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Mister Medusa

Mister Medusa

Titel: Mister Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestimmt auf Trab bringen.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Thore wollte Eva nicht beleidigen, er konnte das Lachen trotzdem nicht zurückhalten. »Was meinst du«, sagte er dann, »was geschieht, wenn wir den Bullen erzählen, dass wir von einem Typen angegriffen worden sind, auf dessen Kopf Schlangen wachsen? Die... die... werden uns für bescheuert halten, und ich an ihrer Stelle würde das auch tun. Nein, Eva, damit kommen wir nicht durch.«
    »Aber es wird doch welche geben, die die Sage von Mister Medusa kennen, zum Teufel!«
    »Kennen schon. Aber werden sie auch daran glauben? Die halten uns für völlig überdreht. Verrückt. Für Psychos, die man in Gummizellen einsperren muss. Nein, damit kommen wir nicht weiter.«
    So leicht gab Eva Lund nicht auf. »Hast du uns vorhin nicht von diesem Kommissar erzählt, der dich verhört hat?«
    »Ja, Björn Karlsson.«
    »Der wird dir doch glauben. Er hat die versteinerte Ellen mit eigenen Augen gesehen. Der ist auch nicht allein hier bei dir gewesen. Es gibt noch andere Zeugen. Da wird sich bestimmt herumgesprochen haben, was mit Ellen geschah.«
    Thore Hamrin sagte nichts; er saß da und dachte nach. Dafür meldete sich Sigrid. »Ich denke, dass Evas Idee gar nicht mal so schlecht ist. Man wird dich nicht auslachen, glaube mir.«
    Hamrin nickte. »So gesehen hast du Recht. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen.«
    »Deshalb sind wir bei dir«, erklärte Sigrid spöttisch und trank einen Schluck aus der Dose. Danach war sie leer.
    Eva blieb beim Thema. »Hast du denn die Telefonnummer, unter der du den Kommissar erreichen kannst?«
    Er hat mir seine Karte gegeben.« Thore stand auf. »Die muss ich erst noch suchen.«
    »Dann vergiss auch deine Taschen nicht.«
    »Danke für den Tipp.« Er kramte nach, und seine Augen leuchteten plötzlich auf, als er die schmale Visitenkarte fand, die in seiner linken hinteren Hosentasche gesteckt hatte.
    »Ist die Handynummer drauf?«, fragte Sigrid.
    »Ja.«
    »Dann los.«
    Auch Thore hatte nichts mehr dagegen einzuwenden. In ihm steckte plötzlich eine Spannung, die sich mit einer gewissen Erwartungshaltung paarte. Jetzt ging es weiter, und er sah wieder Licht am Ende des Tunnels.
    Bis Eva Lund ihn ansprach. »Moment mal, Thore. Tu noch nichts, bitte nicht. Seid mal still!«
    Keiner sprach danach ein Wort, aber zwei Augenpaare richteten sich auf Eva, die zwar noch auf der Couch lag, sich aber so gut wie eben möglich aufgerichtet hatte und angespannt lauschte.
    »Da war was«, flüsterte sie dann ziemlich neutral.
    »Was denn und wo?«
    »Draußen, Sigrid, glaube ich zumindest.«
    »Und was ist es gewesen?«
    »Das habe ich nicht genau herausfinden können. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, jemand hat am Fenster gekratzt, gegen die Hauswand geschlagen, und dann ist noch hinter der Scheibe ein Schatten entlanggeflogen.«
    »Da hat der Wind einen Ast bewegt.«
    Eva beharrte auf ihrer Meinung. »Nein, das ist es nicht gewesen. Das sah anders aus.«
    »Und wie?«, fragte Thore, der vergessen hatte, die Nummer des Kommissars zu wählen.
    »Größer, viel größer.«
    »Aber es war nicht Mister Medusa.«
    »Nein.« Eva suchte nach einer Erklärung. »Mehr wie ein Vogel«, sagte sie dann.
    Sigrid und Thore wussten nicht, was sie darauf antworten sollten. Sie schauten sich an, doch keiner traute sich, den ersten Schritt zu gehen. Ihre Blicke glitten über die Fenster hinweg. Es waren insgesamt vier, zwei an jeder Hausseite.
    »Hier, das ist an meinem Fenster passiert«, meldete sich Eva und wies schräg in die Höhe. »Deshalb habe ich es auch gehört.«
    Es wurde Zeit, dass jemand die Initiative übernahm, und das tat Thore Hamrin. Er steckte das Handy weg und trat an das Fenster heran, das sich rechts vom Fußende der Couch abmalte. Die Gardinen waren nicht vorgezogen worden. Er konnte hinausschauen, und bei Tageslicht fiel sein Blick bis zum Wasser hin und damit auch zum Steg. Das sah er zwar jetzt auch, aber beides war mehr zu ahnen als zu sehen. Er brachte sein Gesicht dicht an die Scheibe heran, legte, sogar noch die Hände rechts und links gegen die Stirn, um sich durch nichts stören zu lassen, und wurde so allmählich mit der dunklen Gegend vertrauter.
    Ein Vogel bewegte sich nicht über dem Wasser und flog auch nicht zwischen den Bäumen umher.
    Thore wollte schon sagen, da ist nichts, als er plötzlich etwas sah, was ihm gar nicht passte.
    Die Bewegung fiel ihm am Steg auf. Nein, sogar ein

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