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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sagen zu wollen, oder sie wusste nicht mehr, was sie noch sagen sollte; auf jeden Fall entstand eine peinliche Pause. Schließlich nickte sie hastig und machte auf dem Absatz kehrt, um zu ihrem eigenen Auto zu eilen. Ihr voller Rock wehte ihr dabei um die Beine. Heute war sie absolut hoffnungslos angezogen, in einem lavendelfarben bedruckten Kleid, über dem ihr Gesicht leichenblass wirkte und das um den Hals in einer kleinen Rüsche endete. Es sah aus wie vom Flohmarkt, dabei verdiente Leah nicht schlecht - Jaine wusste auf den Cent genau, wie viel - und kaufte wahrscheinlich nur in teuren Boutiquen ein. Sie hatte einfach kein Gespür für Mode.
    » Ich dagegen «, murmelte Jaine vor sich hin, während sie ihre Viper aufschloss, » habe kein Gespür für Menschen .«
    Ihre Menschenkenntnis musste einiges zu wünschen übrig lassen, denn jene zwei Personen, von denen sie ganz bestimmt kein Mitleid oder Einfühlungsvermögen erwartet hätte - Mr.deWynter und Leah Street - waren ausgerechnet jene beiden, die keine Mühen gescheut hatten, um ihr zu versichern, dass sie um Marci trauerten.
    Sams Anweisungen gemäß fuhr sie zu einem Elektronikladen, wo sie ein Gerät zur Anruf-Erkennung kaufte, einen Handy-Anschluss anmeldete, den gesamten damit verbundenen Papierkrieg erledigte und zu guter Letzt ein Telefon aussuchen musste. Die Auswahl war erschlagend; wollte sie lieber eines von den Kleinen mit Klappdeckel oder eines ohne Deckel? Sie entschied sich für ein deckelfreies, weil sie sich ausrechnete, dass sie nicht erst einen kleinen Deckel aufklappen wollte, wenn sie vor einem durchgeknallten Mörder um ihr Leben rannte und Hilfe rufen wollte.
    Nun musste sie noch eine Farbe wählen. Das Schwarze schied von vornherein als zu schlicht aus. Neongelb? Ein neongelbes Telefon würde sie bestimmt nicht verlieren. Das Blaue sah wirklich niedlich aus; sie hatte noch nicht viele Blaue gesehen.
    Andererseits kam einfach nichts auf der Welt an Rot heran.
    Nachdem sie sich für das rote Telefon entschieden hatte, musste sie warten, bis es programmiert war. Als sie endlich aus dem Elektronik-Laden trat, war die Sommersonne schon fast untergegangen, von Südwesten rückten dunkle Wolken heran, und ihr baumelte der Magen in den Kniekehlen.
    Weil die Wolken einen kühlen, nach Regen riechenden Wind vor sich herschoben und sie noch zweimal anhalten musste, bevor sie endlich daheim war, besorgte sie sich an einem Drive-In-Schalter einen Hamburger und eine Cola und aß im Fahren.
    Der Burger war nicht besonders, aber zumindest war er essbar , und mehr verlangte ihr Magen nicht. Den nächsten Stopp legte sie bei einer Firma für Sicherheitsanlagen ein, wo sie zahllose Fragen beantworten, ein System auswählen und einen immensen Scheck ausstellen musste. Am Samstag kommender Woche sollte die Alarmanlage installiert werden.
    »Aber bis dahin sind es noch zehn Tage!« Jaines Augen wurden groß.
    Der fleischige Verkäufer blätterte in seinem Terminkalender.
    »Tut mir Leid, aber früher geht es auf keinen Fall.«
    Schnell langte sie über die Theke und schnappte sich ihren Scheck, der immer noch vor ihm auf dem Tresen lag. 
    »Dann versuche ich lieber jemanden zu finden, der das schneller erledigen kann. Verzeihen Sie, dass ich Ihre Zeit in Anspruch genommen habe.«
    »Moment, Moment«, beschwichtigte er hastig. »Handelt es sich etwa um einen Notfall? Wenn jemand Schwierigkeiten hat, dann setzen wir ihn ganz oben auf die Liste. Das hätten Sie gleich sagen müssen.«
    »Es handelt sich um einen Notfall«, bestätigte sie mit fester Stimme.
    »Okay, mal sehen, ob ich da was tun kann.« Wieder zog er seinen Terminkalender zu Rate, kratzte sich am Kopf, klopfte mit dem Stift auf die Seiten und verkündete schließlich: »Also, wenn es sich um einen Notfall handelt, kann ich Sie auch diesen Samstag dazwischen schieben.«
    Darauf bedacht, sich ihren Triumph nicht anmerken zu lassen, überreichte sie ihm den Scheck ein zweites Mal. 
    »Vielen Dank«, sagte sie und meinte es auch so.
    Die letzte Station war ein Baumarkt. Es war ein riesiger Kasten, in dem man alles fand, was man für den Hausbau brauchte, mal abgesehen von dem nötigen Kleingeld. Sie kaufte einen Spion für die Haustür - auf der Anleitung stand: »Leicht zu installieren«-, außerdem eine neue Küchentür, die durchgehend aus Holz war, und dazu zwei neue Sperrriegel.
    Nachdem sie vereinbart hatte, dass die Tür am Samstag geliefert werden sollte, und für dieses Privileg extra

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