Mit Arabella fing alles an
der zwar den Besuch des >Abschneiders< allmählich zu überwinden schien, aber doch ein paar zusätzliche Streicheleinheiten gern über sich ergehen ließ.
Meinem Ego tat es nicht gerade wohl, zu entdecken, daß mein Fehlen als Gastgeber kaum bemerkt wurde. Sie fanden sogar Zeit, zum Essen in die Stadt zu fahren, und kamen alle, auch Shirley, in bester Laune wieder zurück und wollten nicht einmal aufhören zu schwatzen, als ich ihnen zu erklären versuchte, wie mir zumute war. Am Sonntagabend fuhren sie wieder ab und schworen, daß solch ein Leben auf dem Land ganz nach ihrer Mütze sei: Die Luft war reiner, das Essen schmackhafter, und sie würden ihr Reihenhaus in der Stadt verkaufen und sich nach einem Bauernhof Umsehen. Shirley versprach, ihnen mitzuteilen, falls ich überlebte.
Vier Tage später hatte ich die Nase voll, und es ging mir wieder gut genug, daß ich mein Selbstmitleid abschütteln konnte, Shirleys Proteste ignorierte und das Bett verließ, um wieder mit Hand anzulegen. Mit Schrecken stellte ich fest, wie schwach ich mich fühlte; aber bei dem Tätigsein wurde mein Zustand besser, und John verrichtete auch weiterhin die schwerere Arbeit. Allerdings wurde dadurch mein Verhältnis zu meiner medizinischen Zuchtmeisterin nicht gerade besser, als sie auftauchte. Sie ließ keinerlei Zweifel darüber, was sie davon hielt, und unternahm auch nicht den geringsten Versuch, zu verstehen, warum ich mir über die Heuernte solche Sorgen machte.
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Solange die Sonne scheint
S olange die Sonne schien, waren alle beim Heuernten. Die gesamte Umgebung wimmelte von Traktoren, Heuwendern, Anhängern und Maschinen zum Ballenformen. In der >Schmiede< war kein Mensch zu sehen. Für etwas anderes als die Heuernte hatte jetzt niemand Zeit.
Leider ist die Heuernte heutzutage zu einer sehr mechanischen Angelegenheit geworden, die nichts mehr zu tun hat mit der volkstümlichen Vorstellung von Apfelwein trinkenden Bauern, von Pferden gezogenen Wagen und jungen Mädchen mit roten Wangen, die Leckereien aus Körben verteilten, welche mit einem bunten Tuch bedeckt waren. Aber nicht alles hat sich verändert. Der Geruch des frischgeschnittenen Grases ist der gleiche, das Brennen der Sonne auf den Gesichtern und das eifrige Gesumm der Insekten im Klee haben sich nicht verändert. Im Heumachen liegt etwas Fundamentales und Besonderes. Es ist wie ein Glücksspiel in bezug auf das Wetter, und wenn der Bauer gewonnen hat, ist das Endprodukt ein Geschenk der Sonne.
Dieses Jahr war uns die Sonne wohlgesonnen. Wie nach Plan strahlte sie Tag für Tag. Von Egerton aus konnten wir ein Dutzend Maschinen bei der Arbeit beobachten. Zu einigen war die Entfernung so groß, daß das Geräusch ihrer Motoren nicht bis zu uns drang und sie wie rote kriechende Insekten aussahen. Aber es handelte sich tatsächlich um Maschinen, denn stetig und unbarmherzig bewegten sie sich über das Feld, und ihre scharfen Mähmesser schnitten durch das hohe Gras und ließen es dann in vollen, regelmäßigen Schwaden zu Boden sinken.
Nach dem Schneiden tauschten wir, während das Heu trocknete, den Mäher gegen den Heuwender aus. Damit eilten wir schnell über die Felder und drehten die trockenen Schwaden um, so daß die Sonne von allen Seiten an das Gras herankonnte.
Die Einheimischen sind der Meinung, daß das Heu am besten wird, je schneller man es macht. Das Juniheu hielten sie überhaupt für das beste, wenn es nicht darauf geregnet hatte. Nun, noch hatten wir den Monat Juni, und in diesem Jahr mußten einfach alle Bauern, sogar wir, gutes Heu machen.
Gegen Ende der Woche tauchte der schweigsame Price, der oben am Weg seinen Hof hatte, bei uns auf, um nachzusehen, ob unser Heu bereits in Ballen gepackt werden konnte.
Er nahm eine Handvoll auf, zerdrückte es, hielt es unter seine Hakennase, roch daran, biß mit den Zähnen darauf herum und drehte es endlich zu einem Knoten. Nachdem es alle diese Tests bestanden hatte, nickte er und sagte schlicht: »Dieses Feld ist soweit. Bei den anderen muß man noch zwei Tage warten. Ich bin morgen da.«
Müde sah er aus. Ebenso wie wir, mußte er sein tägliches Arbeitsprogramm bewältigen und sein eigenes Heu ernten. Aber außerdem übernahm er für Leute wie wir, die nicht über die notwendigen Maschinen dazu verfügten, das Abpacken des Heus in Ballen, oder er half größeren Bauern, die sich zwar die entsprechende Maschine leisten konnten, aber zusätzliche Arbeitskräfte brauchten. Ähnlich wie das
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