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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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der Kies unter den Reifen aufspritzte.
    Sie war entgeistert. Brick, gekränkt? Wer hätte das gedacht?
    Also, entweder würde er irgendwann wiederkommen oder auch nicht. Sie zuckte im Geist mit den Schultern, öffnete den Karton mit ihrem neuen Anrufbeantworter und hatte ihn wenig später angeschlossen. Während sie die Ansage aufnahm, fragte sie sich, wie viele Anrufe sie wohl verpasst hatte, weil Brick ihren alten Anrufbeantworter gegen die Wand geschleudert hatte. Selbst wenn er in der Zwischenzeit ans Telefon gegangen wäre, hätte er bestimmt keine Nachrichten für sie entgegengenommen, nicht in seiner gegenwärtigen Verfassung.
    Wenn es irgendwas Wichtiges gab, dachte sie bei sich, würden die Anrufer es bestimmt noch mal versuchen.
    Kaum hatte sie den Gedanken gefasst, da läutete das Telefon.
    Sie nahm den Hörer ab. »Hallo?«
    » Welche bist du ?«, flüsterte eine gespenstische Stimme.

13

    Jaine hievte mühsam ein halbes Lid in die Höhe und lugte grimmig auf die Uhr, die ein ausgesprochen störendes, hohes Piepen von sich gab. Nach geraumer Weile erkannte sie, dass es sich um das Wecksignal handelte - schließlich hatte sie es noch nie um zwei Uhr früh gehört -, fuhr die Hand aus und brachte den Wecker mit einem energischen Hieb zum Schweigen. Sie rollte sich in der erholsamen Stille zusammen und fragte sich verschlafen, warum in aller Welt der Wecker zu dieser gottlosen Stunde losgegangen war.
    Weil sie ihn so eingestellt hatte, dass er zu dieser gottlosen Stunde losging, darum.
    »Nein«, ächzte sie in die Dunkelheit hinein. »Ich kann noch nicht aufstehen. Ich bin erst seit vier Stunden im Bett!«
    Sie stand trotzdem auf. Gott sei Dank hatte sie die Geistesgegenwart besessen, die Kaffeemaschine vor dem Schlafengehen zu füllen und die Zeitschaltuhr auf ein Uhr fünfzig zu stellen. Der Kaffeeduft lockte sie, wenn auch strauchelnd, in Richtung Küche. Sie schaltete das Deckenlicht ein und musste die Augen gegen die gleißende Helligkeit zusammenkneifen.
    »Diese Fernsehtypen müssen vom Mars kommen«, knurrte sie, während sie nach einem Kaffeebecher tastete. »Kein normaler Mensch würde so was jeden Tag mitmachen.«
    Mit einer Tasse Kaffee im Bauch schaffte sie es schließlich unter die Dusche. Erst als das Wasser auf ihren Kopf prasselte, fiel ihr wieder ein, dass sie gar nicht vorgehabt hatte, ihre Haare zu waschen. Da sie bei ihren Berechnungen, wie lange sie zum Aufstehen brauchte, keine Zeit zum Waschen und Föhnen einkalkuliert hatte, war sie schon jetzt offiziell im Verzug.
    Stöhnend sank sie gegen die Wand. »Ich schaffe das einfach nicht.«
    Eine Minute später redete sie sich gut zu, dennoch ihr Bestes zu versuchen. In aller Eile seifte sie sich ein und rubbelte den Schaum mit ihrem Luffa-Schwamm wieder ab, und drei Minuten später war sie aus der Dusche gesprungen. Eine zweite Tasse Kaffee neben sich, föhnte sie ihr Haar trocken und glättete dann die abstehenden Strähnen mit einem Klecks Haargel.
    Wenn man so früh aufstand, war Make-up unverzichtbar, um die damit verbundene Miene ungläubigen Entsetzens zu kaschieren; sie trug es schnell und großzügig auf, denn sie hatte sich für den glamourösen Komme-gerade-von-einer-irren-Party-Look entschieden. Das Ergebnis war eher ein Habe-einen-Riesenkater-Look, aber sie wollte nicht noch mehr Zeit auf ein hoffnungsloses Unterfangen verschwenden.
    Nichts Weißes oder Schwarzes, hatte die Dame vom Fernsehen befohlen. Jaine zog einen langen, schmalen schwarzen Rock an, weil sie davon ausging, dass die Dame gemeint hatte, sie solle in der oberen Hälfte, die im Bild erscheinen würde, nichts Schwarzes anziehen. Sie komplettierte den schwarzen Rock durch einen roten Sweater mit Dreiviertel-Ärmeln und U-Ausschnitt, schlang anschließend einen engen Gürtel um die Taille und schlüpfte zuletzt, noch während sie klassische Goldkreolen durch ihre Ohrlöcher schob, mit den Füßen in schwarze Pumps.
    Sie warf einen Blick auf die Uhr. Drei Uhr. Verdammt, sie war wirklich gut!
    Aber sie würde sich eher die Zunge abbeißen, als das jemandem zu erzählen.
    Also gut, was noch? Essen und Wasser für BooBoo, der sich irgendwo versteckt hielt. Schlaues Kätzchen, dachte sie.
    Nachdem diese kleine Obliegenheit erledigt war, schloss sie um fünf nach drei die Tür hinter sich ab. Die Einfahrt nebenan war immer noch leer. Kein brauner Pontiac stand dort, und sie hatte während der Nacht auch kein anderes Fahrzeug gehört.
    Sam war nicht nach Hause

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