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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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recht», jammerte sie später, als sie endlich Zeit hatte, Saff anzurufen.
    «Womit?»
    «Mit dieser Mädchen-für-alles-Sache. Meine Mutter entwickelt sich zum Vollzeitjob – sie ist so wahnsinnig fordernd. Es ist, als würde man ein Hotel führen, ohne einen Cent Trinkgeld zu bekommen. Heute Morgen hat sie sich darüber beklagt, dass ich keine Marmelade von Dundee habe. Du meine Güte! Und ich muss im Büro und zu Hause so enorm viel erledigen, aber, stell dir vor, ich glaube, ich habe die perfekte Kandidatin gefunden.»
    «Ach, wirklich? Aber nicht die Frau mit den verdächtigen Empfehlungsschreiben, die wie eine Psychopathin aussah? Ich hoffe doch sehr, du meinst diesen großartigen Typen, Frankie – er schien ideal zu sein!»
    «Der Schauspieler? Auf gar keinen Fall. Ich will keinen Mann in meiner Wohnung. Ich weiß, wie du darüber denkst», fuhr sie schnell fort, bevor Saff sie unterbrechen konnte, «aber es würde nicht funktionieren. Nein, es ist eine, die heute quasi in letzter Minute anrief. Sie hatte Glück und erwischte mich zwischen zwei Besprechungen.»
    «Was?», kreischte Saff. «Und du hast sie nicht einmal persönlich kennengelernt?»
    «Doch, das ergab sich zufällig. Sie war in der Nähe meines Büros, und so habe ich mich schnell mit ihr getroffen. Sieist großartig.» Alex wurde bewusst, dass sie ein kleines Risiko einging, denn sie hatte nicht einmal ihre Empfehlungsschreiben überprüft, bevor sie die Frau gebeten hatte, ihre Wohnung zu hüten, während sie in Kanada war – das war ganz entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten. «Manchmal hat man es einfach im Gefühl, oder? Sie ist zwar ziemlich jung, aber einfach perfekt, wirklich. Sie ist einsatzfreudig und sagte, sie kenne sich in der Altenpflege aus. Und ihre Referenzen als Köchin klingen hervorragend. Offenbar hat sie früher einmal für eine Film-Catering-Firma gearbeitet. Und sie gab an, sehr zuverlässig zu sein. Sie ist wie für die Stelle gemacht. Und das Beste ist, dass ihr letzter Vertrag gerade ausgelaufen ist und sie sofort anfangen kann! Ich kann mein Glück kaum fassen. Und wie es scheint, wohnt sie direkt um die Ecke.»
    «Mmm.»
    Alex ignorierte die Zurückhaltung in Saffs Stimme. «Ach, komm schon, Saff, ich führe ständig Vorstellungsgespräche. Ich kenne mich aus. Schließlich habe ich eine Unzahl langweiliger Weiterbildungen zu diesem Thema besucht.»
    «Kann sein. Wie heißt sie eigentlich?»
    «Ihr Name ist Ella. Süß, nicht?»

Kapitel 7
    Skihosen, Handschuhe, Sonnenblocker, Ohrenschützer für Millie   – Saff hakte die Punkte auf ihrer Liste ab, als sie die Skisachen für ihre Familie in den Koffer packte. Dann erhob sie sich langsam aus der Hocke. Ihre Füße waren eingeschlafen, doch wenigstens hatte sie jetzt das meiste zusammen, außer den Dingen, die erst zum Schluss eingepackt werden konnten, natürlich. Die würde sie dann morgen bei Tagesanbruch verstauen. Nach der Aufregung heute Morgen war es endlich still im Haus. Die Kinder waren vor lauter Vorfreude auf den Flug nach Courchevel früh am nächsten Morgen ganz außer Rand und Band gewesen, doch alles, was sie jetzt noch hörte, war das Brummen des Geschirrspülers und das Rascheln von Millies Hamster in seinem Käfig in der Ecke.
    «Großer Gott, Oscar, jetzt beruhige dich doch mal!», hatte sie ihrem Sohn zugerufen, als sie versuchte, auf dem Schulweg einen Mülllaster zu überholen und ihr der Gegenverkehr entgegenrauschte. «Du wirst noch explodieren, wenn du den ganzen Tag so weitermachst. Denk doch lieber mal an all die Dinge, die zum Ende des Halbjahres noch fällig sind.» Doch es war sinnlos. Der dunkelhaarige Elfjährige wollte nicht hören und knuffte seine Schwester während der morgendlichen Hetze mit unaufhörlicher Energie weiter, bis sie vor der Schule angekommen waren. «Lass Millie in Ruhe», hatte sie durch zusammengebissene Zähne geknurrt, als sie die Schultaschen der Kinder aus dem Kofferraum hob. «Also.» Sie richtete seinen Hemdkragenordentlich her. «Vergiss nicht, alles mitzubringen, was gewaschen werden muss. Millie, hier sind deine Ballettsachen. Und, Oscar. Oscar, warte bitte. Hier sind selbst gemachte Osterkekse für Mrs.   Jackson   … sei vorsichtig damit. Wir sehen uns später und   …» Sie sah den beiden nach, als sie durch das Tor auf das Schulgebäude zurannten. «Ich wünsche euch einen schönen Tag», sagte sie leise zu sich selbst, nachdem ihr klar wurde, dass sie es nicht geschafft hatte, ihnen zum

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