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Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Titel: Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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und reichte ihr die Hand, um sie auf die Beine zu ziehen.
    „Sind Sie während der Highschool nicht mal mit meiner Nichte ausgegangen?“ Bud sah Adam über Lenores Taco-Salat und selbst gebackene Brötchen hinweg an.
    Verdammt, dachte Macy genau in dem Moment, in dem Adam sagte: „Das stimmt.“
    Die Gabel auf halbem Weg zum Mund sah ihr Onkel den jüngeren Mann unverwandt an und fragte leise: „Sie waren einer von diesen Idioten, die mit ihr ausgegangen sind, weil sie Mayfields Lügen geglaubt haben?“
    Mist, Mist, Mist, dachte Macy, als Gabe, der sich die ganze Zeit mit Grace unterhalten hatte, den Kopf herumriss.
    Adams Wangen färbten sich rot. „Ahm ...“
    „Was soll er darauf denn antworten, Onkel Bud?“, fragte sie ebenso leise. Dann wandte sie sich an die Experimental-Jungs und sagte in freundlicherem Ton: „Ich weiß nicht, ob Adam es erwähnt hat, aber er arbeitet für AAE.“ AAE war die offizielle Abkürzung für American Agricultural Experiment, das die meisten Leute in Sugarville einfach nur Experimental nannten. „Hat einer von Ihnen schon etwas mit ihm zu tun gehabt?“
    Jim Holstrom bejahte, woraufhin sich eine Diskussion entspannte, als die anderen Stipendiaten Adam erklärten, was genau ihre Aufgabe in dem Projekt war. Sie ignorierte Gabriels Blick, der sich in ihre Schläfe bohrte, und arrangierte den Salat auf ihrem Teller neu. Es war schrecklich, dass ihr Onkel und ihre Tante über diese Zeit ihres Lebens Bescheid wussten, obwohl sie wirklich alles versucht hatte, um genau das zu vermeiden, doch irgendwie waren sie dahintergekommen. Wie genau, hatten sie nie verraten.
    Diese ganzen verflixten Schwierigkeiten hatten begonnen, weil sie die wichtigste Regel der Selbsterhaltung vergessen hatte. In ihren Jugendjahren hatte ihre Mutter, die ungekrönte Königin der Umzüge, sie durchs halbe Land geschleift. Auf diese Weise war Macy immerzu die Neue in der Klasse gewesen – in allen dreiundzwanzig Schulen – und hatte schnell kapiert, wie man Enttäuschungen aus dem Weg gehen konnte. Sie vermied es einfach, irgendjemandem zu nahe zu kommen, weil Moms Augen sowieso bald wieder diesen rastlosen Ausdruck annehmen würden. Macy würde wieder mitten in der Nacht wachgerüttelt oder nach der Schule von ihrer fröhlichen Mutter an der Haustür empfangen werden. „Pack deine Sachen, Kindchen. Wir haben ein großes Abenteuer vor uns.“ Bevor Tantchen Lenore ihre Mom überredet hatte, Macy bei ihnen zu lassen, hatte sie niemals ein ganzes Jahr in ein und derselben Schule verbracht.
    Und, Mann, wie sehr sie es dann genossen hatte, ein normales Leben zu führen, eine eigene Kommode zu besitzen und einen Schrank mit Janna zu teilen. Endlich hatten ihre Kleider einen festen Platz. Sie fand es wunderbar, ihren Koffer auf den Dachboden zu bringen, statt ihn immer in der Nähe aufzubewahren, weil sie sich nach ein paar Monaten – manchmal sogar nach ein paar Wochen – wieder auf den Weg machen musste.
    Es war natürlich kein Zuckerschlecken gewesen. In kleinen Schulen waren die Cliquen immer besonders unnachgiebig und nicht gern bereit, jemand Neues aufzunehmen. Doch diesmal hatte sie das Gefühl, zum ersten Mal im Leben genug Zeit zu haben, um einen Platz in der Klasse einzunehmen. Sie hatte sich darauf gefreut.
    Und dann hatte sie sich in Drew Mayfield verknallt, und alles war den Bach runtergegangen.
    „Wollen Sie das nur auf Ihrem Teller herumschieben oder es vielleicht sogar tatsächlich essen?“
    Macy fuhr in die Höhe, nur um festzustellen, dass Gabe ihr über den Tisch einen verärgerten Blick zuwarf. „Wie bitte?“
    „Ich fragte, ob Sie den Salat Ihrer Tante zu essen gedenken.“ Sein grauer Blick wanderte über ihren langen, schmalen Körper, bevor er ihr wieder in die Augen sah. „Oder sind Sie eine von diesen Hollywood-Magersüchtigen?“
    „Du meine Güte, Donovan“, sagte Adam in derselben Sekunde, in der Grace ein schockiertes „Gabe!“ ausstieß.
    „Nun, schaut euch doch mal ihren Teller an. Sie hat nicht mehr als drei Bissen gegessen.“
    „Sind Sie von der Essens-Polizei oder was?“ Sie sah ihm in die Augen. „Da Sie schon ziemlich oft mitbekommen haben, wie ich an den anderen Abenden mein Essen verschlungen habe, müssten Sie wissen, dass ich einfach nur abgelenkt war.“
    Er hob eine seiner kräftigen, schön geformten Augenbrauen.
    Ungeduldig stieß sie den Atem aus. „Also gut.“ Ohne ihn aus den Augen zu lassen, stopfte sie die volle Gabel in den Mund und kaute.

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