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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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Alex hörte den monotonen Klang ihrer eigenen Stimme. «Es ist sinnlos. Oh, verdammter Dreck.»
    Frankie hockte sich neben sie. «Bist du sicher?», fragte er mit gesenkter Stimme.
    Alex beachtete ihn nicht. Sie dachte scharf nach. Wie viel Zeit blieb ihnen noch? War es   … könnte sie? «So etwas hatten wir schon einmal», sagte sie langsam. «Es ist nicht mir passiert, aber ich erinnere mich, dass es eine Lieferverzögerung mit Reißverschlüssen gab. Sie mussten alle ausgewechselt werden, und wir haben jemanden hingeschickt, der die Ware persönlich abgeholt hat.»
    «Oh, Alex, dafür haben wir keine Zeit!», keuchte Camilla.
    «Ich werde fahren.»
    Alex sah in Frankies entschlossenes Gesicht. «Wohin?», fragte sie.
    «Nach Istanbul, natürlich. Wie in
Midnight Express

    Trotz ihrer verzweifelten Stimmung spürte Alex, wie sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. «Oh, Frankie, sei nicht albern. Das kannst du unmöglich tun.»
    «Alex hat recht.» Camilla stellte sich hin. «Das ist total verrückt, und abgesehen davon, wenn jemand fahren sollte, dann bin das ja wohl ich. Ich arbeite für die Firma, und wo wir gerade davon sprechen, ich glaube, ich habe sogar meinen Pass dabei.» Sie begann, in ihrer Handtasche zu wühlen. «Ich brauchte ihn kürzlich, um einen Brief bei der Post abzuholen.»
    «Nein, ich kann das übernehmen. Ich werde fahren.» Frankie packte seine Sachen zusammen, bereit, sich sofort aufzumachen. «Du bist hier unentbehrlich, Cam. Auf dich kann man jetzt nicht verzichten. Mit mir trefft ihr die richtige Wahl. Wenn ich für heute Nachmittag einen Flug bekomme, dann kann ich abends da sein und morgen früh spätestens zurückfliegen. Alles okay, Alex?»
    «Aber   –»
    Frankie legte eine Hand auf Alex’ Arm und sah sie eindringlich an. «Vertrau mir, Alex. Nur einmal?» Dann wandte er sich an Camilla. «Lasst uns Gavin nichts davon verrraten, okay? Wir wollen doch Alex einen Gefallen tun. Also, Camilla, bitte erzähl mir jetzt alles, was ich wissen muss, und könntest du denen dann Bescheid sagen, dass ich unterwegs bin?»

Kapitel 39
    Frankie schloss seinen Sitzgurt. Er war noch völlig außer Atem. Erst war er für seinen Pass in sein Apartment und dann weiter nach Heathrow gehetzt, hatte in Windeseile türkische Währung gekauft und war schließlich über das Rollfeld zum Flugzeug gelaufen, dessen Triebwerke sich nun mit kreischendem Dröhnen in Bewegung setzten. Er warf der großen Frau neben sich ein dünnes Lächeln zu und versuchte, sich noch enger an die Kabinenwand zu quetschen.
    «Machen Sie auch Urlaub?», fragte die Frau ungezwungen. «Wir werden uns mit einigen Freunden treffen und eine Woche segeln gehen. Die Türkei ist ja so wundervoll. Sind Sie schon einmal da gewesen?»
    Da sie keine Antworten zu erwarten schien, gestattete sich Frankie, während des unaufhörlichen Fragenstroms darüber nachzudenken, was, zur Hölle, er hier eigentlich tat. Er hasste das Fliegen, er hasste es, wenn ihm zu heiß wurde, er hasste es, wenn er nicht wusste, was auf ihn zukam, und er hasste unerwartete Ereignisse, die ihn aus seinem Tagesablauf rissen. Alles in allem hätte er sich nichts Schlimmeres vorstellen können. Und wofür nahm er das alles auf sich? Er kannte die Antwort bereits. Alex.
    Etwas, und er wusste nicht genau, was es war, hatte ihm das ungewöhnlich sichere Gefühl vermittelt, dass er das alles für diese hochgewachsene, komplizierte Frau mit den endlos langen, gebräunten Beinen einfach tun musste. Er war außerdem der Einzige, der dafür in Frage kam. Jetzthing so unglaublich viel davon ab, dass die Outfits für Bettina Gordino sicher und pünktlich eintrafen, und obwohl er sich für völlig unfähig hielt, wusste er doch, dass niemand außer ihm mit der Aufgabe betraut werden konnte, das Richtige für Alex und ihren Produkt-Launch zu tun.
    Das Abendessen wurde serviert und wieder abgeräumt, ohne dass er es angerührt hätte, und in Gedanken trieb er das Flugzeug an, schneller zu fliegen. Die Frau neben ihm war eingedöst. Ihr Mund stand offen, und sie schnarchte leise. Frankie blickte aus dem Fenster, als das Licht schwächer wurde und die Wolken den Sonnenuntergang umrahmten wie auf einem Bühnenbild. Endlich begann die Maschine mit dem Landeanflug, und Frankie war fast schon aufgesprungen, bevor die Reifen den Asphalt berührten. Dann drängte er die Leute zur Seite, um als Erster das Flugzeug zu verlassen und mit seiner fast leeren Reisetasche durch den

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