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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
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Fuß. »Komisch, viel passiert da nicht«, sagt sie und prüft die angeblich rasierte Stelle. »Aber der ist doch ganz neu. Wie kann die Klinge da schon stumpf sein?«
    Es klopft an der Badezimmertür. »He, lasst mich mal rein!«, ruft Lisa. »Macht bitte auf!«
    »Geht jetzt nicht!«, ruft Karo. »Wir sind fast nackt!«
    Wir kichern, aber Lisa lässt nicht locker. »Es ist dringend, ich muss gleich los! Ich schau euch auch gar nicht an!«
    »Mach lieber auf«, sage ich. »Ist doch bloß deine Schwester.«
    Lisa macht große Augen, als sie den Schaumhaufen in der Badewanne sieht. »Was wird das denn, wenn’s fertig ist?«, fragt sie skeptisch. »Beine rasieren?«
    »Klappt aber nicht richtig«, murrt Karo. »Das Messer ist anscheinend stumpf.«
    Lisa schüttelt den Kopf. »Wahrscheinlich hast du es nicht richtig gemacht«, sagt sie und nimmt Karo den Ladyshaver aus der Hand. »Ihr müsst immer gegen die Richtung rasieren!«Sie fährt behutsam mit dem Rasierer an Karos Bein hinauf zum Knie. »Seht ihr? Absolut glatt. Und bei den Achseln müsst ihr das auch unbedingt berücksichtigen. Sonst gibt’s nur rote Haut und sonst gar nichts.« Sie hebt den Arm ihrer Schwester hoch und zeigt, wie sie das meint. »Hier von oben nach unten, an der Seite wechselt die Richtung. Alles klar?«
    Wir nicken. »Danke für die Tipps!«
    »Gern geschehen«, sagt sie und grinst. »Ich hab mich am Anfang auch total dämlich angestellt.« Dann nimmt sie sich die Sachen, die sie braucht, und verschwindet.
    Lisa hat recht: Die Rasur klappt jetzt super und die Zeit vergeht wie im Flug.
    Gegen sechs bin ich wieder zu Hause, Achseln und Beine glatt wie ein Babypopo und die Haare zu einer neuen Zopfform geflochten.
    »Sieht gut aus!«, findet sogar meine Mutter.
    Hoffentlich findet der hübscheste Junge von Hellenburg das auch …
    Es gibt Pizza. Ich liebe Pizza, aber heute Abend fühlt sich mein Magen an, als hätte ich bereits fünf Stück verdrückt: Pizza à la Beton.
    »Magst du noch ein Stück von mir haben?«, frage ich Luki, der seinen Teller schon leer gegessen hat.
    Er nickt begeistert, aber meine Mutter mustert mich besorgt. »Alles okay mit dir, Mira?«
    Nein, Mama, meine Nerven schleifen am Boden auf, weil ich mich in zwanzig Minuten mit einem wahnsinnig süßen Typen treffe. »Alles klar«, sage ich stattdessen und stellemeinen Teller in die Spülmaschine. »Ich geh gleich mal mit dem Hund!«
    »Ich will auch mit!«, quengelt Lukas und schaut meine Mutter bettelnd an. »Ich will auch mal wieder mit Putzi draußen spielen!«
    Schon bei dem Gedanken, gleich mit meinem Bruder durch den Park tigern zu müssen, bricht mir der Schweiß aus. Ich sehe meine Mutter durchdringend an und schüttle unauffällig den Kopf. Ein Glück, sie kapiert es!
    »Du wolltest dir doch noch die Jim-Knopf-Kassette zu Ende anschauen, oder?«, fragt sie Lukas geschickt. »Und beides geht nicht.«
    Wirklich ein gelungener Schachzug, denn die Augsburger Puppenkiste ist für meinen kleinen Bruder das Höchste. Er legt seine kleine Stirn in Falten und denkt nach. »Dann lieber Jim Knopf«, entscheidet er und ich atme auf.
    »Wir gehen nächste Woche mal zusammen mit Putzi spazieren«, verspreche ich Lukas und schaue, dass ich in den Park komme, bevor er es sich anders überlegt.
    Als der Pavillon in Sicht kommt, macht sich das Betongefühl in meinem Magen sofort wieder bemerkbar und auch meine Füße werden um einige Zentner schwerer. Scheiße, was sage ich bloß? Ich würde was dafür geben, meine Zeichenmappe mit neuen Entwürfen dabeizuhaben. Dann hätten wir wenigstens einen Aufhänger für den Anfang, aber –
    »Na, ihr beiden?!« Plötzlich taucht Fynn neben mir auf. »Mann, bin ich froh, dass ich noch ein bisschen rauskomme.Das Wochenende bei meiner Oma war ein einziger Essensmarathon mit integrierter Tortenschlacht!«
    Super! Den Gesprächsanfang hätten wir schon! »Ich kenn das!«, sage ich und grinse nervös. »Meine Oma ist auch der Meinung, dass sie mich nicht genug mästen kann, wenn ich bei ihr bin. Ist angeblich wichtig, weil ich in der Wachstumsphase bin!« Ich verdrehe die Augen.
    Fynn lacht. »Ja, meine denkt genauso. Aber wenn wir später Übergewicht oder einen Diätwahn haben, will keiner schuld dran sein!«
    Wir haben den Pavillon erreicht. Unseren Pavillon.
    »Und freust du dich schon aufs Schullandheim?«, frage ich. Schließlich können wir jetzt nicht anfangen, über Diäten zu quatschen, oder?
    Fynn setzt sich auf die Balustrade neben

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