Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
Hause angerufen habe, ist auch niemand ans Telefon gegangen.«
    »Nein, ich habe sie seit Freitag nicht gesehen.«
    »Sie hat noch nie blaugemacht.« Luna klang besorgt. Sie und Marci standen sich erstaunlich nahe, wenn man bedachte, wie viele Jahre zwischen ihnen lagen. »Und sie hat auch nicht angerufen und sich entschuldigt oder krank gemeldet. «
    Das sah Marci ganz und gar nicht ähnlich. Sie war nicht durch Unzuverlässigkeit zur Buchhaltungschefin aufgestiegen. 
    »Hast du es auf ihrem Handy probiert?«
    »Das ist ausgeschaltet.«
    Der erste Gedanke, der Jaine in den Sinn kam, war der an einen Unfall. Während der Rushhour war der Verkehr in Detroit eine Qual. 
    »Ich starte mal einen Rundruf und schaue, ob ich sie auftreiben kann«, versprach sie, ohne Luna ihre Befürchtungen zu gestehen.
    »Okay. Gib mir Bescheid.«
    Kaum hatte sie aufgelegt, überlegte Jaine angestrengt, wen sie anrufen konnte, um festzustellen, ob es auf dem Freeway zwischen Sterling Heights und Hammerstead einen Unfall gegeben hatte. Und würde Marci über die Van Dyke fahren, bis sie auf die I-696 stieß, oder würde sie eine der Mile Roads rüber nach Troy nehmen, wo sie auf die I-75 wechseln konnte?
    Sam würde wissen, wen man da anrufen musste.
    Schnell schlug sie die Telefonnummer des Polizeireviers von Warren nach, wählte und fragte nach Detective Donovan. Dann landete sie in der Warteschleife. Ungeduldig mit dem Stift auf den Schreibtisch pochend wartete sie mehrere Minuten.
    Schließlich erklärte ihr dieselbe Stimme wie zuvor, Detective Donovan sei nicht zu erreichen und ob sie eine Nachricht hinterlassen wolle?
    Jaine zögerte. Einerseits wollte sie Sam nur ungern belästigen, wenn sich möglicherweise herausstellte, dass alles nur blinder Alarm gewesen war, andererseits glaubte sie nicht, dass irgendwer sonst auf dem Revier ihre Befürchtungen ernst nehmen würde.
    Eine Freundin kam also eine halbe Stunde zu spät ins Büro; das war eigentlich kein Grund, die Kavallerie ausrücken zu lassen. Vielleicht würde Sam ihre Ängste ebenfalls nicht ernst nehmen, aber er würde wenigstens irgendwas unternehmen, um mehr herauszufinden.
    »Haben Sie die Nummer seines Piepsers?«, fragte sie schließlich. »Es handelt sich um etwas Wichtiges.« Wenigstens wichtig für sie, wenn auch vielleicht nicht für die Polizei.
    »Worum geht es denn?«
    Irritiert fragte sie sich, ob Sam regelmäßig von Frauen in der Arbeit angerufen wurde. »Ich bin eine Informantin«, behauptete sie und kreuzte bei dieser Lüge die Finger.
    »Dann müssten Sie seine Piepser-Nummer haben.«
    »Herrgott noch mal! Es könnte jemand verletzt oder tot sein -« Sie fing sich wieder. »Also gut, um die Wahrheit zu sagen, ich bin schwanger, und ich dachte, das würde ihn vielleicht interessieren.«
    Die Stimme lachte. »Spricht da Jaine?«
    O mein Gott, er hatte über sie geredet! Ihr Gesicht stand in Flammen. 
    »Äh - ja«, murmelte sie. »Verzeihung.«
    »Kein Problem. Er hat gesagt, falls Sie irgendwann anrufen sollten, sollen wir Sie zu ihm durchstellen.«
    Na gut, aber wie hatte er sie beschrieben? Sie verkniff sich die Frage und kritzelte die Nummer seines Piepsers auf einen Zettel.
    »Danke«, sagte sie.
    »Gern geschehen. Äh - wegen dieser Schwangerschaft...«
    »Die habe ich erfunden«, gab sie zu und versuchte nach Kräften, ihrer Stimme wenigstens einen Anflug von Beschämung einzuhauchen. Offenbar erfolglos, denn die Frauenstimme lachte.
    »Weiter so, Mädchen.« Die Frau legte auf und überließ es Jaine, sich zu fragen, was sie damit wohl meinte.
    Sie drückte kurz auf die Gabel ihres Telefons und wählte dann Sams Piepser an. Es war ein numerischer Piepser, darum hinterließ sie nur ihre Telefonnnummer. Sie fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis er zurückrief, denn schließlich kannte er die angegebene Nummer nicht. In der Zwischenzeit rief sie in der Buchhaltung an. 
    »Ist Marci schon eingetroffen?«
    »Nein«, kam die besorgte Antwort. »Wir haben noch nichts von ihr gehört.«
    »Hier ist Jaine, auf Apparat dreisechszwoeins. Falls sie aufkreuzt, soll sie mich sofort anrufen.«
    »In Ordnung.«
    Es wurde halb zehn, bevor Jaines Telefon wieder läutete. In der Hoffnung, dass Marci endlich aufgetaucht war, riss sie den Hörer hoch. 
    »Jaine Bright.«
    »Wie ich höre, erwarten wir Nachwuchs«, gurrte Sams tiefe Stimme durch die Leitung.
    Verdammtes Plappermaul!, dachte sie. »Ich musste mir irgendwas ausdenken. Sie hat mir nicht

Weitere Kostenlose Bücher