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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mußte mich einfach auf Mister Mirakel konzentrieren. Es glich einem Zwang. In diesen langen Augenblicken gab es für mich einfach nichts anderes.
    Mister Mirakel war es gewohnt, seinen Auftritt zu genießen. Er glitt durch den Sand am Strand leicht wie eine dunkle Feder hinweg. In seiner schwarzen Kleidung wirkte er wie ein düsteres Monster, das die kleine Welt, die sie umgab, regieren wollte.
    Er blieb stehen.
    Er drehte sich!
    Ich sah ihn als Vision, und ich bekam alles haargenau mit. Ich hatte den Eindruck, daß er sich ausschließlich auf mich konzentrierte und auf keinen anderen.
    Er bewegte die Arme am Körper hoch. Zugleich knöpfte er seine Jacke oder das Oberteil auf. Es ging jetzt alles sehr schnell, so daß mir die Einzelheiten verbürgen blieben. So passierte es überraschend, daß er mit seinen Fingern tief in die Haut hineindrückte, als wollte er dort Spuren hinterlassen.
    Nein, es blieben keine Dellen zurück. Er hatte etwas anderes vor und riß seine Haut einfach ab.
    Zum Vorschein kam eine andere Fratze!
    Grellrot. Ein Antlitz wie der Teufel. Eine Haut, die nicht straff zu sein schien, sondern sich wellig vom Kinn her wie eine weiche Masse bis hin zur Stirn zog und sich dort teilte, denn sie lief aus in zwei krumme, an den Enden jedoch spitze Hörner, als wollte diese Person den Teufel persönlich imitieren.
    Dazu die kalten Augen - und der Schrei!
    Nein, den hatte nicht Mister Mirakel ausgestoßen, sondern mein Freund Bill Conolly. Im gleichen Moment hatte er zugegriffen und mir den verdammten Kürbis vom Kopf gezerrt. Er wischte an meinem Gesicht hoch, und das schreckliche Bild, mit dem ich mich schon beinahe abgefunden hatte, verschwand blitzartig.
    Die Normalität hatte mich wieder. Sie sah so aus, daß ich auf die Beretta starrte, die mein Freund Bill Conolly in der rechten Hand hielt. Die Mündung war nicht auf mich gerichtet. Dafür lag der Kürbis auf dem Boden und Bill hatte seinen rechten Fuß darauf gestemmt.
    »Verdammt, John…«
    Ich schüttelte den Kopf. Noch immer war ich wegen der Eindrücke etwas benommen. »Was ist denn los?« fragte ich leise.
    Bill hielt mir die Beretta hin. »Steck sie wieder ein. Du hast sie ziehen und auf mich schießen wollen. Ich bin schneller gewesen und habe sie dir sicherheitshalber abgenommen.«
    »Ah ja, danke.«
    »Mehr sagst du nicht?«
    Noch nicht. Zu stark waren die Eindrücke gewesen, die ich erst verdauen mußte. Wenig später berichtete ich Bill und Suko von meinen Visionen, und beide waren alles andere als begeistert.
    Suko meinte: »Wenn du nicht dagegen ankommst, wer soll es dann schaffen, John?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann sind Johnny und seine Freunde verloren!« erklärte Bill. Er konnte seine Wut und einen Haß nicht mehr unter Kontrolle halten. Bill hob den Fuß an. So hart wie möglich rammte er ihn nach unten und erwischte den Schädel.
    Er wolle ihn zertreten, aber das Material war zäh. Ein paarmal rutschte er ab, bis ich ein Einsehen mit ihm hatte und ihm das Kreuz reichte. »Versuch es damit.«
    Der Reporter war für einen Moment irritiert. Dann aber kam er meiner Aufforderung nach. Er handelte so, wie ich es auf dem Markt in London getan hatte.
    Das Kreuz brauchte nicht aktiviert zu werden. Zwei Gegensätze prallten zusammen, und der Kürbis verlor. Er strahlte noch kurz auf, dann verdampfte und versprühte er vor unseren Augen.
    »Einer weniger!« erklärte Bill. Die Zufriedenheit in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Nur gab es leider noch zu viele dieser magisch beeinflußten Kürbisse. Suko, der sich bisher ziemlich zurückgehalten hatte, übernahm die Initiative. »Bisher haben wir von dir nicht viel erfahren, John. Du solltest uns erzählen, was du gesehen hast.«
    »Ich war nicht mehr ich selbst«, flüsterte ich. »Dieser Mistkerl Mirakel besitzt eine wahnsinnige Macht, und die verdammten Kürbisse scheinen sie noch zu fördern. Er ist derjenige, der alles im Griff hat, und ihn habe ich gesehen.«
    »Wo?«
    »Es war nicht im Ort«, erwiderte ich. »Er hat sich an den Strand zurückgezogen, wo bald die Feuer leuchten werden. Wie ein König und später wie ein Teufel ging er auf und ab. Er war sich seiner Macht sehr wohl bewußt. Er hatte die Mir-kann-keiner-Haltung eingenommen. So sieht nur jemand aus, der sein Reich auch beherrscht.«
    »Am Strand also«, sagte Suko. »Dann werden wir ihn dort stellen können. Jetzt sollten wir wirklich nicht mehr warten.«
    »Einen Moment noch!« Bill hielt ihn zurück. Er wollte

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