Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
vor, packte die Smith & Wesson, die er im Halfter an seinem Oberschenkel trug, und riss sie heraus. Er hob die Klinge, um erneut zuzustoßen, aber bevor er dazu kam, stemmte sie ihren Fuß gegen seine Brust und trat mit aller Kraft zu, die sie aufbringen konnte. Munro verlor das Gleichgewicht und wurde nach hinten geschleudert. Er landete anderthalb Meter von ihr entfernt wie ein Käfer auf dem Rücken.
Im gleichen Moment zielte sie mit der Pistole auf ihn und entsicherte sie mit einer kurzen Daumenbewegung. Munro erhob sich langsam vom Boden und starrte sie an. Seine Miene war erstarrt zu einer Maske ungläubigen Schreckens.
Ich werde keine Gnade walten lassen. Ich werde niemals zaudern.
Einmal hatte sie ihm Gnade gewährt. Diesmal würde sie es nicht tun.
Etwas bewegte sich links von ihr.
Der Schwarze namens Cartwright. Er war mit einem M4-Karabiner bewaffnet. Das war die größere Bedrohung. Sie schwang die Pistole herum und sah, wie er das Sturmgewehr hob. Dann feuerte sie.
Sein Kopf flog zurück, als das Geschoss unmittelbar über seinem rechten Auge in seinen Schädel drang. Sie achtete nicht darauf, was als Nächstes mit ihm passierte: Er war für immer außer Gefecht gesetzt, mehr kümmerte sie nicht.
Der Mann am Computerterminal reagierte ebenfalls. Er sprang auf, sodass sein Stuhl auf den Boden polterte, wirbelte zu ihr herum und griff nach der Waffe an seinem Gürtel.
Zwei Kugeln in die Brust und eine in den Kopf genügten, um ihn auszuschalten. Er brach auf dem Boden zusammen, und sein Blut spritzte auf die Computerausrüstung hinter ihm.
Da die beiden bewaffneten Männer unschädlich gemacht waren, richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Munro. Ihr Blick zuckte nach rechts, noch während sie die Waffe herumschwang.
Aber die beiden Sekunden, die sie gebraucht hatte, um seine beiden Kameraden auszuschalten, hatten ihm genügt, um aufzuspringen. Er hielt immer noch das Messer in der Hand. Mit vor Hass gefletschten Zähnen schleuderte er jetzt die Waffe mit aller Kraft auf sie.
Er zielte gut, aber Anya warf sich bereits zur Seite, noch während das Messer durch die Luft sauste. Es prallte gegen die Wand hinter ihr und fiel klappernd zu Boden. Dann rollte sie sich herum und zielte erneut, aber diese kurze Verzögerung hatte ihrem Widersacher die entscheidende Sekunde Vorsprung gewährt. Munro rannte bereits zur Tür, so schnell er konnte.
Unmittelbar bevor er sie erreicht hatte, feuerte sie. Blut spritzte aus seiner Schulter, und mit einem lauten, schmerzerfüllten Heulen verschwand er aus ihrem Blickfeld.
69
Dietrich zuckte zusammen, als die erste Kugel in den gepanzerten Rumpf des Black Hawk einschlug. Der schwere Helikopter war zwar gegen kleinkalibrige Geschosse gut geschützt, aber wenn eine wichtige Systemkomponente getroffen wurde, konnte das trotzdem zum Absturz führen.
» Wir werden beschossen! Wir werden beschossen!«, schri e der Pilot.
»Im Ernst?«, knurrte Frost und duckte sich, als eine verirrte Kugel durch die offene Tür sauste und kreischend vom Dach des Abteils abprallte.
»Ich kann unsere Position hier nicht mehr lange halten!«
Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass diese Jungs nicht unbedingt auf unserer Seite stehen, dachte Dietrich sarkastisch.
Keegan hockte in der geöffneten Tür und hatte das langläufige Scharfschützengewehr an die Schulter gedrückt. »Ich sehe den Schützen. Im Kontrollturm, oberstes Stockwerk«, sagte er mit seiner gewohnten Ruhe und Gelassenheit. »Halten Sie den Helikopter einfach ruhig.«
Erneut ertönten dumpfe Schläge, als Projektile von der P anzerung des Flugzeugrumpfs abprallten. Jetzt konnte auch Dietrich das Mündungsfeuer einer automatischen Waffe im obersten Stock des zerstörten Kontrollturms erkennen.
»Ich muss gleich abdrehen«, warnte der Pilot.
Keegan nahm seinen Blick nicht vom Ziel. »Feuer, Feuer, Feuer.«
Der scharfe Knall des Gewehres hätte fast das Wummern der Rotorblätter übertönt. Dietrich sah, wie im Kontrollturm etwas rot aufspritzte.
»Das war’s! Wir steigen aus!«
Er hakte seinen Harnisch für den schnellen Abstieg an den Träger unmittelbar vor der Hubschraubertür, packte die Reibungsbremse, trat hinaus und ließ los.
Es dauerte drei Sekunden, bis er den Boden erreichte. Drei Sekunden widerlicher Hilflosigkeit, während ein Sturm aus Wind und Staub ihn peitschte und das Seil durch seine Hände sirrte.
Mit einem Ruck landete er auf dem Boden, rollte sich zur Seite und kniete sich hin, während
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