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Mister Zed

Mister Zed

Titel: Mister Zed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rensmann
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hier!«
    Abrupt drehte er sich um und ging nun geradeswegs auf das gemütliche Wohnzimmerbild
zu, in dem Roderick und Sonja, Raphael und Alt-Frederick bewegungslos ausharrten.
    Unzählige Sekunden stand er dort, musterte jeden von ihnen und sagte kein
Wort. Dann flüsterte er: »Da steckt ihr also. Frederick, du bist alt
geworden. Sehr alt. Du hättest auf mich hören sollen, ich hätte
dir ewige Jugend schenken können, aber du wolltest ja lieber rebellieren
und die Welten verbessern.
    Lange hast du warten müssen. Nun habe ich dich gefunden. Hast du geglaubt,
dass ich dich wirklich vergessen würde? Dich und deinen dummen Roland?«
Zed lachte. »Du warst mein Köder, all die Jahre. Ich brauchte dich
doch nicht wirklich. Glaubst du, ich hätte mir nicht jeden anderen Jungen
heranziehen können? Ich wollte deine Eltern. Auf sie hatte ich es abgesehen.
Und du Dummerchen hast geglaubt, es läge mir etwas an dir?« Für
sein höhnisches Lachen hätte Sonja ihn am liebsten auf der Stelle
getötet. Aber sie wusste nun, dass Zed nur über Aarachnola aus dem
Weg geräumt werden konnte.
    »Ich danke dir, mein lieber Frederick. Du hast dafür gesorgt, dass
sie hier sind. Hier mit dir zusammen. Einfacher hätte es gar nicht laufen
können.«
    Er sah nun Sonja direkt an. »Ich sehe euch, verdammt ja, ich weiß,
dass ihr da drin seid, aber wie nur seid ihr dort hineingekommen? Hat er es
geschafft? Er?« Mit seinem ausgestreckten Zeigefinger stocherte er dem
alten Frederick im Gesicht herum, der reflexartig die Augen zukniff. Obwohl
Zed sie tatsächlich nur als Teil eines Bildes wahrnahm, war es ihm durchaus
möglich, sie zu berühren. Auch sie sahen ihn, lebensecht stand er
direkt neben dem Tisch und bewegte sich so, als befände er sich in einer
Galerie vor einem Gemälde, das er intensiv betrachtete und betastete. Es
wäre für sie leicht gewesen, Zed nun zu überfallen, aber dann
hätte es einen Tumult gegeben. Sie alle würden dabei sterben. Und
Zed hätte gesiegt.
    »Hat er euch den Trick gezeigt, den er auf einer seiner Reisen entdeckt
hat? Eine Wissenschaft, die er mir nie erklären wollte. Aber ich gönnte
es ihm.«
    Endlich hörte er auf, in Fredericks Gesicht herumzudrücken. Sichtlich
erleichtert atmete Frederick auf. Viel länger hätte Sonja auch nicht
mehr ruhig sitzen bleiben können, dann wäre sie ihrem Sohn zur Hilfe
geeilt, auch auf die Gefahr hin, Zed dann ausgeliefert gewesen zu sein. Wütend
schlug Zed nun gegen das Sofa. »Bis jetzt, bis jetzt war es mir egal! Kommt
da raus!« Dann beruhigte er sich und drehte ihnen den Rücken zu.
    »Nun, es ist mir auch egal, wie ihr da reingekommen seid, ich bin mir sicher,
dass ihr schon bald wieder rauskommt. Sehr bald.« Er kicherte, dann lachte
er laut und legte den Kopf in den Nacken. Abrupt stoppte er und die plötzliche
Ruhe wirkte bedrohlich. Dann sagte er: »Bringt sie rein!«
    Mit dem Rücken zum Eingang konnte Sonja nicht sehen, wer auf Zeds Befehl
hin nun hereingeführt wurde. Sie hatte sich nur einmal kurz umgedreht,
als Zed mit seinen Klonen den Raum betreten hatte. Danach war sie Fredericks
Bitte gefolgt und hatte sich nicht mehr bewegt.
    »Schaut nur hin, ich kriege euch eh.«
    Die Neugier siegte und Sonja wandte sich erneut dem Eingang zu. Nun wusste sie,
warum Raphael der Mund vor Entsetzen offen stand und auch Roderick weit davon
entfernt war, Begeisterung über die Entwicklung zu zeigen.
    »Wen wolltet ihr noch um Hilfe bitten? Die Crew der Ikarus ?«
    Zwischen zwei Klonen stand An'ta. Ihr Mund wurde von zwei Metallstiften zusammengepresst.
Ihre Arme waren mit schmalen Handschellen aneinandergekettet.
    »Oh, keine Sorge. Ihre wundervollen Lippen werden keinen Schaden nehmen.
Dir liegt doch daran, Roderick, nicht wahr? Also, ich finde sie großartig.«
Zed ging auf An'ta zu. Erschrocken zuckte Sonja zusammen, als die lange schwarze
Zunge aus seinem Mund preschte und An'ta über das Dekolleté strich.
Sie wich nicht zurück, sondern strafte Zed mit einem wütenden Blick.
    Wie eine Echse rollte er seine Zunge wieder ein und wandte sich erneut dem Bild
zu. »Der Rest eurer Mitarbeiter ist ebenfalls in meiner Gewalt. Meine Leute
halten sie auf der Ikarus gefangen. Es gab Tote. Nicht viele, sie starben
ehrenvoll, so viel sei verraten. Es gibt doch nichts über eine treue Crew,
nicht wahr Captain?« Er machte eine Pause, wartete eine Reaktion ab, doch
als

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