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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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würde er schon aus seiner Höhle kommen müssen.
    Sie zog Shorts und ein hautenges, bauchfreies Top an. Ihr Körper war immer noch in Form, wenn auch muskulöser, als ihr lieb war, was auf die Jahre in der Mädchenfußballmannschaft zurückzuführen war. Lunas gertenschlanke Figur oder Jaines feingliedrige Kurven wären ihr lieber gewesen, aber alles in allem war T.J. mit sich zufrieden. Wie die meisten verheirateten Frauen hatte sie es sich allerdings abgewöhnt, körperbetonte Sachen zu tragen, sondern zog im Winter meist ein Sweatshirt und im Sommer ein weites T-Shirt an. Vielleicht war es an der Zeit, dass sie wieder das Beste aus ihrem Typ machte, so wie damals, als sie Galan kennen gelernt hatte.
    Sie war es nicht gewohnt, Galan zum Abendessen zu Hause zu haben. Normalerweise ließ sie sich etwas liefern, oder sie wärmte sich irgendwas in der Mikrowelle auf. Sie tippte, dass er sowieso nichts essen würde, selbst wenn sie sich an den Herd stellte - Mannometer, das würde ihr ganz schön zusetzen, wenn er hungrig blieb! -, darum kehrte sie in die Küche zurück und nahm ein Fertiggericht aus dem Gefrierfach. Es war fett- und kalorienarm, deshalb konnte sie sich danach noch ein Eis gönnen.
    Gerade als sie den letzten Klecks Eis vom Stiel leckte, tauchte Galan aus seinem Bau auf. Er stand nur da und schaute sie an, als würde er darauf warten, dass sie aufsprang und ihn um Verzeihung anflehte, damit er seine eingeübte Tirade abspulen konnte.
    Den Gefallen tat T.J. ihm nicht. Stattdessen sagte sie: »Bist du krank, oder weshalb bist du nicht in der Arbeit?«
    Seine Lippen wurden dünn. Er sah immer noch gut aus, fuhr es ihr leidenschaftslos durch den Kopf. Er war muskulös, braun gebrannt, und sein Haar war kaum dünner als mit achtzehn. Er zog sich stets gut an, in modischen Farben und Stoffen, und trug meist teure Lederslipper.
    »Wir müssen miteinander reden«, meinte er grimmig.
    Sie zog höflich fragend die Brauen hoch, so wie Jaine es getan hätte. Jaine konnte mit einer hochgezogenen Braue mehr ausrichten als die meisten Menschen mit einem Vorschlaghammer. »Deshalb musstest du doch nicht extra freinehmen.«
    Sie konnte an seinem Gesicht ablesen, dass dies nicht die Replik war, die er ihr zugeschrieben hatte. Von ihr wurde erwartet, dass sie ihrer Ehe - und seinen Launen - mehr Bedeutung zumaß. Na ja, Pech gehabt.
    »Dir ist wohl nicht bewusst, wie lächerlich du mich in der Firma gemacht hast«, begann er. »Ich weiß nicht, ob ich dir je verzeihen kann, dass du mich derart bloßgestellt hast. Aber lass dir eines gesagt sein: Solange du mit diesen drei Gänsen herumhängst, die du Freundinnen nennst, bringen wir unsere Ehe bestimmt nicht wieder ins Lot. Ich möchte nicht, dass du diese Weiber wiedersiehst, hast du verstanden?«
    »Ach, so ist das also.« Jetzt ging T.J. ein Licht auf. »Du meinst, du kannst diesen Vorfall dazu benützen, mir vorzuschreiben, mit wem ich befreundet sein darf und mit wem nicht. Also gut. Mal sehen... wenn ich Marci aufgebe, dann wirst du dafür Jason aufgeben müssen. Für Luna... wie war's mit Curt? Und Jaine - also, wenn ich Jaine aufgeben soll, dann wirst du mindestens Steve aufgeben müssen; obwohl ich persönlich nie eine besonders hohe Meinung von Steve hatte, also finde ich, du solltest noch einen deiner Kumpel drauflegen, damit das Verhältnis ausgewogen bleibt.«
    Er gaffte sie an, als wäre ihr plötzlich ein zweiter Kopf gewachsen. Er und Steve Rankin waren seit Jugendtagen die besten Freunde. Im Sommer gingen sie gemeinsam zu den Spielen der Tigers und im Winter zu den Spielen der Lions . Sie waren Männerfreunde wie aus dem Bilderbuch. 
    »Du spinnst ja!«, brach es aus ihm heraus.
    »Weil ich von dir verlange, deine Freunde aufzugeben? Stell dir mal vor: Wenn ich es muss, musst du es auch.«
    »Ich bin schließlich nicht derjenige, der unsere Ehe aufs Spiel setzt, indem er blöde Listen aufstellt, wer ein perfekter Mann ist!«, brüllte er.
    »Nicht ›wer‹ «, verbesserte sie. » ›Wie.‹ Du weißt schon, da geht es um Dinge wie Fürsorge. Und Treue.« Bei dem letzten Wort fasste sie ihn genau ins Auge, weil sie sich unvermittelt fragte, ob es für Galans zweijährigen Zuneigungs-Entzug vielleicht einen ganz handfesten Grund gab, der weit über einfaches Auseinanderleben hinausging.
    Sein Blick wurde unsicher und verlor den Halt.
    T.J. kämpfte gegen den glühenden Schmerz. Sie zwängte ihn in eine kleine Schachtel, die sie tief in ihrem Inneren

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