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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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die Kommode mit dem Fernseher, nahm stattdessen eine Tasse mit dampfendem Kaffee, ging zu ihm ans Bett und hielt ihm die Tasse wie ein Friedensangebot hin. Ihr Haar umrahmte locker ihr Gesicht, noch ein bisschen zerzaust und zerwühlt vom Schlaf. Ansonsten jedoch wirkte sie erholt und frisch.
    Wie schön für sie.
    Drake sah sie argwöhnisch an, bevor er schließlich die Tasse nahm und einen Schluck trank. Wenn sie ihn umbringen wollte, würde sie vermutlich kaum zu Gift greifen.
    »Sie schlafen nicht besonders gut, stimmt’s?« Anya nahm ihre Tasse und trank ebenfalls einen Schluck. »Böse Träume?«
    »Böse Erinnerungen«, erwiderte Drake und wich ihrem Blick aus.
    Sie hatte genug Einfühlungsvermögen, um ihn nicht weiter unter Druck zu setzen. »Ich habe vorhin die E-Mails auf Ihrem Telefon überprüft. Noch ist keine Antwort von Typhoon gekommen.«
    Drake hob eine Braue. »Wie ich sehe, sind Sie mittlerweile geradezu zum Technikfan geworden.«
    Sie ignorierte diesen Seitenhieb. »Da er seit vier Jahren nichts von mir gehört hat, können wir wohl davon ausgehen, dass er seine E-Mails nicht mehr jeden Tag überprüft. Trotzdem sollten wir bald von hier verschwinden«, meinte sie. »Selbst wenn Cain und die anderen noch nichts von dem Vorfall an der Tankstelle erfahren haben, dürfte sich das bald ändern.«
    Er war derselben Meinung. Die Frage war nur, wohin sollten sie sich wenden?
    Gestern hatte er nur ans Überleben gedacht und lediglich versucht, aus dem unmittelbaren Suchgebiet herauszukommen. Möglicherweise war ihnen das gerade noch so eben gelungen, aber jetzt hatte er keine Vorstellung, wie sie weiter vorgehen sollten. Das Land zu verlassen würde – gelinde gesagt – problematisch werden.
    »Die Flughäfen können wir vergessen«, erklärte er ohne Umschweife. »Wir haben keine Reisepässe und fast kein Geld mehr.«
    Und selbst wenn er seinen Reisepass dabeigehabt hätte, hätte die Agency ihn sofort gesperrt. Jeder Versuch, ihn zu benutzen, hätte zu seiner sofortigen Verhaftung geführt und ihn auf eine Einbahnstraße zurück nach Langley gebracht. Ganz zu schweigen davon, dass Anya gar keinen Pass besaß.
    Ihm fiel nur eine einzige Lösung ein, die einigermaßen realistisch war. »Wir können vielleicht versuchen, über die Grenze nach Mexiko zu kommen. Danach …« Er hob hilflos die Hände. »Entweder fangen wir an, Kunststücke aufzuführen, um Geld zu verdienen, oder wir polieren unsere Fertigkeiten als Bankräuber auf.«
    Anya jedoch schien unbeeindruckt von den zahlreichen Problemen, die sich ihnen entgegenstellten. »Ich kenne da einen Mann, der uns helfen kann.«
    Er hob eine Braue. »Wer genau ist das?«
    Wieder warf sie ihm dieses wissende, rätselhafte Lächeln zu. »Kommen Sie, raus aus dem Bett!«, wich sie seiner Frage aus. »Dafür ist jetzt keine Zeit.«
    Nach einem hastigen Frühstück, das aus belegten Bagels und Instantkaffee bestand, verließen sie das Zimmer, ohne sich mit dem Auschecken aufzuhalten. Sie hatten ohnehin im Voraus bezahlt, also würde ihre Abreise kaum unerwünschte Aufmerksamkeit erregen.
    Dann fuhren sie weiter, schweigend, nur begleitet von dem Rollgeräusch der Reifen und dem gedämpften Rauschen des Windes.
    Drake hatte das Gefühl, dass Anya sich prächtig amüsierte. Sie hatte das Fenster heruntergefahren, die Lehne ihres Sitzes ganz weit nach hinten gestellt und die Füße auf das Armaturenbrett gelegt. Ihre Augen versteckte sie hinter ihrer neuen Sonnenbrille. Sie war die Verkörperung von Gelassenheit und Ruhe.
    »Geht es Ihnen gut, ja?« Er konnte sich die Frage nicht verkneifen.
    »Im Vergleich zu meinem Leben in den letzten Jahren ist das hier jedenfalls erheblich erfreulicher.«
    Dagegen konnte er schwerlich etwas einwenden.
    »Erzählen Sie mir etwas über sich, Drake«, meinte sie dann.
    »Warum?«
    »Wenn wir zusammenarbeiten wollen, ist es nur fair, dass wir beide uns ein wenig kennen. Sie scheinen bereits ziemlich viel über mich zu wissen, aber ich weiß nur sehr wenig über Sie.«
    »So mag ich es.«
    »Ich aber nicht.« Sie betrachtete ihn eine Weile. »Ich könnte natürlich auch ein bisschen herumraten …«
    »Das kann ja heiter werden«, erwiderte er.
    »S ie waren beim Militär, wahrscheinlich beim Special Air Service, jedenfalls nach der Taktik mit den Gleitschirmen zu urteilen, die Sie beim Angriff auf Khatyrgan angewendet haben«, begann sie. »Außerdem war das Messer Ihrer Ausrüstung SAS-Standard. Diese Kerbe am Handschutz soll

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