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Mission Spyflight

Mission Spyflight

Titel: Mission Spyflight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Erdgeschoss heruntergekommen. Sie luden den Proviant gerade in Plastiktüten. Einer lief nach draußen, um den Van zu starten.
    Niko konnte noch sehen, dass es 21.20   Uhr war, dann machten sich am Akku seines Handys wieder Anzeichen von Müdigkeit bemerkbar.
    »Schnell ins Auto, Niko«, trieb Maula ihn an und löschte das Licht im Keller.
    »Könnte nicht die Polizei von Imatra zu Aaro fahren und ihn und die Maschine bewachen?«, keuchte Niko, als er sich auf die Rückbank warf. »Die könnten ihm auch was zu essen bringen, er hat bestimmt Hunger, weil   …«
    »Wir rufen von unterwegs aus an«, fuhr ihm Maula über den Mund und schlug die Tür zu. Im Tonfall des Kommissars lag jetzt eine ganz neue Strenge, die Niko vorher nicht aufgefallen war.
    Der Wagen schoss so heftig los, dass der Kies aufspritzte. Niko spürte die Anspannung der Männer, einschließlich des Fahrers. Die Straßen waren an diesem Sommerabend |243| fast leer und Niko rechnete damit, dass sie sehr schnell fahren würden, vielleicht sogar mit Sirenenbegleitung. Aber der Fahrer ließ die Tachonadel kaum über die erlaubte Geschwindigkeit steigen. Erstaunlich, dass die Polizei in so einer Situation noch genau auf die Geschwindigkeitsbeschränkung achtete, dachte Niko, vor allem da so wenig Verkehr herrschte.

|244| 44
    »Und ob du mit mir kommst!«, sagte die Frau hartnäckig zu Aaro.
    Es nieselte. Er hatte sich ein Stück von der Maschine entfernt und am Rand eines Feldes eine Scheune gesehen. Sein Plan war es, dort zu warten. Am liebsten wäre er zwar in den Toyota der Frau gesprungen, aber das konnte er nicht. Und er konnte ihr nicht einmal den wirklichen Grund für seine Weigerung nennen.
    »Mein Vater ist schon auf dem Weg vom Sommerhaus hierher, Sie können ruhig weiterfahren«, log Aaro im Namen der Staatsinteressen. »Danke, dass Sie mir Ihr Handy geliehen haben.«
    Aaro wollte das Telefon zurückgeben, überlegte es sich dann aber doch anders. »Oder kann ich noch mal kurz telefonieren?«
    »Aber sicher.«
     
    Niko saß im Auto der Sondereinheit ›Luchs‹, wo keiner ein Wort von sich gab. Plötzlich fing sein Handy an zu musizieren und Maula, der neben ihm auf der Rückbank saß, zuckte zusammen. Es war erneut Aaro.
    »Hier regnet es wieder«, sagte Aaro müde. »Vielleicht |245| fahre ich doch zur nächsten Tankstelle und warte dort, bis ihr mich abholt. Es ist nicht weit weg. Hier steht eine alte Scheune, ungefähr hundert Meter entfernt, mit kaputtem Schindeldach, und von da   …«
    Niko gab den Vorschlag an Maula weiter, der sofort strikt verneinte.
    »Der Kommissar befiehlt dir, in unmittelbarer Nähe der Straße zu bleiben«, sagte Niko, wobei sein Akku piepste.
    »Aber ihr braucht bestimmt zwei Stunden bis hierher   …«
    Maula ließ nicht mit sich reden.
    »Nein, Aaro«, sagte Niko väterlich. »Du bleibst in der Nähe des Flugzeugs. Stell dich halt in der Scheune unter. Von dort aus kannst du die Maschine im Auge behalten, es geht hier um die nationale Sicherheit   …«
    Nikos Handy piepste ein letztes Mal. Maula schnappte es sich und versuchte das Ladegerät, das am Zigarettenanzünder hing, einzustecken, aber es passte nicht und der Kommissar stieß ein paar ungehobelte Flüche aus.
     
    Kari Sinkko, der Sicherheitschef von
Patria Aerostructures
, zuckte zusammen, als er in seinem Hotelzimmer in Helsinki den Signalton einer eingegangenen SMS hörte. Er war gerade von einem Abendessen mit der Hermes-Testgruppe, bei dem sehr wenig gesprochen worden war, zurückgekommen und wollte nun in die Bar gehen. Die ausländischen Gäste der Gruppe flogen am nächsten Morgen in ihre Heimatstädte zurück, denn so teuer bezahlte |246| Leute konnten nicht herumsitzen und warten. Es sah nun einmal so aus, als gäbe es in Sachen Hermes in nächster Zeit nicht viel zu testen.
    Die eingegangene Nachricht war kodiert, also außergewöhnlich wichtig. Sinkko ließ sie durch das Dekodierungsprogramm laufen, das auf der Speicherkarte seines Handys installiert war.
    Die Zeilen, die auf dem Display erschienen, alarmierten ihn:
     
    An alle Beobachter des Projekts HX 202: neue Sicherheitsklassifizierung für die Person Percy Wilfred Johnson, geboren am 16.   8.   1962 in Cardiff, Großbritannien. Neue Klassifizierung: null. Ist von kritischen Informationen auszuschließen. Grund: Änderungen im internen Sicherheitsbericht. Einzelheiten per E-Mail . EADS/ Interne Sicherheit/Xavier Pillar.
     
    Sinkko biss die Zähne zusammen und öffnete

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