Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
Hilfe und sind aus dem Haus geflüchtet, bevor wir es sichern konnten. Wir haben sie zu einer Garage in der Nähe verfolgt, aber dort hat Maras uns aufgelauert.« Er biss die Zähne zusammen. »Sie hat uns durcheinandergewirbelt wie Spielfiguren. Jemanden wie sie habe ich noch nie in Aktion gesehen.«
»Das höre ich in letzter Zeit zu oft«, bemerkte Franklin gereizt. »Wie sieht es jetzt bei Ihnen aus?«
»Ich bleibe am Ball. Aber Frost ist verletzt.«
Franklins Laune schlug in Besorgnis um. »Wie schlimm?«
Zwei Sanitäter kümmerten sich gerade um die junge Frau. Der eine hielt sie fest, während der andere ihren Arm packte und ihn nach oben rammte, um die ausgerenkte Schulter wieder einzurenken. Sie stieß einen wütenden Schmerzensschrei aus.
»Au, du gottverdammter Hundesohn!«, schrie sie und stieß den ersten Mann zur Seite. Er starrte sie mit offenem Mund verdattert an, zu überrascht, um zu reagieren.
Störrisch bis zum Schluss. Dietrich konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Sie wird es überleben.«
»Gut. Und was unternehmen wir jetzt, um die beiden aufzuspüren?«
»Dass sie in den Irak wollen, scheint mir die logischste Annahme zu sein. Wir haben alle Grenzpatrouillen alarmiert und auch das Fahrzeug zur Fahndung ausgeschrieben, aber wir müssen sechshundert Meilen größtenteils unbewachter Wüste abdecken. Das ist ein ziemlich großes Suchgebiet.«
»Tun Sie einfach, was Sie können, Jonas.«
Großartiger Tipp. Dietrich wollte schon auflegen, überlegte es sich dann jedoch anders. »Da ist noch etwas …«
»Raus damit, um Himmels willen!«, fuhr Franklin ihn ungeduldig an.
Es kostete Dietrich eine Menge Selbstüberwindung, nicht gleich den ersten Gedanken zu äußern, der ihm in den Sinn kam. »Bevor das Licht ausging, sagte Drake etwas … sinngemäß, dass Anya die Einzige wäre, die ihm helfen könnte.«
Für einige Sekunden herrschte Schweigen. »Worauf wollen Sie hinaus?«, erkundigte Franklin sich dann schließlich.
»Hier ist noch irgendetwas anderes im Busch, Dan.«
»Und das wäre?«
»Ich weiß es nicht«, gab Dietrich zu.
»Verdammt, Jonas. Ich brauche mehr als vage Theorien und kryptische Hinweise. Können Sie mir nicht etwas erzählen, das uns weiterbringt?«
Dietrich biss sich auf die Unterlippe. »Ich melde mich wieder.«
Er klappte das Telefon zu und ging zu Frost, um mit ihr zu reden. Dabei bemühte er sich, sein Humpeln zu kaschieren.
»Wie fühlen Sie sich?«
Die Schulter der jungen Frau war fest verschnürt, und auf ihrer rechten Gesichtshälfte zeichnete sich ein dunkler Bluterguss am Kiefer ab.
»Als hätte ich gerade einen verdammten Kampf verloren!«, stieß sie hervor. »Was glauben Sie denn?«
Die körperlichen Verletzungen würden schnell heilen, aber gegen ihren verletzten Stolz gab es kein Heilmittel. »Wir setzen Sie so schnell wie möglich in das nächste Flugzeug nach Hause.«
Ihr Blick zuckte zu ihm hoch, und ihre grauen Augen loderten. »Den Teufel werden Sie tun! Sollten Sie versuchen, mich von dieser Operation abzuziehen, reiße ich Ihnen den Arsch auf, Dietrich!«
»Sie sind verletzt.«
»Sie auch«, erinnerte sie ihn und senkte dann ihre Stimme. »Und vergessen Sie Ihren … ›Zustand‹ nicht. Wir wollen doch nicht, dass jemand etwas davon erfährt, oder?«
Dietrich sah sie finster an. Er war hin- und hergerissen zwischen Wut, Frust und einem widerwilligen Respekt vor ihrer Entschlossenheit. »Falls Sie uns aufhalten …«
»Das werde ich nicht«, versicherte sie ihm.
Er schüttelte missbilligend den Kopf. »Also gut, wie Sie wollen.«
Wenn sie sich unbedingt umbringen wollte, würde er sie nicht davon abhalten.
Er ließ sie stehen und machte sich auf die Suche nach Rahul. Der Mann saß auf der anderen Straßenseite vor der Garage. Zwei Plastikklammern hielten den Schnitt auf seiner Stirn zusammen. Anya hatte ihn mit einem Schraubenschlüssel niedergeschlagen und dabei die Wucht des Hiebes so dosiert, dass seine Verletzung nicht tödlich war.
Noch jemand, den sie mit Leichtigkeit hätte töten können. Und wieder hatte sie es nicht getan.
»Werden Sie’s überleben?«
Der saudische Lieutenant lächelte ihm schmerzverzerrt zu. »Allmählich wünschte ich mir, ich hätte mich nicht freiwillig für diesen Job gemeldet.«
»Da sind Sie nicht der Einzige«, versicherte ihm Dietrich, bevor er sich praktischen Themen zuwandte. »Wie sieht es mit Spuren aus?«
»Wir haben bis jetzt nichts gefunden, und bei einem so großen
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