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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Dank für die Hilfe. Ihre Freundin - wollen Sie die nach dem Lebensgefährten fragen?«
    »Ja. Sie hat mich angerufen, weil sie sich Sorgen gemacht hat, als Ms. Dean heute nicht zur Arbeit erschienen ist.«
    »Können Sie die Lady einfach nach dem Freund fragen und sie ausbremsen, was alles andere angeht?«
    Sam schnaubte. »Eher könnte ich den Sonnenuntergang ausbremsen.«
    »So eine, wie? Kann sie es für sich behalten? Wir sind ziemlich sicher, dass es sich bei dem Opfer um Ms. Dean handelt, aber wir haben noch keine positive Identifizierung, und die Familie ist auch noch nicht benachrichtigt worden.«
    »Ich werde ihr sagen, sie soll sich freinehmen. Sie wird sich furchtbar aufregen.« Außerdem wollte er bei ihr sein, wenn er ihr das erzählte.
    »Okay. Ach ja, Detective - wenn wir keine Angehörigen ausfindig machen können, wird Ihre Freundin möglicherweise die Leiche identifizieren müssen.«
    »Sie haben meine Nummer«, sagte Sam nur.
    Nach dem Ende des Gesprächs blieb er eine Minute lang reglos sitzen. Die grässlichen Einzelheiten brauchte er sich gar nicht erst auszumalen; er hatte zu viele Mordszenen gesehen. Er wusste, was ein Hammer oder ein Baseball-Schläger mit einem Menschenkopf anrichtete. Er wusste, wie mehrfache Stichwunden aussahen. Und genau wie der Sergeant wusste er, dass dieser Mord von jemandem begangen worden war, der das Opfer kannte, weil der Angriff einen ausgesprochen persönlichen Charakter hatte; das Gesicht war angegriffen worden. Die mehrfachen Stichwunden deuteten auf einen Wutausbruch hin. Und da die meisten weiblichen Mordopfer von jemandem aus ihrem engeren Umkreis getötet wurden, sprach praktisch alles dafür, dass Ms. Deans Lebensgefährte die Tat begangen hatte.
    Er atmete tief durch und wählte noch mal Jaines Nummer. Als sie an den Apparat ging, sagte er: »Weißt du, wie Marcis Freund heißt?«
    Sie holte hörbar Luft. »Ist was mit ihr?«
    »Das weiß ich noch nicht«, log er. »Ihr Freund?«
    »Ach ja. Er heißt Brick Geurin.« Den Nachnamen buchstabierte sie ihm.
    »Ist ›Brick‹ sein richtiger Name oder ein Spitzname?«
    »Weiß ich nicht. Sie hat ihn immer nur ›Brick‹ genannt.«
    »Okay, das genügt. Ich melde mich wieder, sobald ich irgendwas weiß. Ach ja - treffen wir uns zum Mittagessen?«
    »Gern. Wo?«
    Sie hörte sich immer noch ängstlich an, aber sie beherrschte sich, wie er es nicht anders von ihr erwartet hatte. 
    »Wenn sie mich durch das Tor lassen, hole ich dich ab.«
    »Das lässt sich regeln. Um zwölf?«
    Er schaute auf die Uhr. Zehn Uhr fünfunddreißig. »Geht es auch früher, vielleicht um Viertel nach elf?« Damit hatte er gerade genug Zeit, um zu Hammerstead zu fahren.
    Vielleicht wusste sie es bereits, vielleicht begriff sie in diesem Moment. 
    »Ich warte unten auf dich.«
    Als der Pförtner ihn durch die Schranke ließ, stand sie schon unten vor dem Eingang. Wieder trug sie einen dieser langen, schmal geschnittenen Röcke, die so sündteuer an ihr aussahen und in denen sie ohne seine Hilfe keinesfalls in seinen Pickup klettern konnte. Er stieg aus und ging um das Auto herum, um ihr die Tür zu öffnen. Mit ängstlichen Augen studierte sie seine Miene. Er wusste, dass er sein Polizistengesicht aufgesetzt hatte und emotionslos wie ein Roboter wirkte, doch sie erbleichte.
    Er legte ihre Hände um ihre schlanke Taille und hob sie ins Auto, dann ging er wieder auf die andere Seite, um sich hinter das Lenkrad zu setzen.
    Eine Träne rann über Jaines Wange. »Erzähl es mir«, bat sie mit erstickter Stimme.
    Seufzend streckte er die Hand aus und zog Jaine in seine Arme. »Es tut mir so Leid«, flüsterte er in ihr Haar.
    Sie krallte sich an seinem Hemd fest. Er spürte ihr Zittern und drückte sie noch fester. 
    »Sie ist tot, nicht wahr«, flüsterte sie bebend, und das war keine Frage.
    Sie wusste Bescheid.

18

    Jaine hatte so lange geweint, dass ihre Augen fast zugeschwollen waren. Während der ersten Tränenflut auf dem Parkplatz vor dem Hammerstead-Bau hatte Sam sie einfach nur in den Armen gehalten; als sie sich schließlich wieder halbwegs in der Gewalt hatte, fragte er: »Kannst du was essen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein.« Ihre Stimme war belegt. »Ich muss es Luna erzählen... und T.J. -«
    »Noch nicht, Liebes. Sobald du es ihnen erzählst, wird im Nu die ganze Firma Bescheid wissen; dann ruft irgendwer bei der Zeitung oder beim Radio oder beim Fernsehen an, und wenig später bringen sie es in den Nachrichten. Man

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