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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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Stopp durch Georgia und überquerten am Nachmittag die Staatsgrenze nach Florida. Auf ihrem Weg nach Süden veränderte sich die Landschaft um sie herum; Bäume und Felder wichen Palmen und Sümpfen. Das Klima war jetzt subtropisch, mit hoher Luftfeuchtigkeit, drückend heißen Temperaturen und unberechenbarem Wetter.
    Etwa eine Stunde nachdem sie Georgia verlassen hatten, öffneten sich die himmlischen Schleusen zu einem derartigen Wolkenbruch, dass Drake die Straße kaum noch erkennen konnte. Die Scheibenwischer konnten selbst auf der schnellsten Stufe diesen monsunartigen Wasserfall nicht bewältigen. Der Verkehr auf dem Highway kam nur noch im Schritttempo voran, während der Regen unablässig herunterprasselte.
    Eine Viertelstunde später brannte die Sonne aus einem fast wolkenlosen Himmel auf sie herab. Der einzige Beweis für den intensiven Regenschauer war der dampfende Asphalt.
    »Darf ich Sie etwas fragen?«, begann Drake.
    Er hatte allmählich herausgefunden, dass es eine richtige und eine falsche Art gab, seiner Begleiterin Fragen zu stellen. Sie redete nicht gern allzu lange über sich, und sie beantwortete auch nicht gern zu viele Fragen hintereinander. Wenn er ihr zu stark zusetzte, zog sie sich in sich zurück und sagte gar nichts mehr. Dann ignorierte sie ihn einfach.
    Man musste ihr Informationen vorsichtig entlocken, in kleinen Häppchen. Man musste ihr Zeit geben, die Fragen zu akzeptieren.
    »Nein.«
    »Was läuft da zwischen Ihnen und Cain?«
    Sie setzte sich stocksteif auf. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Kommen Sie schon. Sie wissen genau, wovon ich rede. Sie sind nicht einfach irgendeine Operative für ihn, hab ich recht?«
    Sie blieb lange stumm, und er fragte sich, ob sie ihn wieder mit Schweigen bestrafen wollte. »Er hat mich für die Agency rekrutiert«, meinte sie plötzlich, »als ich gerade erst nach Amerika gekommen war. Er gab mir eine Chance, als kein anderer das tun wollte, und im Laufe der Zeit haben wir gelernt, uns gegenseitig zu respektieren. Eine Weile glaubte ich, es gäbe nichts, was wir nicht zusammen erreichen könnten. Ich denke, sogar er hat das geglaubt … eine Zeit lang jedenfalls.«
    »Waren Sie … befreundet?«
    Sie drehte den Kopf zur Seite, aber er hatte den Ausdruck in ihren Augen wahrgenommen. »Wir standen uns nahe«, antwortete sie, ohne diese Feststellung näher zu erläutern.
    »Was ist passiert?«
    »Er war bereit, Kompromisse zu schließen. Ich nicht.«
    Mehr sagte sie nicht, und er hütete sich nachzuhaken.

43
    Eine Stunde später fuhr Drake auf den Parkplatz eines riesigen Einkaufszentrums und schaltete den Motor ab. Sie befanden sich am Rand von Daytona, einer beliebten Touristenfalle am Ufer des Atlantiks und einem Mekka für NASCAR -Fans aus aller Welt. Aber Drake war nicht wegen der Rennen hier.
    Sie brauchten Vorräte. Essen und Getränke waren bereits seit einiger Zeit aufgebraucht. Vor allem jedoch brauchten sie neue Kleidung. Anya hatte zwar einen Plan, wie sie an Geld und Reisepässe kommen konnten, aber damit er funktionierte, brauchte sie etwas Schickeres als Jeans und eine zerfetzte Lederjacke.
    Und um das zu besorgen, hätte Drake sich keinen besseren Ort vorstellen können als das Einkaufszentrum, auf dessen Parkplatz sie gerade hielten. Es hatte die Größe einer Kleinstadt, und bestimmt gab es dort Dutzende von Geschäften mit preiswerter Kleidung. Sollte Anya hier nicht finden, was sie brauchte, hatten sie wirklich ein Problem.
    Er stieg aus. Seine Beine waren steif vom langen Sitzen und schmerzten. Anya blieb im Wagen sitzen. Sie starrte das riesige Gebäude an wie ein Kaninchen, das vom Lichtkegel eines Autos gebannt wurde.
    Drake schob den Kopf wieder ins Wageninnere. »Kommen Sie jetzt oder was?«
    »Sollten wir nicht lieber ein kleineres Geschäft aufsuchen?« Sie wirkte beklommen und aufgeregt. »Wir sind doch unterwegs an etlichen Boutiquen vorbeigekommen.«
    »Nur, wenn Sie ein T-Shirt mit der Aufschrift ›Ich-liebe-Spring-Break‹ und eine Mütze mit Bierreklame kaufen wollen«, antwortete er spöttisch. »Dieses Einkaufszentrum ist zwar groß, aber es ist gut besucht, und keiner kennt den anderen. Kurz, es ist genau das, was wir brauchen. Also kommen Sie schon.«
    Anya fügte sich ins Unausweichliche, stieg aus und folgte ihm zu einem der vielen Eingänge. Sie wirkte wie ein mürrischer Teenager, der von seinem Vater mitgezerrt wird.
    Sobald sie die Automatiktüren passiert hatten, befanden sie sich in einer

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