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Mister Medusa

Mister Medusa

Titel: Mister Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinen Fingerspitzen. Ich merkte, wie mein Herz schneller schlug, aber ich blieb äußerlich sehr ruhig.
    Mit der linken Hand hielt ich den schräg gestellten Spiegel fest, und in der Rechten hielt ich die Axt. Eine alte, fast schon eine primitive Waffe, aber die einzig wirksame, denn ob ihn meine Kugeln stoppten, war nicht klar.
    Mister Medusa sollte nicht aus der Spiegelfläche verschwinden. Ich musste ihn auch weiterhin anschauen können, und deshalb war es wichtig, den Winkel des Spiegels hin und wieder zu korrigieren. Außerdem musste ich die Entfernung genau abschätzen. Ich durfte nicht zu früh angreifen, aber auch nicht zu spät.
    Von Sekunde zu Sekunde stieg die Spannung an. Karlsson flüsterte einige Worte, auf die ich nicht achtete, denn ich wollte mich auf keinen Fall ablenken lassen.
    Mister Medusa kam.
    Schritt für Schritt. Die Schlangen tanzten und drehten sich auf seinem verdammten Schädel. Jetzt war auch sein Gesicht etwas deutlicher zu sehen, und wieder musste ich zugeben, dass es schon gewisse indianische Züge besaß.
    Es schien zu stimmen, dass er aus einem anderen Kontinent stammte und sich so lange versteckt gehalten hatte, dass aus ihm sogar eine böse Legende geworden war.
    »Das halte ich nicht aus, John...«
    »Ruhig, Björn, wir packen das...«
    Auf die Strigen achtete ich nicht. Ich hoffte, dass sie uns auch weiterhin in Ruhe ließen und nicht gerade jetzt auf die Idee kamen, unser Blut trinken zu wollen.
    Ich hörte sie nicht mal, so sehr hatte ich mich auf Mister Medusa konzentriert.
    Er ging weiter.
    Es störte ihn nicht, dass wir auf ihn warteten. Er musste sich selbst in den Spiegeln sehen, doch das machte ihm nichts aus, denn er war siegessicher. Bisher hatte er jedes Hindernis versteinern lassen und würde es auch weiterhin tun, weil er nicht anders konnte.
    Ich hatte die rechte Hand um den Beilgriff etwas gelockert. Jetzt fasste ich fester zu.
    Noch ein Blick in den Spiegel. Ein kurzes Nachdenken und auch Abchecken.
    Ja, es passte.
    »Achtung!«, flüsterte ich dem Kommissar zu. »Jetzt gilt es!«
    Und dann startete ich!
    ***
    Wäre ich ein Karatekämpfer gewesen wie Suko, ich hätte meinen Start sicherlich mit einem Schrei begleitet. Das passierte bei mir nicht. Ich hatte mich herumgeworfen, ich hatte im Spiegel die Entfernung abgeschätzt und jagte auf die schreckliche Gestalt zu.
    Mit geschlossenen Augen!
    Mir durfte alles passieren, nur nicht das Öffnen der Augen. Dann wäre auch ich zu Stein geworden. Ich zählte darauf, den anderen trotz allem zu überraschen, und hatte mir auch gemerkt, wie ich zu schlagen und zu treffen hatte.
    Ich traf!
    Der schräg von unten nach oben geführte Rundschlag wurde plötzlich durch einen Widerstand abgestoppt. Da ich nichts sah, konnte ich nur hoffen, den Hals der Gestalt erwischt zu haben.
    Aber war der Kopf auch ab?
    »Noch mal, John! Noch mal! Du schaffst es. Der gleiche Schlag! Mach es, schnell!«
    Die Stimme des Kollegen traf mich bis ins Mark. Sie gab mir auch Mut, und wieder setzte ich zum Schlag an. Ich konnte mir vorstellen, dass Mister Medusa schwer angeschlagen war und keinen Schritt mehr nach hinten gegangen war. Wäre es anders gewesen, hätte mich Björn Karlsson auch gewarnt.
    Wieder holte ich aus.
    Wieder schlug ich zu!
    Treffer!
    Ja, jetzt genau zu spüren. Diesmal war es nur ein kurzer Widerstand, und ich kam fast voll durch.
    »Der Kopf ist ab!«, brüllte Karlsson. »Der Kopf ist ab, juhu! Du hast es geschafft!«
    Ich öffnete die Augen wieder und schrak zusammen, weil ich die Gestalt direkt vor mir sah. Aber sie war nichts anderes als ein kopfloser Körper, der seinen Stand noch nicht verloren hatte.
    Dafür sorgte ich.
    Mit einem Ellbogencheck beförderte ich den Torso weg vom Steg in den Schilfgürtel hinein, drückte ihn zusammen, und wenig später erklang das Klatschen, als er im seichten Wasser landete und sich von dort nie mehr erheben würde.
    Sein Kopf lag auf dem Steg, als hätte ihn jemand wie zur Dekoration dahin gelegt. Das Gesicht war Karlsson und mir sogar zugewandt. Ein offen stehender Mund. Augen, in denen die Leere des Todes lag und die Schlangen, die noch nicht vernichtet waren. Sie krochen und zuckten hektisch um den Kopf herum. Sie richteten sich auf, sie fielen wieder zusammen, sie ringelten vor und zurück, aber auch sie würden bald vergehen.
    Fast hätte mich der Schlag mit der Schwinge am Kopf erwischt, so dicht huschte die Strige an mir vorbei. Die zweite Bluteule huschte an Karlsson vorbei

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