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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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lange sie mich noch brauchen. Es ist die einzige Arbeit, die mir jemals richtig Spaß gemacht hat. Hör zu – wenn es wirklich so grauenhaft ist, rufe ich Alex an und kündige. Oder ich sage ihr, ich sei hingefallen und hätte mich so verletzt, dass ich nicht mehr kommen kann.»
    «Nein, nein. Äh – ich finde, wir schulden es der alten Dame, durchzuhalten. Außerdem ist da noch diese Telefonrechnung. Solange wir sie noch nicht bezahlen können, sollte ich diesen ätzenden Job besser behalten.»
    Was für ein wunderbarer Bruder er war! Ella umarmte ihn spontan. «Frankie, du bist der Beste. Ich bin dir wirklichsehr dankbar, dass du mich so unterstützt. Besonders, weil du es dabei so schwer hast. Es tut mir leid, dass ich dich in diese Sache hineingezogen habe. Hör zu, auf meinem Heimweg besorge ich dir heute ein Erdbeertörtchen. Einverstanden?»
    Sein gerührtes Lächeln rief bei Ella Gewissensbisse hervor, als sie sich den Riemen ihrer Tasche über die Schulter schob, ihm einen Luftkuss zuwarf und leise die Tür hinter sich zuzog. Was für ein Glückspilz sie doch war.

Kapitel 12
    Frankie erhob sich vom Sofa, streckte sich behaglich und spazierte unter die Dusche. Die Ranke würde zwar noch ein paar Stunden schlafen, doch wenn er früher da war, konnte er die Hausarbeit erledigen, bevor sie aufwachte. Er rasierte sich sorgfältig, während er sein Gesicht im Spiegel, den er mit der Hand vom Wasserdampf befreit hatte, betrachtete. Die Ranke hatte gestern gesagt, er sehe wie David Hemmings in
Blow Up
aus, und so strich er sich das Haar ins Gesicht und sah sich aus halbgeschlossenen Lidern an, um eine Ähnlichkeit zu erwirken. Davon war allerdings nichts zu erkennen. Aber wenn die Ranke dieser Ansicht war, hatte er bestimmt nicht vor, sich mit ihr darüber zu streiten.
    Nachdem er sich abgetrocknet hatte, streifte er sich das hellblaue Hemd über, das Ella für ihn gebügelt hatte. Hmmm, Ella. Er grinste in sich hinein. Junge, was für eine Freude, sie so kuschen zu sehen. Manchmal war er kurz davor, ihr die Wahrheit zu sagen, doch sein gesunder Menschenverstand setzte sich immer wieder gegen seine Gutmütigkeit durch. Es tat ihr gut, sich etwas ins Zeug zu legen und zur Abwechslung mal auf die Gefühle anderer Menschen Rücksicht zu nehmen. Er blickte sich im ungewöhnlich aufgeräumten Wohnzimmer um – Ellas Stricksachen lagen zum ersten Mal in ihrer Stricktasche, und sie hatte das Wasser in den Blumenvasen gewechselt. Ja, alles in allem hatten sich die Dinge zu Hause verbessert.
    Weil er davon ausging, dass die Ranke noch immer inihrem «Boudoir» war, wie sie es zu bezeichnen pflegte, ging Frankie direkt in die Küche. Diesmal wartete eine handgeschriebene Liste auf ihn. Vielleicht war Alex zu sehr in Eile gewesen, um ihre Aufgabenwünsche in den Computer zu tippen. Gründlich betrachtete er das Papier, das sie hektisch von einem Block mit dem Firmenlogo abgerissen hatte. Sie hatte mit einem Gel-Stift geschrieben, und ihre Handschrift war kleiner, als er erwartet hatte. Es waren gleichmäßige, runde Buchstaben, und das G und das Y schrieb sie mit langen Schlaufen. Ihre Handschrift war regelmäßig, aber überraschend mädchenhaft:
     
    Hi Ella,
    danke, dass Sie mir so wunderbar helfen. Die Wohnung sieht großartig aus, und die Kekse waren köstlich – ich muss zugeben, dass ich sie gestern Abend alle verputzt habe. Der Jetlag ist daran schuld! Mum scheint mit allem, was Sie für sie getan haben, sehr zufrieden zu sein. Es tut mir leid, wenn sie anfangs etwas schwierig war – doch mittlerweile scheinen Sie beide ja phantastisch miteinander auszukommen, auch dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Hier nun eine kleine Liste mit Aufgaben, die Sie bitte heute erledigen müssten:
Meine Wäsche aus Toronto ist immer noch im Koffer – könnten Sie sie für mich waschen? Die Laufkleidung ist wahrscheinlich ziemlich eklig und verschwitzt, am besten geben Sie ein wenig Faserpflege dazu. Normalerweise wasche ich meinen Sport-BH mit der Hand (auf diese Art von Unterstützung will schließlich niemand verzichten!) , Sie finden Handwaschmittel unter dem Spülbecken, aber die Höschen können Sie ruhig in die Waschmaschine werfen.
Könnten Sie mir eine Tube Canesten besorgen (tut mir leid, dass ich Sie darum bitten muss)?
Könnten Sie bitte an Lebensmitteln einkaufen, wonach meine Mum auch immer verlangt? Sie besitzt einen großen Appetit, also geht alles, was lecker ist.
Ich werde die ganze Woche länger arbeiten

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