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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas geschenkt?«
    »Nein!«
    Die Antwort erschreckte mich, und ich mußte schlucken. »Was hast du dann getan? Die Drohung in die tat umgesetzt?«
    »Ich wollte es«, gab er nach einigem Zögern zu.
    »Nicht geschafft?«
    »Ja.«
    »Warum nicht?«
    »Ich war nur an einer Tür. Der Mann öffnete. Er war im Bademantel. Ich sagte meinen Spruch, glaube ich, aber er hat nicht reagiert, wie ich es wollte. Er schrie mich an, daß es noch zu früh wäre und knallte dann die Tür zu.«
    Wir atmeten auf. Es war gut. Es war wunderbar. Dieser Mann hatte sich wahrscheinlich selbst das Leben gerettet. Allein bedingt durch seine schlechte Laune. Es war gut vorstellbar, daß Robby tatsächlich zugestochen hätte. Ihm selbst hätte man nicht einmal einen Vorwurf machen können. Es lag einzig und allein an der verfluchten Maske und natürlich letztendlich an Mister Mirakel.
    »Da hast du Glück gehabt, du persönlich.« Ich wollte ihn durch meine Worte wieder aufbauen. Nebenbei bemerkte ich, daß Suko das Messer des Jungen einsteckte. Ich wollte noch mehr wissen und fragte deshalb: »Du bist doch bestimmt nicht der einzige, der von Mister Mirakel diese verdammten Kürbisse gekauft oder geschenkt bekommen hat.«
    »Das glaube ich auch nicht.«
    »Wer noch?«
    Robby überlegte. Lange dauerte es nicht, bis er die Antwort geben konnte. »Ich weiß es nicht. Ich habe keinen anderen mit den Kürbissen gesehen. Sie sollen die Geister vertreiben, meine ich. So kenne ich das. Ich weiß nicht mehr, ob das stimmt. Es kann auch sein, daß sie die Geister herholen.«
    »Gut gedacht!« lobte ich ihn.
    Robby senkte den Kopf. Es war ihm alles mehr als unangenehm. Er mußte sich wie ein Angeklagter fühle, als er unsere Blicke auf sich gerichtet sah. »Was soll ich denn jetzt tun?« Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Was macht ihr mit mir?«
    »Gar nichts.« Ich lächelte ihn an, um ihm Mut zu geben. »Wir werden nichts mit dir machen. Wir möchten dich nur bitten, zurück nach Hause zu gehen.«
    Erstaunt öffnete er den Mund. »Einfach so?« hauchte er dann. »Ohne daß mir was passiert?«
    »Ja. Aber bleib im Haus. Geh nicht wieder weg. Und das Messer behalten wir.«
    Damit war Robby einverstanden. Er blickte uns noch mal der Reihe nach an, machte dann auf dem Absatz kehrt und tauchte in den Nebel ein wie ein Gespenst.
    Wir waren an der Reihe, erst einmal tief durchzuatmen. Es war noch mal gutgegangen. Allerdings wußten wir auch, daß die Halloween-Nacht erst begonnen hatte. Die langen Stunden lagen noch vor uns, und sie konnten für die Bewohner von Tyneham zu einer Zeit des Schreckens und des Todes werden.
    »Es hat sich nichts gebessert«, erklärte Bill. »Überhaupt nichts. Wir wissen jetzt nur Bescheid. Wir wissen, was passiert, wenn sich jemand einen von Mister Mirakel angefertigten Kürbis aufsetzt.«
    »Das wußten wir schon vorher«, sagte ich.
    »Klar, klar, John. Trotzdem ist es anders geworden, verdammt noch mal. Denn Johnny und seine Clique halten sich in Tyneham auf. Ich glaube fest daran, daß die Jungen ebenfalls an Mister Mirakel geraten sind. Ja, daran glaube ich. Und weiterhin denke ich mir, daß keiner von ihnen diesem verdammten Einfluß entgehen kann.« Er atmete tief ein. »Keiner, verdammt noch mal!«
    Da hatte er recht. Auch Suko und ich teilten die Befürchtungen. Deshalb war es wichtig, so rasch wie möglich in die Höhle des Löwen hinein zu fahren, um dort Johnny und seine Freunde zu suchen. Vielleicht hatten wir Glück und konnten sie stoppen. Nicht jeder würde so reagieren wie der Mann im Bademantel.
    Suko stieg bereits ein. Ich blieb noch draußen und kümmerte mich um den Kürbis. Bill schaute mir zu, wie ich ihn hochnahm. »Willst du ihn mit deinem Kreuz vernichten?«
    »Weiß nicht. Am liebsten würde ich ihn aussetzen.«
    »Nein, laß das.«
    »Warum denn? Ich kenne mich aus. Du bleibst direkt neben mir stehen und reißt ihn mir weg, solltest du merken, daß ich mich zu stark verändere. Außerdem kann es möglich sein, daß ich mit Mister Mirakel in Kontakt komme. Du hast doch gehört, daß der Schädel voller böser Gedanken ist. Das sollte ich ausnutzen. Es kann sein, daß ich auch mit den anderen Käufern Kontakt finde. Eventuell auch mit Johnny. Aber nagle mich nicht darauf fest.«
    »Gut«, flüsterte der Reporter. »Es ist einzig und allein dein Risiko. Ich kann dir da nicht helfen.«
    »Als Wächter bist du mir lieber.« Ich hatte mich bereits gebückt und hielt den Kürbis zwischen den

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