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Misterioso

Misterioso

Titel: Misterioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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alles recht weit hergeholt vor«, schmatzte Chavez. »Jedenfalls nicht ausreichend, um es Hultin zu präsentieren. Noch nicht. Er wurde zu Hackzells Misterioso-Aufnahme misshandelt – aber von der Misshandlung bis zum Besitz der Kassette ist es ein großer Schritt.«
    »Es gibt einen Zusammenhang«, sagte Hjelm verbissen.
    »Okay«, sagte Chavez. »Hat dein Zusammenhang mit Igor und Igor zu tun? Muss er ja fast. Die Kassette ist das einzige Verbindungsglied zwischen der Misshandlung im Frühjahr ‘91 in einer Kneipe in Växjö und den Pistolenkugeln aus der Ex-Sowjetunion in den Stockholmer Oberklassewänden. Und der Weg der Kassette von der Kneipe in die Villa in Saltsjöbaden entspricht dem von Igor und Igor. Sie haben Hackzell die Kassette am fünfzehnten Februar als kleine Zugabe zu der Bezahlung für den estnischen Wodka abgenommen.«
    Hjelm schüttelte den Kopf. Das war alles so verworren. Misterioso.
    »Betrachten wir das Ganze doch mal aus der Perspektive des misshandelten Bankbeamten«, schlug Kerstin Holm vor. »Laut Hackzell hat er unmittelbar nach der Misshandlung -während er noch seine Zähne ausspuckte – gesagt: ›Er hatte vollkommen recht.‹ Über den Täter! Das ist doch merkwürdig, oder? Die Jahre vergehen, die Wunden heilen, aber das Misstrauen wächst, die Einsicht, die Verwirrung, die Ohnmacht ...«
    »Zorn!« rief Hjelm und sprang auf.
    »Ja, der auch«, sagte Holm mit einem überraschten Blick auf Hjelm.
    »Nein, nein, Zorn. Jonas Zorn, Polizist aus Växjö. Er hat was von einem Vorfall in einer Bank gesagt. Ich hab vor lauter Vorfällen nicht genau hingehört. Albertsboda oder so ähnlich. Scheiße, wie spät ist es?«
    »Halb vier«, sagte Chavez. »Was ist los mit dir?«
    »Wir müssen sofort ins Polizeipräsidium«, rief Hjelm und eilte davon.
    Kriminalinspektor Jonas Zorn nahm dreimal nacheinander stramme Haltung an, einmal für jeden Kollegen des Reichskripo-Machtmordteams, der sein Büro betrat.
    »Entspannen Sie sich«, sagte Hjelm. »Und setzen Sie sich.«
    Zorn gehorchte. Auf Befehl entspannt, saß er auf seinem Stuhl wie ein Kartoffelsack.
    »Bei meinem letzten Besuch haben Sie was von einem früheren Kontakt mit der Reichskripo erwähnt. Es ging um einen Vorfall in einer Bank irgendwo ...«
    »Genau«, sagte Zorn hoffnungsvoll. »Der Vorfall in der Bank in Algotsmila. Aber das wissen Sie natürlich. Die Reichskripo hatte einen Mann hier runtergeschickt. Er hat keinen Namen genannt, aus Geheimhaltungsgründen, wie er meinte. Zu den Medien ist auch nichts durchgesickert. Darauf bin ich mächtig stolz – dass es hier keine undichten Stellen gibt. Selbst das Bankpersonal hat dichtgehalten. Reiner Selbsterhaltungstrieb, nehme ich an.«
    »Erzählen Sie einfach alles, woran Sie sich erinnern.«
    Zorn machte einen leicht desorientierten Eindruck, wenn er sich nicht an seinem Computer festhalten konnte.
    »Ja, also, dann wollen wir doch mal sehen. Es war Anfang des Jahres, am fünfzehnten Februar. Als die Angestellten morgens in die Bank kamen und den Tresor öffneten, fanden sie dort einen Toten. Darüber hinaus fehlte ein Batzen Geld. Wir haben sofort Stockholm eingeschaltet. Das Ganze war ziemlich mysteriös. Kurz darauf ist euer Mann gekommen und hat sich um die Ermittlung gekümmert. Das war alles.«
    »Unser Mann ...«, sagte Chavez.
    »Fünfzehnter Februar ...«, sagte Holm.
    »Erzählen Sie, was Sie über den Toten wissen«, sagte Hjelm.
    »Ich war als erster Polizist am Tatort und habe auch gleich Stockholm informiert. Ich habe es als meine Pflicht angesehen, das Personal und die Kollegen, die später dazustießen, so lange dazubehalten, bis Ihr Mann eintraf. Er hatte äußerst lobende Worte für mein Verhalten, und er erlegte den anwesenden Beamten und Angestellten absolute Schweigepflicht auf. Ich war natürlich auch der erste, der die Leiche gründlich untersucht hat. Es handelte sich um einen großen, stämmigen Mann. Eine Stichwaffe, möglicherweise ein Stilett, war durch den Augapfel ins Hirn gedrungen. Kein schöner Anblick.« Zorn wirkte eher aufgeregt als unangenehm berührt. »Aber das wissen Sie sicher alles«, sagte er.
    »Okay«, sagte Hjelm. »Sorgen Sie doch bitte dafür, dass die Angestellten, die bei dem Vorfall anwesend waren, sich in der Bank in Algotsboda versammeln, und sagen Sie Ihnen, dass wir uns auf direktem Weg dorthin begeben.«
    »Algotsmäla«, sagte Zorn und rief in der Bankfiliale an.
    Jonas Zorn fuhr sie persönlich im Einsatzwagen die

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