Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
nach zu urteilen, war das kein Haus oder Wohnraum. Es war eine Werkstatt.
Er lauschte auf das Scharren von Füßen oder ein Klicken, das vielleicht die Anwesenheit von bewaffneten Leuten verriet. Aber es war nichts zu hören. In der Ferne vernahm er das rhythmische Wummern des Hubschraubers, der offenbar immer noch über dem Gebiet kreiste.
An der Wand neben ihm war ein Schalter montiert. Drak e schob sich langsam an der Wand daneben hoch und schaltete ihn an. Eine Neonlampe an der Decke flammte auf. Ihr Schein fiel auf einen grauen Toyota Hilux 4x4, der in der Mitte des Raumes stand. Das Fahrzeug sah aus, als wäre es gerade aus dem Showroom des Händlers gekommen.
Das Haupttor befand sich auf der anderen Seite des Raumes; es bestand aus einem großen, verstärkten Rolltor mit Stahllamellen, das mithilfe eines Elektromotors geöffnet und geschlossen wurde. Daneben befand sich eine Tür für die alltägliche Nutzung.
»Cleverer Junge.« Drake war von Hussams Voraussicht beeindruckt.
Anya stand einen Moment später neben ihm. Sie sah sich um, und ihr Blick fiel auf den Hilux. Sie nickte zufrieden.
»Stellen Sie fest, ob er anspringt«, instruierte Drake sie. »Ich kümmere mich um das Rolltor.« Er ging bereits zu dem Schalter für das Tor, weil er keinen Zweifel hatte, dass Hussam den Wagen sorgfältig gepflegt hatte.
Aber er hatte kaum einen Schritt gemacht, als das Rolltor nach innen flog. Wo das Schloss gewesen war, befand sich jetzt ein faustgroßes Loch. Männer in dunklen Kampfanzügen stürmten mit erhobenen Waffen herein und schrien ihn an, sich nicht zu rühren.
Drake hielt sich nicht lange damit auf, darüber nachzudenken, wie sie Hussams angeblich geheimen Fluchtweg gefunden oder ob sie Anya gesehen hatten.
Er war jetzt im Überlebens-Modus. Sie waren zu dritt, soweit er sehen konnte, aber es bestand die Möglichkeit, dass draußen noch mehr warteten. Sie trugen Kampfanzüge, hatten Gesichtsmasken, schusssichere Westen und Kevlarplatten auf Armen und Beinen. Alle drei waren bewaffnet; einer mit einer Breaching-Shotgun, die zweifellos für das Loch in der Tür verantwortlich war, ein anderer mit einer MP 5-Maschinenpistole und der dritte mit einer Heckler-&-Koch-Pistole.
Die Shotgun war aus nächster Nähe eine üble Waffe, aber die MP 5 stellte die größere Bedrohung dar. Drake war nicht geschützt, und eine Salve aus dieser Waffe würde ihn erledigen. Er reagierte instinktiv und richtete seine Kalaschnikow auf den Mann mit der MP 5.
»Vergiss es, Ryan!«, zischte eine Stimme.
Drakes Herz machte einen Satz. Die Stimme kannte er nur zu gut.
»Runter mit der Waffe!«, befahl Dietrich, während er Drake mit der MP 5 in Schach hielt. »Es ist vorbei.«
Jetzt zielten alle drei auf ihn.
»Jonas, hören Sie mir zu …«
»Runter mit der Waffe. Ich sage das nur einmal!« Soweit es Dietrich anging, war Drake nur ein Ziel, das ausgeschaltet werden musste. Und er würde nicht zögern abzudrücken.
Fluchend ließ Drake das AK -47 sinken und legte es auf den Boden zu seinen Füßen.
»Stoßen Sie es zu mir.« Die MP 5 blieb dabei die ganze Zeit auf Drakes Körper gerichtet.
Der schob seinen Fuß unter die Kalaschnikow und stieß sie ein Stück vor. Das Metall kreischte laut, als das Sturmgewehr über den Zementboden rutschte. Als es schließlich liegen blieb, war es außerhalb seiner Reichweite.
Drake hob die Hände, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war.
»Wo ist sie?«, wollte Dietrich wissen.
»Sie ist weg.«
Der ältere Mann kaufte ihm das keine Sekunde ab. »Sie lügen. Das ist keine gute Idee für einen Mann in Ihrer Lage.«
»Verdammt, Jonas, ich bin nicht Ihr Feind. Ebenso wenig wie Anya.«
»Schwachsinn!«, konterte Frost. Drake hatte vermutet, dass sie es war, in Anbetracht der Größe und Statur der Person. Ihre Stimme bestätigte seinen Verdacht. »Warum zum Teufel beschützen Sie jemanden wie sie?«
»Weil sie die Einzige ist, die mir helfen kann.«
Dietrichs Brauen zogen sich zusammen. »Was soll das heißen?«
Drake wollte gerade antworten, aber in diesem Moment ging das Licht aus, und es wurde stockdunkel in der Garage.
Einen Moment später hörte er ein Knirschen, dem ein leises, schmerzhaftes Stöhnen folgte. Gefolgt von einem dumpfen Krachen, als ein Körper auf dem Boden aufschlug.
»Kontakt!«, rief Frost warnend.
»Es hat Rahul erwischt!«
Das konnte nur Anya gewesen sein. Drake hatte keine Ahnung, wo sie war, schließlich war es stockdunkel, aber sie war irgendwo
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