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Mister Medusa

Mister Medusa

Titel: Mister Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für ein Vogel gewesen?«
    »Eine Eule!«, sagte der dritte Schwede.
    »Ha, so groß? Gibt es wirklich so große Eulen?«
    »Nur Strigen.«
    »Hör auf, die gibt es nur im Märchen.« Ekberg ärgerte sich wahnsinnig, dass der Abend diesen Verlauf genommen hatte. Er wollte sich an seinen Fahrer wenden, um zu erfahren, ob sie trotzdem noch weiterfahren konnten, aber Nils stand nicht mehr an der gleichen Stelle. Er war einige Schritte nach vorn und zur Seite gegangen und schaute dorthin, wo das Licht der noch brennenden Scheinwerfer die Straße anleuchtete.
    Dort gab es etwas zu sehen.
    Da kam jemand!
    Ein Mann. Eine große Gestalt, die sich ihnen mit wiegenden Schritten näherte, und auf deren Kopf sich die Haare in einem so ungewöhnlichen Rhythmus bewegten.
    Nils sagte nichts. Er starrte nur hin, und die Gestalt kam näher und näher.
    »He, was hast du?«
    Wieder gab Nils keine Antwort. Ekberg ging jetzt zu ihm. Er fasste ihn an der Schulter an, um ihn zu rütteln, und erlebte den Schock seines Lebens.
    Nils fiel steif wie ein Brett auf sein Gesicht und blieb liegen!
    Eike Ekberg war nicht mehr in der Lage, irgendetwas zu denken. Er hob nur den Kopf an und schaute dem Fremden entgegen, der schon sehr nahe herangekommen war. Jetzt war auch zu sehen, dass sich auf seinem Kopf keine Haare bewegten, sondern schlangenartige Wesen, die in die verschiedenen Richtungen hinweg züngelten.
    Nein, das waren Schlangen!
    Ekberg wollte die anderen warnen, doch plötzlich hatte er das Gefühl, zu Eis zu werden. Gleichzeitig strömte eine wahnsinnige Hitze in seinem Körper hoch. Sie erreichte blitzschnell sein Herz und sorgte bei ihm für eine große Atemnot. Verzweifelt versuchte er, die Luft einzusaugen, doch es gelang ihm nicht mehr.
    Ebenso wenig konnte er sich bewegen. Das Taschentuch klebte noch an seiner Stirn, und es gelang ihm nur, die Gestalt mit den Schlangenhaaren anzuschauen.
    Das war alles...
    Die Angst fraß ihn fast auf. Sie drückte alles in seinem Körper zusammen und machte ihn schwer. Er versuchte, seine Finger zu bewegen, aber auch das war nicht mehr möglich. Man raubte ihm die Sinne, und die Schreie der anderen vier in seinem Rücken klangen weit entfernt.
    Dann war es vorbei!
    Er sah noch das Gesicht dicht vor sich auftauchen. Er sah den bösen Blick der Augen, die tanzenden Schlangen auf dem Kopf und stellte fest, dass die Gestalt nackt war, aber das alles half ihm nichts mehr. Ein letztes Mal schlug sein Herz rasend schnell. Es waren keine normalen Schläge. Diese hier folgten sehr rasch aufeinander. Wie trockene Hammerschläge.
    Zwei Sekunden später war es vorbei!
    Eike Ekberg lebte nicht mehr. Er war genau dort gestorben, wo er auch stand, und blieb auch als steinernes Bildnis auf dem Weg stehen, wie eine Figur, die ein Bildhauer hier abgestellt hatte.
    Mister Medusa aber ging weiter. Es war sein Glückstag. Erst die drei Frauen und jetzt der Rest der Van-Besatzung.
    Drei Japaner, ein Schwede!
    Mister Medusa war eben international...
    Thore Hamrin hatte sich um Evas Fuß gekümmert und ihn nicht nur mit der heilenden Salbe behandelt, sondern auch einen Verband um ihn gewickelt, der aber nicht zu fest saß, so dass der Fuß die nötige Ruhe bekommen hatte.
    Sie würde damit nicht auftreten und weglaufen können, aber das hatte sie auch nicht vor, denn irgendwie gefielen ihr der Mann und auch die Umgebung, in der er lebte.
    Eva fand die Hütte toll. Und sie fand es auch super, dass sich fast alles in einem Raum abspielte, was in der kalten Jahreszeit besonders wichtig war, denn nur so war eine gewisse Gemütlichkeit garantiert, nach der sich die Menschen jenseits des Sommers so sehnten.
    Sie lag noch immer auf der Couch und hatte ihre Haltung nicht verändert. Nur das linke Bein war zur Seite gestreckt, und die Wade berührte den weichen Rand.
    Thore prüfte noch einmal die Festigkeit des Verbands, bevor er nickte, um seine Zufriedenheit zu zeigen. Dann lächelte er Eva an. »Und? Geht es einigermaßen?«
    Ja, es ist schon besser. Danke.«
    Thore sah das Lächeln, hatte den Dank gehört und wirkte etwas verlegen. »Wenn man sich hin und wieder in die Einsamkeit zurückzieht, dann gehört es dazu, dass man sich mit allem ausrüstet, was wichtig ist. So brauche ich die Axt zum Holzhacken und die Salbe, um etwaige Verletzungen zu heilen.«
    »Du bist super.«
    »Hör auf, nicht ich.«
    »Ich werde mich bei passender Gelegenheit bei dir bedanken.«
    Wie das aussehen würde, sagte Eva Lund nicht, aber Thore

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