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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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verstaute, weil sie andernfalls die nächsten paar Minuten und Tage und Wochen nicht überleben würde.
    »Wer ist sie?«, fragte sie so gelassen, als würde sie sich erkundigen, ob er die Wäsche aus der Reinigung geholt hatte.
    »Wer ist wer? Welche ›Sie‹?«
    »Die berühmte andere Frau. Die, mit der du mich ständig im Geist vergleichst.«
    Er wurde knallrot und stopfte die Hände in die Hosentaschen.
    »Ich habe dich noch nie betrogen«, brummelte er. »Du willst bloß vom Thema ablenken -«
    »Selbst wenn du mich nicht körperlich betrogen hast, was ich dir nicht unbedingt glaube, dann gibt es trotzdem jemanden, zu dem du dich hingezogen fühlst, habe ich Recht?«
    Er wurde noch röter.
    T.J. ging an den Schrank, um eine Tasse und einen Teebeutel herauszuholen. Sie hängte den Beutel in die Tasse und goss Wasser ein. Nach kurzem Überlegen erklärte sie: 
    »Ich finde, du solltest ins Motel gehen.«
    »T.J. -«
    Sie hob die Hand, ohne ihn auch nur anzusehen. »Ich werde keine übereilte Entscheidung wegen einer Scheidung oder auch nur Trennung fällen. Ich will nur, dass du heute Abend in einem Motel übernachtest, damit ich in aller Ruhe nachdenken kann, ohne dass du versuchst, mir das Wort im Mund herumzudrehen und mir die Schuld an allem zu geben.«
    »Und was ist mit dieser gottverdammten Liste -«
    Sie wedelte mit der Hand. »Die Liste ist absolut unwichtig.«
    »Einen Scheißdreck ist sie! Alle Typen in der Arbeit ziehen mich damit auf, dass du auf Monsterschwänze stehst -«
    »Und du hättest nur zu antworten brauchen: ›Na logisch, ich habe sie verwöhnt‹ «, erwiderte sie ungeduldig. »Also gut, die Liste ist ein bisschen gewagt. Na und? Ich finde sie ziemlich ulkig, und die meisten Menschen sind offenbar meiner Meinung.
    Morgen früh treten wir in Good Morning America auf. Auch People will was über uns bringen. Wir haben beschlossen, mit allen zu reden, die ein Interview haben wollen, denn auf diese Weise stirbt die ganze Sache umso schneller. In ein paar Tagen macht irgendeine andere Geschichte Schlagzeilen, aber bis dahin wollen wir das Beste daraus machen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du bist nicht mehr die Frau, die ich geheiratet habe«, stellte er anklagend fest.
    »Das ist schon okay, schließlich bist du auch nicht der Mann, den ich geheiratet habe.«
    Er drehte sich um und stapfte aus der Küche. T.J.s Blick senkte sich auf die Teetasse in ihrer Hand, und sie blinzelte die Tränen zurück. So, jetzt war es wenigstens auf dem Tisch. Ihr hätte schon längst ein Licht aufgehen müssen. Schließlich wusste sie wohl am besten, wie Galan sich benahm, wenn er verliebt war.
    Brick lag nicht wie sonst schlafend auf dem Sofa, als Marci heimkam, doch sein alter Pickup parkte in der Einfahrt. Sie ging gleich weiter ins Schlafzimmer, wo er gerade seine Sachen in einen Reisesack stopfte. 
    »Willst du irgendwohin?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete er mürrisch.
    Sie schaute ihm beim Packen zu. Wenn man auf Kneipentypen stand, sah er mit seinen langen dunklen Haaren, dem unrasierten Kinn, den nicht allzu feinen Gesichtszügen und dem Standard-Ensemble von engen Jeans, engem T-Shirt und abgetretenen Stiefeln ziemlich gut aus. Er war zehn Jahre jünger als sie, hatte es noch nie lange in einem Job ausgehalten und wenig Sinn für alles, was nichts mit Sport zu tun hatte - mal ehrlich, er war nicht gerade der Jahrhundertgewinn. 
    Gott sei Dank war sie nicht in ihn verliebt. Sie war seit Jahren in niemanden mehr verliebt gewesen. Eigentlich wollte sie nur etwas Geselligkeit und Sex. Das mit dem Sex brachte Brick noch hin, das mit der Geselligkeit ließ hingegen zu wünschen übrig.
    Er zog den Reißverschluss des Reisesacks zu, packte ihn an den Henkeln und zwängte sich an ihr vorbei.
    »Kommst du irgendwann wieder?«, fragte sie. »Oder soll ich dir deine restlichen Sachen nachschicken?«
    Er sah sie muffig an. »Wieso interessiert dich das? Vielleicht hast du ja schon wen in Reserve, der meinen Platz einnimmt, ha? Einen mit fünfundzwanzig-Zentimeter-Schwanz, so wie du ihn gern hast.«
    Sie verdrehte die Augen. »Heiliger Jesus«, murmelte sie. »Bewahre mich vor einem verletzten Männer-Ego.«
    »Du würdest das sowieso nicht verstehen«, sagte er, und zu ihrer Überraschung entdeckte sie in seiner Stimme einen Anflug von Gekränktheit.
    Marci stand blinzelnd in der Tür, während Brick aus dem Haus stürmte und die Tür seines Pickups zu donnerte. Er setzte so resolut aus der Einfahrt, dass

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