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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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ausgezehrt von der Verbrennung, welche sich glücklicherweise auf die einzelnen Ballen begrenzt hatte.
    Im ganzen betrug in diesem Sommer unsere Ernte zweitausendfünfhundertfünfundsechzig Ballen: siebenhundertneunundneunzig von der großen Wiese und sechshundertvierundachtzig von der Wiese hinterm Haus, zusätzlich zu der Zahl von der unteren Wiese. »Das sind dreihundertundsechsundsechzig Stapel«, rechnete Shirley aus, »oder, wenn man zwanzig Kilo pro Ballen annimmt, etwa sechsundvierzig Tonnen.«
    Jede der drei Bansen in der Scheune faßte etwa achthundert Ballen, wenn sie leer waren, aber es war noch Heu vom letzten Sommer darin. Daher wollte ich für den Rest einen Heustapel draußen aufrichten und den Schober oben abdecken, aber die Einheimischen rieten uns davon ab. Wir sollten versuchen, das Heu unter Dach und Fach zu bekommen. Wir hörten auf sie und nahmen — zur hellen Begeisterung der Kühe — einen Teil des bedeckten Hofs dafür, in dem die Kühe den Winter verbringen würden. Das Heu lag hier trocken, glaubten wir, und würde außerdem noch als Windschutz einen Zweck erfüllen.
    Doch wir mußten bald entdecken, was für ausgekochte Diebe doch Kühe sein können, als wir sie am Herbstausgang reinholten. Zunächst versuchte ich es mit einem Schutz aus Maschendraht. Ich hielt es für unwahrscheinlich, daß sie ihre Zungen durch die Löcher würden stecken können, um an das Heu zu gelangen. Das stellte sich jedoch als echter Witz heraus! Sie konnten nicht nur ihre Zungen durch die Löcher stecken, sie rissen sogar große Öffnungen hinein, aus denen sie sich ganze Ballen herausfischten. Auf welche Weise ihnen das gelungen war, ohne sich die Zungen zu verletzen, blieb mir ein Rätsel. Aber sie hatten es geschafft. Wir ersetzten daraufhin den Maschendraht durch Blechplatten; das half, obgleich sie es nie ganz aufgaben, sich doch noch irgendeinen Weg zum Heu zu bahnen.
    Aber all das geschah erst Monate später. Jetzt hieß es zunächst, das Heu einzufahren.
    Zwischen Feld und Scheune trudelten wir hin und her; wenn der Anhänger leer war, ließen wir uns fahren, und wenn er beladen war, marschierten wir hinterher. Dieser kleine zweirädrige Anhänger, den ich auf einer Auktion für acht Pfund erstanden hatte, faßte etwa hundert Ballen. Gemeinsam mit einem begeisterten Freund schafften wir es einmal, einen Turm mit einhundertneunundzwanzig Ballen zu bauen, aber wir mußten ihn mit Stricken absichern, und selbst dann kippte der Anhänger noch um und verschüttete alles.
    Wenn John und ich allein arbeiteten, betrug die durchschnittliche Ladung Ungefähr neunzig Ballen. Im Vergleich zu der gewaltigen Ladekapazität der nachbarlichen Anhänger war das eine dürftige Zahl. Wir hätten es uns verkneifen sollen, uns mit Zahlen zu deprimieren, indem wir etwa ausrechneten, wieviel zweitausendfünfhundertfünfundsechzig geteilt durch neunzig war. Wir rechneten trotzdem: Es waren achtundzwanzig Anhängerladungen.
    Da wir kein Förderband besaßen, konnten wir die Bansen nur so füllen, indem wir etliche Stufen und Absätze bauten. Es wäre noch eine Untertreibung zu behaupten, daß jeder Ballen mindestens dreimal angehoben werden mußte vom Anfang bis zum Ende der Heuernte.
    Doch das Wetter hielt sich weiterhin, und so allmählich wurden die Felder leerer, die Bansen voller, und der Heuschober auf dem Hof war fertig aufgestapelt. Schließlich trat der wundervolle Augenblick ein, wo wir zum letzten Mal einfuhren. Dafür hatten wir einen v-förmigen Zwischenraum in der vorderen Banse freigelassen, den wir jetzt ballenweise ausfüllten, bis John den letzten hineinsteckte, ihn festtrat und die Leiter zu mir herabkletterte.
    »Irgend jemand sollte eine Rede halten«, meinte er.
    Ich empfand das gleiche, aber es war sonst niemand da.
    Etwa eine Stunde später tauchte Howard bei uns auf; er wollte sehen, wie wir zurechtkamen, und schritt schnurstracks wie ein streitsüchtiger Wachtmeister, der er ja einmal war, in die Scheune, um sie zu inspizieren. Dann gingen wir drei gemeinsam zu den kahlen Heüwiesen, um sie uns anzusehen. Die Kühe sammelten bereits die übriggelassenen Heureste ein. Ebenso wie frisches Gras hatte dieses Heu böse Folgen für ihren Verdauungsapparat, denn es konnte sie völlig aufblähen, wenn man sie zuviel davon verschlingen ließ. Doch ihre Gier danach wurde deswegen nicht geringer.
    »Das sieht ja ordentlicher hier aus als vor zwei Tagen«, sagte Howard. »Die Schönwetterperiode war aber auch

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