Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
Adern, und kalter Schweiß rann ihm in die Augen, als er mit seiner Angst und dem Adrenalin in seinem Körper kämpfte. Während seine Stiefel auf dem Glas knirschten und die Schüsse von draußen durch den Gang hallten, stellte er sich vor, wie Jessica sich in einer winzigen Zelle zusammenkauerte und darauf wartete, dass dieser Mistkerl ihr eine Kugel in den Kopf jagte.
Das konnte jeden Moment passieren. Wenn ihr Bew acher zu dem Schluss kam, dass das Spiel vorbei war, würde er sie möglicherweise exekutieren und versuchen zu entkommen.
Plötzlich schwang eine der Türen ein Stück vor ihm im Gang auf. Die rostigen Angeln quietschten, und ein Kahlkopf mit einem langen Bart beugte sich heraus. Barnes.
Drake hatte die Waffe bereits im Anschlag und seinen Finger am Abzug, eine perfekte Schussposition. Er spannte sich kurz an, als er sein Ziel schärfer ins Auge fasste, und drückte ab.
Der Schuss krachte, und einen Moment später sah er einen Blutfleck an der hellen Betonwand. Barnes brach auf dem Boden zusammen, und sein Körper zuckte krampfhaft, als die Nervenzellen seines zerstörten Gehirns willkürliche Signale an seine Muskeln schickten.
Ein furchtsamer Entsetzensschrei hallte aus dem Raum hinter der Tür.
»Jessica!« Drake ignorierte den Mann, den er gerade getötet hatte, sprang über den Leichnam und in den Raum dahinter.
Dort hockte sie, in der Ecke eines Raumes, der offenbar einmal als Lagerraum gedient hatte. Mit Tränen in den Augen starrte sie auf den Toten.
Drake konnte nicht anders. Er legte seine Waffe beiseite, kniete sich neben sie und nahm sie in die Arme. Er drückte sie fest an sich, als wollte er sich davon überzeugen, dass sie tatsächlich kein Traumbild und am Leben war.
»Oh Himmel, Jess. Es tut mir so leid …!«, brachte er nur heraus, während er selbst gegen seine Tränen ankämpfte.
Sie weinte. Er spürte ihr bebendes Schluchzen. Die ganze Zeit hatte sie sich zusammengerissen, war stark geblieben, um zu überleben, aber damit war es jetzt vorbei. »Ich habe Schüsse gehört. Ich dachte … du wärst tot. Ich dachte, ich hätte dich verloren.«
Er schob sie ein wenig zurück, um sie anzusehen. Sie bot einen kläglichen Anblick mit ihrem zerzausten Haar, ihren schmutzigen, zerrissenen Kleidern, den Tränenspuren und Schmutzflecken auf ihrem Gesicht, aber sie lebte. »So leicht wirst du mich nicht los«, erklärte er und brachte ein einigermaßen beruhigendes Lächeln zustande. »Ich habe dir ja gesagt, dass ich dich finden würde.«
Ihr Blick zuckte zu dem Toten in der Tür und dem Blutfleck auf dem Boden. »Ich wusste es nicht, Ryan. Ich meine, mir war immer klar, dass deine Arbeit gefährlich ist, aber …«
»Jess, sieh mich an. Sieh mir in die Augen.« Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und drehte ihren Kopf zu sich herum. »Alles wird gut. Ich werde dir alles erzählen, wenn das hier vorbei ist, aber jetzt muss ich dich in Sicherheit bringen. Kannst du gehen?«
Sie schluckte und nickte.
»Gut. Lass uns …«
Er zögerte, als er ein Geräusch im Flur hörte, das Kratzen von Stiefeln auf dem schmutzigen Betonboden.
Mit einer geschmeidigen Bewegung nahm er seinen Karabiner vom Boden und setzte ihn an die Schulter, unmittelbar bevor eine Gestalt in einem Kampfanzug in der Tür auftauchte.
Er würde jeden töten, der versuchte, sie anzufassen. Oh ne zu zögern und ohne Bedauern.
Er spannte seine Schulter an wie zuvor, während er den Kolben der Waffe dagegen presste, um den Rückstoß abzufangen.
»Nicht schießen, Ryan!«, schrie Dietrich.
Drake nahm den Finger vom Abzug. Erleichterung durchströmte ihn. »Jonas.«
»Du schuldest mir eine verdammt gute Erklärung!«
Die konnte Drake ihm liefern. »Wir haben Munro gefunden. Er hat die ganze verfluchte Zeit für Cain gearbeitet. Diese ganze Sache war ein Plan von Cain, der damit Beweise für ein von ihm geplantes illegales Waffengeschäft vernichten wollte. Er hat Munro erlaubt, diese Predator-Drohne zu hacken, durch deren Hellfire-Raketen in Mosul all diese Zivilisten getötet wurden. Und Munro hat gedroht, meine Schwester zu ermorden, wenn ich nicht mit ihm kooperierte.«
Einen Moment lang starrte Dietrich ihn einfach nur an wie vom Donner gerührt. Sein Blick glitt zu der Frau, die immer noch mit Handschellen gefesselt am Boden hockte, und zuckte dann zu Drake zurück.
»Kannst du das beweisen?«
»Die Kontrollstation für die Drohne befindet sich in dem anderen Raum«, sagte Drake und deutete in den
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