit zu zeigen. Das war wirklich ausgesprochen dumm von Ihnen, daß Sie versucht haben, ihm zu helfen. Es hat meine Autorität untergraben.«
    »Das war kein Verhör, Sanson. Das war Folter. Solche Methoden kenne ich nur von der elenden Gestapo.«
    Sanson kochte vor Wut. Er stand auf und stopfte sich das Notizbuch in die Brusttasche. »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, wir befinden uns im Krieg. Oder verstehen Sie das nicht? Wenn Sie sich über meine Methoden beschweren wollen, dann bitte sehr. Aber in einer Situation wie dieser zählen nur die Ergebnisse. Und jetzt zurück nach Kairo. Wenn wir Gabar finden wollen, werden wir alle Hände voll zu tun haben.«
    Berlin 18. November 16.00 Uhr Heinrich Himmler, Chef der deutschen Polizei und Reichsführer SS, war ein ungewöhnlich nüchterner, kühl wirkender Mann. Ohne einen weiteren Gedanken darauf zu verschwenden, brachte er es fertig, Millionen Menschen in Todeslager zu schicken. Sein mürrisches Bürokratengesicht zeigte keine Reaktion.
    Als Schellenberg am Nachmittag sein Büro in der Prinz-AIbrecht-Straße betrat, war das Wetter scheußlich. Der Regen prasselte gegen die Fensterscheiben, und der Wind war eisig.
    Himmler trug seine komplette Reichsführeruniform und die charakteristische Nickelbrille. Er saß mit einem Füllfederhalter in der Hand hinter seinem Schreibtisch aus Walnußholz und bearbeitete einen Stapel Papiere. Es war ziemlich dunkel im Zimmer, und das ganze Büro wirkte streng und unpersönlich.
    Die einzige Wärme kam von einem Holzfeuer, das im Kamin in der Ecke brannte.
    Schellenberg hob die Hand zum Hitlergruß. »Sie haben nach mir geschickt, Herr Reichsführer?«
    Himmler legte den Füllfederhalter hin, zeigte wortlos auf einen Stuhl und begann sehr langsam und genau, den Aktenstapel umzuschichten, so daß vor ihm nur ein kleiner Stoß von Papieren übrig blieb. Verärgert deutete er darauf. »Das sind die letzten Meldungen von unseren Agenten aus Nordafrika und die Berichte der Luftwaffe und Kriegsmarine. Ich glaube, Sie sollten sie lesen.«
    Schellenberg studierte die Papiere. Himmler stand auf und kam hinter dem Schreibtisch hervor. Er blieb eine Weile vor dem Feuer stehen und wärmte sich die Hände, dann schob er ein herausstehendes Holzscheit mit der Spitze seines polierten Stiefels weiter nach hinten ins Feuer. Funken stoben auf.
    Schließlich kam er wieder zurück.
    »Nun?«
    Schellenberg legte die Berichte hin. »Sie sind enttäuschend, Herr Reichsführer.«
    »Enttäuschend?« schrie Himmler wütend. »Sie sind katastrophal. Unsere U-Boote im Atlantik haben Roosevelts Konvoi nicht gefunden. Wir haben unsere besten U-Boot-Kommandanten geschickt, aber sie haben versagt. Den letzten Berichten der Luftwaffe zufolge wird das Schlachtschiff Iowa, auf dem wir den amerikanischen Präsidenten vermuten, von einer großen Schutzflotte begleitet. Unsere Leute haben sie heute mittag aus der Luft ungefähr vierhundert Seemeilen vor der marokkanischen Küste gesichtet. Offenbar verfolgen sie keinen berechenbaren Kurs. Das Flugzeug, das sie gesichtet hat, ist sofort von feindlichen Maschinen angegriffen worden und gerade noch davongekommen. Sowohl für die Luftwaffe als auch für die Kriegsmarine ist es völlig unmöglich, die Flotte anzugreifen, da ihre Sicherheitsvorkehrungen schier unüberwindbar sind.«
    »Das kann ich mir vorstellen, Herr Reichsführer.«
    »Und als ob das alles noch nicht schlimm genug wäre, haben unsere Agenten in Nordafrika jetzt auch noch Schwierigkeiten, herauszufinden, wo genau die Flotte anlegen wird - es könnte also irgendwo an einer fast fünftausend Kilometer langen Küste sein. Ohne präzise Information können wir unmöglich einen Angriff auf See oder aus der Luft starten. Und wenn Roosevelt einmal an Land gegangen ist, dann werden wir kaum herausfinden können, auf welchem Weg er nach Kairo kommt.»
    Himmler seufzte frustriert, nahm seine Brille ab und reinigte sie pedantisch mit einem Taschentuch. »Also, Walter, es sieht ganz so aus, als hinge nun doch alles von Ihnen ab. Gibt es inzwischen irgendwelche Fortschritte?«
    »Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, daß bisher alles nach Plan verläuft, Herr Reichsführer.« Schellenberg lächelte zufrieden.
    »Sie scheinen sich ja sehr sicher zu sein. Glauben Sie, daß diese Frau tun wird, was Sie von ihr erwarten?«
    »Da das Leben ihres Vaters auf dem Spiel steht, wird sie ihr

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