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Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Titel: Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Chance, dass zwei Menschen exakt im selben Moment auf die Idee kamen, zu diesem verfallenen alten Gebäude zu wandern? Gleich null.
    Sie ignorierte das ungute Gefühl, das trotz allem blieb, und ging in den ersten Stock.
    Der Türknauf zum Schlafzimmer war locker, und sie musste ein paar Mal drücken und ruckein, bevor er sich endlich drehte. Als sie in das Zimmer trat, wurde ihr klar, dass man zwar mit ziemlich viel Anstrengung etwas daraus machen könnte, aber wozu der Aufwand? Die Idee war gewesen, die Videoproduktion möglichst unkompliziert zu gestalten. Aber wenn sie für die Außenaufnahmen ein anderes Gebäude brauchten, konnte sie gleich nach einem Ausschau halten, das besser passte. Das würde allen Beteiligten jede Menge Zeit und Energie sparen.
    Nachdem diese Entscheidung getroffen war, verließ sie das Zimmer, blieb dann aber stehen, als sie einen beißenden, rauchigen Geruch in der Luft bemerkte. Sie ging wieder zurück und schob den schmutzigen Vorhang zur Seite. Das Fenster war mit Brettern vernagelt, und als sie durch die Zwischenräume spähte, konnte sie nichts Bedrohliches entdecken. Sie konnte nur hoffen, dass nicht ein Nachbarfeld Feuer gefangen hatte. Dieser Sommer war so schrecklich trocken.
    Hinter ihr knallte die Schlafzimmertür zu. „Ach, verfluchter Mist!“, rief sie, wobei sie sich fragte, woher dieses plötzliche Poltergeistgeknalle eigentlich kam. Hatte sie die Kellertür wieder zugemacht? Sie konnte sich nicht erinnern.
    Aus Tys Rucksack zog sie die Wasserflasche und trank einen großen Schluck Wasser, um den ganzen Staub aus ihrer Kehle zu spülen. Ihr Konzept war gut, aber das hier war nicht das Haus, das sie brauchte. Sie griff nach dem Türknauf.
    „Was zum ...“ Sie versuchte es wie zuvor mit Drücken und Rütteln. Die Tür ließ sich noch immer nicht öffnen.
    „Okay. Ganz ruhig.“ Vielleicht hatte sie in die falsche Richtung gedreht. Doch das war nicht der Fall, wie sie feststellte, als sie es andersherum versuchte. Na gut. Dann noch mal in die andere Richtung. Als sich nichts tat, zerrte sie ungeduldig und hatte plötzlich den ganzen Türknauf in der Hand. Auf der anderen Seite hörte sie, wie sein Gegenstück auf den Boden krachte.
    „Mist!“ Und jetzt, Schlaumeier? Sie lief zum Fenster, dann wieder zurück zur Tür und blieb mitten im Zimmer stehen. Schwer atmend versuchte sie, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Na schön. Sie betrachtete die Scharniere an der Tür, stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte, den Kugelkopf aus der Halterung zu rütteln.
    „Verdammt!“ Sie stöhnte auf. Keine Chance, da rührte sich nichts. Doch die Tür selbst war ziemlich verrottet. Vielleicht konnte sie ein Loch hineintreten, das groß genug war, um durchzuklettern. Das könnte klappen, auch wenn sie etwas in dieser Art noch nie zuvor im Leben versucht hatte. Grace hatte an dem Abend in der Bar gesagt, wenn Matell eine Puppe von ihr auf den Markt bringen würde, dann eine Action-Figur. Also war es an der Zeit, sich die Bewunderung der Lehrerin auch wirklich zu verdienen.
    Sie trat zurück. Schüttelte die Hände aus. Dann, in der Hoffnung, sich nicht das Bein zu brechen, holte sie tief Luft.
    Und hustete.
    Ihr Herz raste. „Oh mein Gott. Oh – Mein – Gott!“
    Rauchfäden kräuselten sich unter der Tür durch.
    „Scheiße!“ Sie legte die Hand auf das Holz, um ungefähr eine Vorstellung davon zu bekommen, wie nah die Bedrohung war. Doch immer kurz bevor sie die Tür berührte, riss sie die Hand wieder zurück. Sie brachte es einfach nicht über sich. Schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen, legte die Handfläche an die Tür und atmete erleichtert auf, als sie keine Hitze spürte.
    Das war doch eine gute Sache, oder?
    Und jetzt? Selbst wenn es ihr gelänge, die Tür zu öffnen, wäre es vielleicht keine gute Idee. Sie hatte einmal in einem Film gesehen, wie danach ein riesiger Feuerball ins Zimmer toste und alles niederbrannte.
    Sie konnte das entfernte Knistern des Feuers hören, der Rauch unter der Tür wurde dicker. Hastig begann sie, die Vorhänge von beiden Fenstern zu reißen. Die Mischung aus Staub und Rauch ließ sie husten. Sie steckte den Stoff unter dem Türschlitz fest. Nun drang Rauch durch das Loch, in dem sich zuvor der Türknauf befunden hatte. Sie zog ihren BH aus und stopfte ihn in die Öffnung.
    Daraufhin ging sie zurück zum Fenster, atmete einmal tief die Landluft ein, und fuhr fort, mit aller Kraft an den Brettern zu zerren. Als sie schwer

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