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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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viel geopfert hatte, war zerstört worden. Von diesem Mann.
    »Ich habe dir vertraut, Dominic«, sagte sie. Ihre Stimme war ein qualvolles Keuchen, während sie seine schwachen Versuche, sich aufzurichten, beobachtete. Er hatte Mühe, Luft zu holen, weil die zerbrochenen Rippen gegen seine Lunge drückten. »Ich habe dir vertraut.«
    Wut stieg in ihr hoch wie eine Sturzflut. Sie trat ihm gegen die Brust, und er stürzte rücklings zu Boden.
    Bevor sie sichs versah, hielt sie das Messer in der Hand, dessen Klinge gierig glänzte. Sie kniete sich auf ihn und presste ihr Knie an seine Kehle.
    »Du hast mir alles genommen, was ich aufgebaut habe«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie ignorierte seine erbärmlichen, verzweifelten Bemühungen, sie von sich hinunterzustoßen. »Sieh mich an, Dominic! Sieh mich an und sieh, was du getan hast.«
    Sein keuchender Atem verwandelte sich kurz darauf in gequälte Schmerzensschreie, als sie sich mit der scharfen Klinge an die Arbeit machte. Sie schnitt ihm ein Auge heraus, während das andere sie um Gnade flehend anstarrte.
    Sie hatte keinerlei Mitgefühl mehr in sich.
    »Ich habe ihn am Leben gelassen«, sagte Anya schließlich. »Selbst nach alldem brachte ich es nicht über mich, ihn zu töten. Aber ich wollte, dass er sich an mich erinnert, dass er nie vergessen würde, was er getan hatte.«
    Drake hatte sie schweigend beobachtet, während sie ihre grimmige Geschichte erzählte. »Was ist mit dem Rest Ihrer Einheit passiert?«, fragte er jetzt.
    »Die meisten der in jüngerer Zeit verpflichteten Rekruten waren Munro gegenüber loyal, oder man hatte ihnen eingeredet, ich wäre der Feind. All jene, die von Anfang an bei mir gewesen waren, weigerten sich allerdings, ihm zu gehorchen. Die beiden Gruppen kämpften gegeneinander, und in einer einzigen Nacht hätte sich die gesamte Task Force Black fast selbst aufgerieben. Als es vorbei war, war nur noch eine Handvoll von uns am Leben. Ich habe kurz danach die Agency verlassen.« Sie atmete langsam aus. »Ich war am Ende.«
    Dann sah sie Drake an. »Es war mein Fehler, Drake. Ich habe einen Fehler gemacht, als ich ihn am Leben ließ, aber ich werde diesen Fehler kein zweites Mal machen.«
    Danach redeten sie nur noch wenig. Sie waren beide müde und mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, und schon bald wollte Drake nur noch schlafen.
    Er hatte keine Ahnung, wann er das letzte Mal geschlafen hatte. Seine innere Uhr war vollkommen durcheinandergeraten, nachdem sie zahllose Zeitzonen überquert hatten, aber er wusste, dass er vollkommen erschöpft war.
    »Sie sollten schlafen«, erklärte sie, als könnte sie seine Gedanken lesen.
    »Ich brauche keinen Schlaf.«
    »Doch, brauchen Sie. Lügen gehört nicht gerade zu Ihren herausragenden Fähigkeiten, Drake.«
    Seine Miene verfinsterte sich. Es ärgerte ihn, dass sie immer so überzeugt von allem schien, was sie sagte. Selbstverständlich hatte sie recht, aber er wollte nicht schlafen, wenn sie zusah. Dafür vertraute er ihr nicht genug.
    Schließlich stand er auf und warf zwei Kissen auf den Boden neben der Tür. Mit etwas Glück würde der harte Boden ihn noch eine Weile wach halten.
    »Sie können das Bett haben. Und behaupten Sie später nicht, dass ich nicht nett zu Ihnen gewesen wäre.«
    Zu seiner Überraschung schüttelte sie den Kopf. »Ich schlafe lieber auf dem Boden.«
    »Sie machen wohl Witze.«
    »Ich bin den größten Teil meines Lebens ohne ein Bett ausgekommen. Und ich bin zu alt, um mich jetzt noch umzugewöhnen.« Sie lächelte schwach. »Aber ich weiß die freundliche Geste durchaus zu schätzen.«
    Unsicher und mit leichten Gewissensbissen setzte sich Drake auf die harte, klumpige Matratze und zog die Glock aus dem Hosenbund seiner Jeans. Er hatte die Waffe den ganzen Tag bei sich gehabt, durchgeladen und feuerbereit. Einerseits für den Fall, dass sie in Schwierigkeiten gerieten, andererseits als Abschreckung, falls Anya einen Fluchtversuch unternehmen wollte.
    Er betrachtete sie argwöhnisch, während er die Waffe vorsichtig auf den Nachttisch legte. Anya beobachtete ihn und lächelte amüsiert, als sie seinen misstrauischen Blick bemerkte.
    »Ich habe nicht vor, Sie im Schlaf zu erschießen.«
    »Wie tröstlich«, gab er zurück und zog sein T-Shirt über den Kopf. Unwillkürlich sog er scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, als die Prellung an seiner Schulter sich bemerkbar machte.
    Anya hörte es und starrte einen Moment zu lange auf

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