Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
sich. »Was ist los?«
    »BooBoo! Er ist bestimmt schon halb verhungert! Wie konnte ich ihn nur vergessen?« Sie kletterte aus dem Bett. »Wo ist der Lichtschalter? Und wieso hast du keine Nachttischlampe?«
    »Neben der Tür rechts. Wozu sollte ich eine Nachttischlampe haben?«
    »Zum Lesen.« Sie fuhr mit der Hand über die Wand, ertastete den Schalter und knipste ihn an. Grelles Licht überflutete das Zimmer.
    Sam schirmte blinzelnd die Augen ab und wälzte sich auf den Bauch. »Ich lese immer nur im Wohnzimmer.«
    Ihre Augen brauchten einen Moment, um sich anzupassen.
    Danach aber weiteten sich die Pupillen vor Entsetzen über die Verwüstung, die sie im Bett angerichtet hatten. Die Bettdecke hing in einer Wurst zur Seite herab, die Kissen waren - wo waren die Kissen überhaupt? -, und das Laken war an einer Ecke herausgezerrt und lag zusammengeknüllt in der Mitte des Bettes. 
    »Heilige Madonna!«, hauchte Jaine ehrfürchtig, dann schüttelte sie sich wach und sah sich nach ihren Anziehsachen um.
    Sam schlug die Augen auf, stützte sich auf einen Ellbogen und beobachtete mit schläfrigem, doch aufmerksamem Blick, wie sie das Zimmer absuchte. Das Hemd entdeckte sie als kleines Knäuel inmitten der Deckenwurst. Dann ging sie auf die Knie, um unter dem Bett nach dem BH Ausschau zu halten; er rückte näher, um ihr hervorragendes Heck besser im Blick zu haben.
    »Wie um alles in der Welt ist der unter dem Bett gelandet?«
    Mit den Fingerspitzen ertastete sie den BH und zog ihn aus seinem Versteck.
    »Runtergekrabbelt«, schlug er vor. 
    Sie grinste kurz und sah sich wieder um. »Und meine Hose...?«
    »Ist im Wohnzimmer.«
    Sie ging ins Wohnzimmer, schaltete eine Lampe ein und war gerade dabei, ihre Hose zu entwirren, als Sam hereingeschlendert kam, splitternackt und mit einem Paar Turnschuhe in der Hand. Auf den BH verzichtete Jaine, aber sie schlüpfte in ihren Slip, bevor sie Bluse und Hose anzog. Sam stieg in seine Jeans und zog sie hoch, dann setzte er sich hin und streifte die Turnschuhe über.
    »Wohin gehst du?«, fragte sie.
    »Ich bringe dich heim.«
    Sie machte schon den Mund auf, um zu erklären, dass das nicht nötig sei; dann fiel ihr wieder ein, dass es sehr wohl nötig war, wenigstens vorübergehend. Sie zog ihre Schuhe an, stopfte den BH in die Handtasche und las zuletzt ihre Einkaufstüten zusammen. Sam ließ die Pistole aus seinem Halfter gleiten und nahm sie in die rechte Hand. 
    »Gib mir deinen Schlüssel und bleib hinter mir«, befahl er.
    Sie wühlte ihre Schlüsselkette aus der Handtasche, suchte ihm den Hausschlüssel heraus und überreichte ihm den Bund.
    Der Regen hatte aufgehört, die Nacht war warm und feucht.
    Die Grillen zirpten, und rund um die Laterne vorn an der Straßenecke schimmerte ein dunstiger Lichthof. Sie überquerten die beiden Einfahrten und traten an die Küchentür. Sam stopfte die Pistole in seinen Hosenbund, während er die Tür aufschloss; dann reichte er ihr den Schlüssel zurück und zog die Pistole wieder. Er öffnete die Tür, fasste hinein und schaltete das Licht ein.
    Im selben Moment stieß er einen unflätigen Fluch aus. Jaine starrte blinzelnd auf das von der Küchenlampe erhellte Chaos, dann kreischte sie: »BooBoo!« und wollte an Sam vorbei stürzen. Er bremste sie mit einem ausgestreckten Arm und drehte sich in der Tür so herum, dass er mit seinem massigen Leib den Eingang blockierte. 
    »Du läufst zu mir rüber und rufst die Polizei!«, befahl er barsch. »Und zwar sofort!«
    »Aber BooBoo -«
    »Mach schon!«, brüllte er und schubste sie so fest, dass sie beinahe die Stufen vor der Küchentür hinunterpurzelte. Dann wirbelte er auf dem Absatz herum und betrat vorsichtig ihr Haus.
    Er war Polizist; sie musste ihm vertrauen. Mit klappernden Zähnen rannte sie zu seinem Haus zurück und in die Küche, weil sie wusste, dass dort sein schnurloses Telefon lag. Sie riss es an sich, drückte die Sprechtaste und tippte die 9-1-1 ein.
    »Von wo aus rufen Sie an?« Die Frauenstimme klang unpersönlich und beinahe gelangweilt.
    »Äh - von nebenan.« Jaine schloss die Augen. »Ich meine, ich rufe vom Haus meines Nachbarn aus an. In meinem Haus ist eingebrochen worden.« Sie gab ihre Adresse an. 
    »Mein Nachbar ist Polizist, und er ist gerade in meinem Haus.« Mit dem Telefon in der Hand trat sie auf die vordere Veranda und starrte über beide Einfahrten hinweg auf ihr kleines Haus, wo inzwischen in zwei Fenstern grelles Licht brannte. Noch während sie

Weitere Kostenlose Bücher