Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
empfangen. Sam folgte ihr auf dem Fuß.
    »Was ist denn los?«, schrie T.J. beinahe, das hübsche Gesicht vor Anspannung verzerrt. »Wir können Marci nirgendwo auftreiben, du bist einfach verschwunden und gehst nicht ans Telefon - verdammt, Jaine...«
    Jaine spürte, wie ihr Gesicht in sich zusammenfiel. Sie presste die Hand auf den Mund und gab sich alle Mühe, das Schluchzen zu unterdrücken, unter dem sich ihr Brustkorb zusammenkrampfte.
    Luna blieb auf der Stelle stehen; Tränen schössen ihr in die Augen. 
    »Jaine?« Ihre Stimme zitterte. »Was ist passiert?«
    Jaine atmete mehrmals tief durch, um sich wieder in die Gewalt zu bekommen. 
    »Es - es ist wegen Marci«, stieß sie schließlich hervor.
    T.J. erstarrte, einen Fuß auf der untersten Stufe. Sie presste die Hände zusammen und fing schon an zu weinen, während sie noch fragte: »Was ist mit ihr? Ist sie verletzt?«
    Jaine schüttelte den Kopf. »Nein. Sie - sie ist tot. Jemand hat sie umgebracht.«
    Luna und T.J. eilten auf sie zu, dann fielen sich alle drei in die Arme und weinten um die Freundin, die sie so geliebt und für alle Zeiten verloren hatten.
    Corin saß vor dem Fernseher und wiegte sich hin und her, während er wartete und wartete. Seit drei Tagen verfolgte er sämtliche Nachrichtensendungen, doch bis jetzt wusste noch niemand, was er getan hatte, und er hatte das Gefühl, bald zu platzen. Die ganze Welt sollte erfahren, dass die Erste der vier Schlampen tot war.
    Er wusste nur nicht, ob er die Richtige erwischt hatte. Er wusste nicht, ob sie A, B, C oder D war. Hoffentlich war sie C.
    C hatte diese Gemeinheit von sich gegeben, dass man sich nur Mühe zu geben brauchte, um perfekt zu sein. C war diejenige, die um jeden Preis sterben musste.
    Aber wie konnte er darüber Gewissheit erlangen? Er hatte alle vier angerufen, aber eine von ihnen war erst gar nicht ans Telefon gegangen, und die drei anderen hatten ihm nichts verraten.
    Über eine brauchte er sich jedenfalls nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Vier minus eins machte drei.
    Dal,  der Nachrichtensprecher verkündete mit superseriöser Stimme: »In Sterling Heights forderte ein grauenhafter Mord das Leben einer Frau, von der man erst seit kurzem spricht. Gleich nach der Werbung melden wir uns wieder.«
    Endlich! Erleichterung überspülte ihn. Jetzt würden alle erfahren, dass man keine Gemeinheiten über Moms perfekten kleinen Mann verbreiten durfte.
    Er wiegte sich vor und zurück und sang dabei leise vor sich hin: »Vier minus eins, das macht drei. Vier minus eins, das macht drei...«

19
    Meldon Geurin, genannt »Brick«, aufzuspüren, war nicht besonders schwierig. Ein paar Fragen führten zu seiner Stammkneipe, was zu den Namen von einigen seiner Freunde führte, was wiederum zu der Aussage führte: »Klar, Brick, also, er und seine Alte, also, die haben sich über irgendeinen Scheiß gezofft, und ich hab' gehört, jetzt knackt er fürs Erste bei Victor.«
    »Wie heißt dieser Victor mit Nachnamen?«, fragte Detective Roger Bernsen ganz freundlich, doch selbst wenn er ganz freundlich fragte, hörte sich das nach einer Drohung an, denn Detective Bernsen bestand aus etwa hundert Kilo Fleisch, die fest um sein einen Meter fünfundsiebzig großes Skelett gepackt lagen, hatte einen Halsumfang von fünfzig Zentimetern, eine abgrundtiefe Stimme und eine Miene, die den Eindruck erweckte, dass er ganz dicht vor einem cholerischen Anfall stand. An der Stimme konnte er nichts ändern, das Gewicht war ihm egal, die Miene hatte er lange geübt. Alles in allem war seine Erscheinung durchaus Ehrfurcht gebietend.
    »Äh - Ables. Victor Ables.«
    »Und wo wohnt Victor?«
    »In der Innenstadt, Mann.«
    Also setzte sich der Detective aus Sterling Heights mit der Polizei von Detroit in Verbindung, und wenig später wurde Meldon »Brick« Geurin abgeholt und zum Verhör gebracht.
    Mr. Geurin war missgelaunt, als Detective Bernsen ihm gegenüber Platz nahm, um mit ihm zu reden. Seine Augen waren blutunterlaufen, und er stank nach altem Alkohol, darum war seine unausgegorene Stimmung vielleicht auf die vielen vergorenen Trauben zurückzuführen.
    »Mr. Geurin«, begann der Detective in seinem höflichsten Tonfall, unter dem Mr. Geurin nichtsdestotrotz zusammenzuckte, »wann haben Sie Ms. Marci Dean das letzte Mal gesehen?«
    Mr. Geurins Kopf fuhr hoch, eine Bewegung, die er augenblicklich zu bereuen schien. Als er die Sprache wiedergefunden hatte, antwortete er

Weitere Kostenlose Bücher