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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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Bauernhauses anbetraf; sie hatte sich sehr beherrscht — manchmal nicht ganz ohne Mühe—, dieses Haus nicht mit dem zu vergleichen, das wir in der Stadt zurückgelassen hatten. Es war wahrscheinlich sehr malerisch, aber in bezug auf ein bequemes Wohnen darin blieb doch eine Menge zu wünschen übrig.
    Besonders mußten wir uns um die beiden Fußböden aus Backsteinen in den Wohnzimmern kümmern. Wahrscheinlich hatten sie in großem Maße zum Auftreten von Rheumatismus im Lauf der vielen Jahre beigetragen. An manchen Morgen roch das ganze untere Stockwerk wie ein feuchtkalter Sumpf. Um dies zu verhindern, versuchten wir, die Nacht über dort ein Feuer brennen zu lassen.
    Doch obgleich Shirley und ich uns einig darüber waren, daß hier etwas getan werden mußte, gingen unsere Meinungen hinsichtlich der Prioritäten auseinander. Wenn man das Geld für neue Fußböden ausgab, blieb nichts mehr für den Kauf von Rindern übrig.
    »Ich pfeif’ auf deine verflixten Viecher«, sagte sie verärgert. »Sieh dir diesen Teppich an. Wenn wir ihn so noch länger liegen lassen, brauchen wir bald einen neuen, und der kostet ein Vermögen!« Sie schlug eine Ecke des Teppichs zurück, um zu zeigen, daß er von unten ganz mit Moder bedeckt war.
    Glücklicherweise kannte Griff, wie immer, in der Gastwirtschaft jemanden, der helfen könnte. Einer seiner Neffen war >in der Branche<.
    Als Ergebnis kamen am nächsten Samstag zwei abenteuerlich aussehende junge Männer mit langen Haaren, ausgefransten Jeans und alten Gummistiefeln in einem kleinen Lieferwagen bei uns an.
    Der größere von beiden latschte zu uns herüber und fragte in einem weichen irischen Dialekt: »Sind Sie vielleicht Mr. Holgate?«
    »Falls Sie was verkaufen wollen — ich brauch’ nichts und kann’s auch nicht bezahlen«, sagte ich eilig.
    Der zweite junge Mann lachte: »Ich bin Griffs Neffe, und das ist mein Kumpel Paddy. Wegen Fußböden oder so...«
    Shirley trat zu uns und sah die beiden etwas zweifelnd an. Sie hatte einen älteren Mann erwartet, der dem volkstümlichen Bild eines Handwerkers eher entsprach.
    Drinnen im Haus besah sich Paddy die zwei Räume und untersuchte die Ecken und Ritzen genau. »Kein Problem«, meinte er. »Wie wär’s mit fünfundzwanzig Pfund auf die Hand, und Sie kaufen das Material?«
    Bevor ich etwas sagen konnte, hatte Shirley dem Angebot bereits zugestimmt.
    »Wir kommen am nächsten Freitag nach Feierabend und fangen an. Sonntag abend sind wir fertig. Wir brauchen eine Tonne roten Sand, eine Tonne groben Sand und etwa achtzehn Säcke Zement. Wir bringen Plastikplanen zum Auslegen und einen Zementmixer mit.«
    »Warum Planen?« fragte Shirley.
    »Man legt die aus, macht eine Schicht Beton darüber, und so kann keine Feuchtigkeit mehr durchdringen«, erklärte Paddy. »Man braucht sich wegen dem Vermodern von Teppichen keine Sorgen mehr zu machen.«
    Sie wollten weder Tee noch Bier, aber Griffs Neffe sagte: »Wir haben Gewehre im Auto. Dürfen wir uns mal Umsehen?«
    »Ich nehm’ unseres und geh’ mit ihnen«, sagte John schnell.
    Als die drei etwa zwei Stunden später zurückkamen, machte Paddy einen sehr zufriedenen Eindruck; er trug einen großen Hasen, den er ins Auto warf. Nachdem sie fort waren, fragte ich meinen Sohn: »Wer hat den Hasen geschossen?«
    »Ich«, antwortete er. »Aber sag’s niemandem. Paddy nimmt ihn mit zu seiner Frau nach Hause und wird ihr sagen, daß er der Schütze war.«
    Nach ihrem Besuch verhielt sich Shirley wie eine Katze, die den Rahm aufgenascht hat. »Nun, was sagen Sie dazu, Bauer Holgate?«
    »Es ist wesentlich billiger, als ich dachte«, räumte ich ein.
    »Dann können wir uns also noch einen Schrank im Arbeitszimmer leisten, nicht wahr?« sagte sie mit kämpferischem Nachdruck.
    Es schien mir ratsam, ihr nicht zu widersprechen. Am nächsten Montag fuhr ich in die Stadt und besorgte das Material. Gott sei Dank war der Holzverkäufer ein frustrierter Do-It-Yourself-Fanatiker und die Geschäfte waren ruhig. Ich zeigte ihm den gezeichneten Entwurf, und er schnitt dann sowohl Bretter als auch andere Teile genau mit seinen elektrischen Maschinen zu. Da ich offensichtlich einen vollkommen unbegabten Eindruck dafür machte, zeigte er mir, wie ich bei den Ecken schummeln konnte, indem ich Winkeleisen verwendete.
    Auf diese Weise brauchte ich zu Hause lediglich ein paar Löcher hier und da in die Wand zu bohren, dann paßte das Ganze zusammen wie ein Puzzlespiel. Meine neue Fingerfertigkeit

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