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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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die ohne jegliche Skrupel zuschlug, ohne Furcht, ohne Gewissen oder Reue. Gegen die niemand eine Chance hatte. Sie war einmal eine echte Größe gewesen, hatte ein Maß an Macht und Respekt genossen, von dem die meisten anderen Menschen nur träumen konnten.
    Ja, damals war sie stark gewesen. Und überheblich.
    Aber das war ein Irrtum gewesen.
    Als sie jetzt nackt und zitternd auf dem Boden lag, während ihr Innerstes schmerzte und brannte, begriff sie, wie sehr sie sich geirrt hatte.
    Ja, sie hatte falschgelegen, und dafür musste sie jetzt bezahlen, an jedem einzelnen Tag ihres Lebens. Jeden Tag in dieser zwei Meter mal zwei Meter fünfzig großen Welt verlor sie etwas mehr von ihrer Stärke. Jeden Tag starb ein weiteres Stück von ihr, bis irgendwann nichts mehr von ihr übrig sein würde, das sie noch ihr Eigen hätte nennen können.
    Wenn sie einfach hier so liegen blieb, würde die Kälte sie irgendwann überwältigen. Der Gedanke kam ihr so leicht, diese Flucht wäre so einfach.
    Sie würde einschlafen, und dann war es vorbei.
    Vielleicht wäre es besser so.
    Plötzlich jedoch und ungebeten hallte eine Stimme durch ihren Kopf, die nicht ihr gehörte. Sie sprach Worte, die man einst vor langer Zeit vor ihr rezitiert hatte, Worte, die bis in den Kern ihres Wesens gedrungen waren, Worte, die sie schon häufiger am Leben gehalten hatten, wenn ihre Hoffnung bereits geschwunden war.
    Ich werde aushalten, selbst wenn alle anderen scheitern. Ich werde mich behaupten, wenn alle anderen zurückweichen. Keine Schwäche wird in meinem Herzen nisten. Furcht hat keinen Platz in meinem Credo. Ich werde keine Gnade walten lassen. Ich werde niemals zaudern. Ich werde niemals aufgeben.
    Sie riss die Augen auf und war plötzlich so klar und konzentriert, dass die Folter und die Vergewaltigung nahezu ausgelöscht waren. Trotz, Hass und Wut flammten in ihr hoch, vertrieben die Müdigkeit und jeglichen Gedanken an Kapitulation und Verzweiflung.
    Ich werde hier nicht sterben. Ich werde nicht sterben. Sie können mich töten, wenn sie das wollen, aber ich werde nicht einfach liegen bleiben und ihnen diese Mühe abnehmen. Ich werde nicht für sie sterben, dieses Vergnügen gönne ich ihnen nicht.
    Steh auf. Steh sofort auf!
    Langsam und von Schmerzen gepeinigt gelang es ihr, die Arme unter sich zu ziehen und sich vom Boden hochzustemmen, wie sie es schon so oft getan hatte. Sie zitterte vor Anstrengung und rang keuchend nach Luft, aber sie hockte auf dem Boden.
    Sie zwang ihre steifen, kalten Muskeln dazu zu funktionieren, streckte die Hand aus, umklammerte die Kleidung mit ihrer Faust, an der die Knöchel weiß hervortraten, und zog sie über den Boden zu sich heran.
    Ich werde niemals aufgeben.

10
    »Guten Morgen allerseits«, begann Drake. »Tut mir leid, dass wir Sie so kurzfristig hierherbestellen mussten, aber die Sache ist äußerst dringlich, und wir haben nur sehr wenig Zeit, um sie vorzubereiten. Ich gebe Ihnen jetzt einen Überblick über das, was wir bis jetzt haben …«
    Er hatte die beiden letzten Stunden damit verbracht, ihr Ziel, ihren rudimentären Angriffsplan und die Vielzahl von Geheimdienstdokumenten zu überprüfen, die Cain ihm geliefert hatte. Zusammen mit seinen eigenen Gedanken und Empfehlungen hatte er all das zu einem, wie er hoffte, logischen und präzisen Dossier für die Einsatzbesprechung zusammengestellt.
    Das Dossier war noch ziemlich grob und wimmelte von Tippfehlern, zudem war es an manchen Stellen gefährlich ungenau, aber es war das Beste, was er in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit hatte zustande bringen können. Die Lücken würde er mit Antworten füllen, sobald die entsprechenden Fragen gestellt wurden.
    In den nächsten zwanzig Minuten umriss er grob, was bis jetzt passiert war, erläuterte ihr Ziel und den Weg, auf dem sie dorthin gelangen würden, und berichtete, was er über das Gefängnis Khatyrgan in Erfahrung gebracht hatte.
    »Zusammenfassend kann ich sagen, unser Ziel besteht darin, eine Person zu finden, die auf den Namen Maras hört, sie zu befreien und sie so schnell wie möglich zurück auf amerikanischen Boden zu bringen. Die gesamte Operation wird im Fall eines Scheiterns von der Agency vehement abgestritten werden. Irgendwelche Fragen?«
    Frost hatte keine Skrupel, ihre Fragen zu stellen. »Ist das wirklich machbar? Ich meine, eine verdeckte Operation gegen Russland durchzuführen? Und mit einem Gleitschirm auf dem Dach eines Hochsicherheitsgefängnisses zu

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