Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy
wiederholen, was ich damals schon sagte. Nämlich, dass es mir leidtut“, sagte sie leise. „Es war ein Unfall, Mrs Sorenson, ich habe das nicht gewollt. Ich habe mich damals deswegen schrecklich gefühlt, und heute geht es mir nicht anders.“
„Das solltest du auch“, erwiderte die Frau scharf. „Und ich hoffe, dass du deswegen direkt in die Hölle kommst, wenn du stirbst.“ Dann rammte sie Macy mit ihrem Einkaufswagen, bevor sie an ihr vorbeistürmte.
Lieber Gott. Macy rieb sich die Stirn, hinter der sich Kopfschmerzen bildeten. Das war wohl einer der schlimmsten Tage seit Langem. Dabei war es noch nicht mal fünfzehn Uhr. So erschöpft, wie sie war, fühlte es sich eher nach Mitternacht an.
Tja, reiß dich zusammen, Mädchen. Sie straffte die Schultern, setzte ihr Pokergesicht auf und schob den Einkaufswagen zur Kasse. Sie musste schleunigst zurück ins Schwimmbad, um nach Tyler und Charlie zu sehen, so wie sie es Janna versprochen hatte.
Aber meine Herrn. Das würde vielleicht ein Spaß werden. Wer wusste schon, wie viele Leute sie dort abgrundtief hassten.
7. KAPITEL
N ach dem Abendessen ging Gabe auf die Veranda. Leise fiel die Gittertür hinter ihm ins Schloss. Der Geruch von Buds Barbecue hing in der Luft, und das vertraute Geschirrklappern drang aus dem Küchenfenster des großen Bauernhauses.
Er war extra nach draußen gegangen, um mit Macy zu sprechen, und er entdeckte sie in dem Schaukelstuhl am schmalen Ende der Veranda. Die Hände in die Taschen gestopft, nickte er ihr zu, wobei er den Blick auf den Pfosten hinter ihrer rechten Schulter gerichtet hielt. „Hey“, sagte er ein wenig unbeholfen. Er war es gewohnt, sich mit ihr Wortgefechte zu liefern, und nicht, sie um einen Gefallen zu bitten.
Es half auch nicht gerade, dass sie die Knie an die Brust gezogen hatte und in abweisendem Ton fragte: „Kann ich irgendetwas für Sie tun, Fire Chief?“
„Ja. Ich wollte Sie um Ihre Hilfe bitten.“
Ihr bellendes Gelächter klang keineswegs amüsiert. „Vertrauen Sie mir“, sagte sie tonlos. „Meine Hilfe ist das Letzte, was Sie brauchen können. Alles, was Ihnen auch nur im Entferntesten am Herzen liegt, sollte nichts mit mir zu tun haben. Zumindest nicht in dieser Stadt.“
Bisher hatte er es vermieden, sie direkt anzusehen, um nicht wieder in diesen Strudel aus Hitze und Versuchung gezerrt zu werden. Doch die sachliche Art und Weise, wie sie sich selbst herabsetzte, führte dazu, dass er sie eingehend musterte.
Nur um festzustellen, dass sie ganz anders aussah als sonst. Ihm war schon aufgefallen, dass sie sich in Gegenwart ihrer Tante und ihres Onkels nicht ganz so provokativ kleidete, es aber trotzdem schaffte, immer ziemlich aufregend auszusehen. Mehr wie das hübsche Mädchen von nebenan und nicht so knallhart aufreizend wie sonst, wenn sie in die Stadt fuhr. Das bewies nur, wie geflissentlich er sie beim Abendessen ignoriert hatte, denn bis zu diesem Augenblick war ihm nicht aufgefallen, dass sie das Haar zu einem schlichten Zopf zurückgebunden hatte. Der Lippenstift war fast verblichen, und sie trug ausgebeulte Shorts und ein weites T-Shirt, das schon vor langer Zeit im Mülleimer hätte landen sollen.
„Whoa“, rief er. „Wer sind Sie und was haben Sie mit Macy gemacht?“
Sie verzog die Lippen. „Sie sind ein echter Spaßvogel, Donovan.“
„Wollen Sie behaupten, dass Sie das sind?“ Er gab ein unhöfliches Geräusch von sich, während er die Augen zusammenkniff. „Es sei denn ... haben Sie Ihre Tage oder so was?“
„Wie bitte?“ Sie richtete sich mit einem Ruck auf, der Schaukelstuhl knarzte. Ihre nackten Füße klatschten auf den Verandaboden, um die plötzliche Bewegung zum Stillstand zu bringen. „Nein!“, zischte sie. „Was ist das überhaupt für eine Frage?“
Eine vollkommen bescheuerte, wie er insgeheim zugeben musste, als Hitze über seinen Nacken kroch. Herr im Himmel. So etwas sagte er doch normalerweise nicht zu Frauen!
Bevor er eine Entschuldigung ausstoßen konnte, begann sie plötzlich zu lachen und sich in die Macy zurückzuverwandeln, die er kannte. Nun, zumindest fast. Jedenfalls sah sie sich selbst nun wieder ähnlicher.
„Wissen Sie was, Gabriel?“, fragte sie. „Ich nehme zurück, was ich heute zu Janna gesagt habe. Ich denke, ich mag Sie doch. Sie sind ein Mann, der die Dinge beim Namen nennt, nicht wahr?“
„Offenbar zu unbedacht, wenn so was dabei rauskommt.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Sie sagen doch nur, was Sie
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