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Mit 15 wachsen einem Flügel

Mit 15 wachsen einem Flügel

Titel: Mit 15 wachsen einem Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Männer hatten sich die wilde Diskussion der Mädchen eine Weile schweigend angehört.
    „Jetzt will ich euch sagen, was ich mir vorgestellt habe“, sagte Janos plötzlich. „Ich glaube, es wäre falsch, eines der großen, bekannten Ballette aufführen zu wollen. Jeder im Publikum kennt diese Stücke von Profi-Aufführungen her, der Vergleich würde für euch nur ungünstig ausfallen. Um Mängel und Schwächen auszugleichen, ist es immer das beste, etwas Humorvolles zu wählen, eine witzige Handlung mit viel Schwung und Tempo. Peter und ich haben uns etwas ausgedacht für euch. Los, erzähl mal, Peter!“
    „Ja...“, Peter Olzhausen, der Komponist, rückte seine Brille zurecht und fuhr mit der Hand durch seine Beethovenmähne, „wir sind davon ausgegangen, daß möglichst viele Schüler der Schule auftreten sollten...“
    „Um auf ihre Vielseitigkeit aufmerksam zu machen, meinst du“, warf Inga ein.
    „Ja — ehem — ja, und um sich mit der Aktion solidarisch zu zeigen. Also, wir haben uns gedacht, eine Rahmenhandlung wäre sehr gut. Und dazwischen haben die unterschiedlichsten Nummern Platz, von einfacher Tanzgymnastik über Turnen, Step und Pantomime bis hin zum Jazz-Tanz und Nationaltänzen und schließlich zum klassischen Ballett.“
    „Du lieber Himmel, wie wollt ihr das alles unter einen Hut bringen?“ rief Ulrike aus.
    „Ganz einfach. Unsere Geschichte heißt ,Das Reisebüro zum bunten Schuh’ oder ,zum fliegenden Schuh’ oder so ähnlich. Über den Titel können wir uns noch streiten. Jedenfalls spielt das Ganze in einem Reisebüro, in das die verschiedensten Typen kommen, um eine Reise zu buchen. Am Anfang hätten wir also eine Pantomime. Wildes Verhandeln zwischen anspruchsvollen Kunden und diensteifrigem Personal, das seine Vorschläge unterbreitet. Die Bühne muß mit den verschiedensten Reiseplakaten dekoriert sein. Und jedesmal, wenn einer der Angestellten ein Land — oder eine Stadt — empfiehlt, springen im Tanz Vertreter dieses Landes auf die Bühne...“
    „Ja, und wenn’s geht: durch das Plakat hindurch“, warf Janos ein.
    „Au ja, das knallt so schön, wenn man durch Papier springt, ich hab das mal im Zirkus gesehen“, sagte Britta begeistert.
    „…springen also auf die Bühne und legen einen Tanz ein. Das gibt uns die Möglichkeit, die verschiedensten Dinge durcheinanderzuwürfeln. Wir können bekannte Musikstücke verwenden, Schlager, Jazz, Nationaltänze und auch Klassisches.“
    „Klassisch? Wie denn das?“ fragte Petra zweifelnd.
    „Nun, zum Beispiel — ein Reisender möchte nach Wien. Ein anderer Kunde hört das und fängt an, von Wien zu schwärmen, von der Oper, von den Sehenswürdigkeiten. Lichtwechsel — Übergang zu einer Ballettszene. Der andere widerspricht ihm, ihn interessiert an Wien viel mehr der Prater, der Heurige. Wieder eine Tanzszene, diesmal komisch, nach einem bekannten Wiener Lied oder einer Filmmusik. Und auf diese Art können wir alles servieren, was wir wollen. Die Musik für die Rahmenhandlung würde ich euch schreiben.“
    Katja hatte mit angehaltenem Atem zugehört.
    „Kinder, ich finde die Idee ganz große Klasse!“ platzte sie jetzt heraus. „Ich kann’s kaum erwarten, bis wir mit den Proben anfangen!“
    „Und ich weiß auch schon, was du sein wirst“, meinte Janos schmunzelnd. „Es ist mir gestern abend vorm Einschlafen eingefallen.
    „Erzähl!“ Katja konnte nicht verhindern, daß ihr Herz wie wild zu klopfen begann. Janos hatte vorm Einschlafen an sie gedacht! Von all den vielen Mädchen, die er beim Training beobachtet hatte, ausgerechnet an sie!
    „Kannst du komisch sein?“ fragte Janos und schaute sie von der Seite an.
    Katja schluckte. So war das also. Sie sollte mal wieder die komische Figur abgeben!
    „Und wie komisch sie sein kann!“ antwortete Petra für die Freundin.
    „Ich habe dir nämlich eine Doppelrolle zugedacht“, erklärte Janos. „Zuerst bist du eine komische, etwas gehemmte, ältliche Angestellte. Du willst einen unentschlossenen Kunden dazu überreden, nach Spanien zu fahren. Er hat keine Lust, erklärt, was ihm an Spanien nicht gefällt. Du willst ihn aber unbedingt überreden, drückst ihn auf einen Stuhl, gestikulierst, daß du noch weitere, viel bessere Prospekte holen willst, und rennst hinter die Bühne. Ziehst dich blitzschnell um, wahrscheinlich mußt du das zweite Kostüm schon drunter haben, Brille und Pappnase ab, Perücke auf — und dann kommst du als wunderschöne Spanierin und

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