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Mit 17 setzt man auf die Liebe

Mit 17 setzt man auf die Liebe

Titel: Mit 17 setzt man auf die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Julia waren die mit dem Balkon. Ihre Familien waren verfeindet. Ich hab das Stück von Shakespeare mal im Theater gesehen. ,Es war die Nachtigall und nicht die Lerche... glaub Liebster mir, es war die Nachtigall!’ Es war toll.“
    „Sie streiten sich um Vögel? Warum denn das?“
    „Quatsch. Sie haben heimlich geheiratet, und Romeo hat die Nacht bei Julia verbracht. Er hört eine Lerche zwitschern und weiß, daß bald die Sonne aufgehen wird. Also muß er schleunigst verschwinden. Julia möchte natürlich, daß er noch bleibt, so behauptet sie, das wäre gar keine Lerche, sondern eine Nachtigall gewesen.“
    „Und? Bleibt er?“
    „Romeo? Nein, er geht. Und sie sieht ihn nur noch als Leiche wieder.“
    „Irres Stück!“ sagte Tim bewundernd.
    „Siehst du, wäre er geblieben und hätte sich unter ihrer Bettdecke versteckt, hätte er mehr davon gehabt!“ Klaus schaute versonnen in seine Teetasse. „Armer Kerl.“
    „Er hätte dich zweifellos vorher fragen sollen“, bemerkte Katja. „Los Kinder, wir müssen zusammenräumen. In zwanzig Minuten startet der Bus. Abwaschen könnt ihr heute abend, während wir kochen. Weicht das Geschirr jetzt einfach mit klarem Wasser in der Schüssel ein.“
    „Jawohl, Mütterchen.“
    Nach Verona war es nicht weit. Sie fuhren ein Stück über die Autobahn und waren bald im Zentrum der Stadt. Der Bus setzte sie neben der berühmten Arena ab, die sie als erstes besichtigen wollten. Im Bus hatte Herr Ott sie ein wenig in die Geschichte der Stadt eingeführt und auf das vorbereitet, was sie sehen würden.
    Jetzt beschrieb er in leuchtenden Farben die gewaltigen Opern -Spektakel, die hier im Sommer allabendlich stattfanden. Früher waren dabei lebende Tiere, Pferde und Elefanten aufgetreten. Sie fanden es gut, daß das Auftreten von Tieren heute verboten war. Aber eine große Oper hätten einige von ihnen gern gesehen.
    Von der Arena ging der Weg in die Innenstadt. Auf der Piazza delle Erbe wurden sie sofort von dem pulsierenden Leben gefangengenommen. Es war, als ob sie in ein großes Volksfest geraten wären. Sie drängten sich an Marktständen vorbei, bewunderten die Fassaden der alten Häuser, amüsierten sich über die bunte Schar der Touristen und warfen einen Blick in viele Schaufenster.
    „Falls wir uns verlieren sollten: wir treffen uns um Punkt vier Uhr hier vor diesem Palazzo wieder“, rief Herr Ott über die Köpfe hinweg. „Wir werden jetzt unseren Stadtrundgang fortsetzen. Später könnt ihr euch entscheiden, ob ihr mich auf einer weiteren Besichtigungstour begleiten oder auf eigene Faust losgehen wollt. Aber bitte immer zu zweit oder zu dritt und mit einem Stadtplan in der Hand, damit keiner verlorengeht.“
    „Alles klar!“
    Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Herr Ott hatte sich gut vorbereitet, humorvoll wußte er ihnen die wichtigsten Daten und Ereignisse nahezubringen. Vor dem Balkon Julias standen sie lange, eingekeilt in weitere Touristengruppen und lauschten einem alten Herrn, vermutlich einem früheren Schauspieler, der seiner Anhängerschaft die Liebesszene von Anfang bis Ende vortrug.
    „Nehmen wir mal an, es war doch die Lerche. Hätte Romeo dann...“
    „Nein, es ist erwiesen, daß es die Nachtigall war“, unterbrach Helmut den kleinen Simon. „Wenn es nämlich die Lerche gewesen wäre, dann wäre es längst so hell gewesen, daß die Wache Romeos Strickleiter entdeckt hätte!“
    „Die Wache war bestochen!“ warf Petra ein. „Das ist doch klar!“
    „Und was heißt hier Strickleiter? Er kam auf den Flügeln der Liebe!“ rief Katja dazwischen.
    „Ihr spinnt. Dabei ist das eine ernste Sache!“ rief Klaus.
    Weiter ging es, an Palästen, Arkaden, Säulen und Erkern vorbei, an Innenhöfen, Denkmälern und Brunnen, ins kühle Innere alter Kirchen, auf einen Friedhof, durch schmale Gassen und auf kleine Plätze.
    „Ich müßte tausend Augen haben, um nichts zu übersehen!“ seufzte Katja. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“
    Klaus legte ihr den Arm um die Schulter.
    „Ich weiß eine bessere Möglichkeit: Man muß sehr oft wiederkommen!“
    „Du hast recht. Hier möchte ich noch oft herkommen.“
    „Trotzdem habe ich jetzt furchtbaren Durst“, klagte Petra. „Ich finde, es ist Zeit für eine Pause.“
    Herr Ott hatte wohl gerade den gleichen Gedanken gehabt. Jedenfalls hielt er an und klatschte in die Hände. „So, meine Lieben, hier werden wir uns trennen. Wer mich weiter begleiten will, kommt mit mir. Ich werde die

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