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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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und obwohl sie die unbestreitbaren Vorzüge der Waffe schätzte, war sie noch nie ein großer Fan dieses Gewehres gewesen. Es war schwerer, als ihr lieb war, und hatte zudem einen starken Rückstoß, der fast nicht zu kontrollieren war, wenn man es auf Dauerfeuer gestellt hatte. Außerdem waren der Griff, der Abzugsschutzbügel und der Abzug für ihre Hände zu groß. Trotzdem, ein Gewehr war ein Gewehr, und sie hatte jetzt, was sie brauchte.
    »Ausgezeichnet«, erklärte sie schließlich. »Danke, Hussam.«
    Der alte Mann strahlte bei ihrem Lob. »Für dich tue ich alles.«
    Sie legte das Sturmgewehr wieder auf den Tisch. »Wir müssen in wenigen Stunden aufbrechen, wenn wir es bis zu unserem Treffpunkt morgen schaffen wollen. Ich würde gern vor Sonnenaufgang möglichst weit kommen.«
    »Ein guter Plan«, pflichtete er ihr bei. »Ich werde dafür sorgen, dass euer Geländewagen voll aufgetankt ist.«
    Sie lächelte ironisch. »Ich nehme an, du hast genug Benzin übrig.«
    Der alte Mann breitete die Hände aus. »Das Leben hier hat unbestreitbar seine Vorteile.«
    Während Anya sich daranmachte, die beiden Gewehre wieder einzuwickeln, trat Hussam zu Drake und berührte seinen Arm. »Ich gehe nach draußen, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Begleiten Sie mich, mein Freund.«
    Drake sah zu Anya hinüber, die seinen Blick aber tunlichst mied. Er verließ sie nur ungern, aber Hussam hatte sich bis jetzt als große Hilfe erwiesen; daher hielt er es nicht für klug, dem Mann diese Bitte abzuschlagen. Außerdem war er auch neugierig darauf, was er zu sagen hatte.
    Also überließ er Anya sich selbst und folgte Hussam nach draußen.

56
    Dietrichs Telefon klingelte. Es war Franklin. »Ja?«
    »Jonas, wir wurden gerade von der NSA benachrichtigt.« Er versuchte, ruhig und sachlich zu sprechen, aber Dietrich hörte die Mischung aus Aufregung und Sorge in seiner Stimme. »Sie haben Drakes Fahrzeug gefunden. Es steht neben einem Haus in einer Kleinstadt namens Al Majma’ah, etwa fünfzig Meilen von der irakischen Grenze entfernt. Das Haus gehört einem gewissen Hussam Khariri, einem ehemaligen Major der saudischen Armee.«
    Dietrich konnte sein triumphierendes Grinsen kaum verbergen.
    Es war Frost gelungen, die Bewegungen der beiden bis zum Highway 65 aus der Stadt hinaus zu verfolgen. Danach jedoch wurde die Kameraüberwachung immer sporadischer, bis sie nur noch raten konnten. Trotzdem schien es eine logische Folgerung zu sein, dass sie nach Norden unterwegs waren, zum Irak. Dietrich hatte Franklin instruiert, ihre Satellitenüberwachung auf dieses Gebiet zu konzentrieren, und anscheinend hatte sich seine Annahme als richtig erwiesen.
    »Verstanden, Dan. Wir packen alles zusammen.«
    Jetzt lief alles für ihn, das spürte er. Er konnte sich bereits die Belobigungen vorstellen, mit denen man ihn überhäufen würde. Seine früheren Vergehen wären vergessen. Er würde in allen Ehren wieder aufgenommen werden, wäre entlastet.
    Und was Drake anging …
    » Vergessen Sie nicht, dass wir die beiden lebend brauchen«, erinnerte Franklin ihn. »Werden Sie nur nicht schieß wütig.«
    Dietrich lächelte. »Wir tun unser Bestes. Das verspreche ich Ihnen.«
    Er beendete das Gespräch und drehte sich zu Rahul herum. »Stellen Sie ein Kommando zusammen, voll bewaffnet und für den Häuserkampf ausgerüstet. Außerdem brauchen wir einen Hubschrauber. Einen großen, schnellen. Wir haben nicht viel Zeit.«
    Die Temperatur war gesunken, nachdem die Sonne untergegangen war. Ein kühler Wind trieb kleine Staubwolken über den Hof, als Hussam vom Haus weghumpelte. Hoch über ihnen funkelten die ersten Sterne am endlosen, immer dunkler werdenden Himmel.
    Die friedliche Szenerie wurde von zwei kleinen Kindern gestört, die über den Hof rannten und sich gegenseitig anschrien. Ein Junge und ein Mädchen, vielleicht acht oder neun Jahre alt. Drake verstand ihre Sprache nicht, aber offenbar gab es Streit wegen eines kleinen Spielzeug-Segelschiffs, das der Junge dem Mädchen wegzunehmen versuchte.
    Eine strenge Ermahnung Hussams genügte, um den Streit zu beenden, zumindest einstweilen. Die beiden drehten sich zu ihm herum, als wären sie junge Streithähne auf einem Exerzierplatz, die darauf warteten, von ihrem Drill-Sergeant zurechtgestaucht zu werden.
    Als Hussam sie schalt, weil sie sich vor einem Gast so schlecht benahmen, schaute das kleine Mädchen Drake einen Augenblick an. Der Blick seiner großen braunen Augen verriet Neugier und

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