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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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ich nie werden, aber schrecklich sah ich auch nicht aus. Jawohl, blass war ich, aber ich war schließlich auch erst seit einem Tag in L.A. Mein hellbrauner Bob könnte wahrscheinlich einen Schnitt vertragen, aber New Yorks Wunderwasser aus der Leitung sorgte wenigstens für weiches Haar. Seit meine Haut nicht mehr mit dem harten Londoner Wasser in Berührung kam, hatte auch sie sich verbessert, und Freude über Freude, da die Arbeit als Freischaffende kein frühes Aufstehen kannte, waren meine Augen, auch wenn sie unter nächtlichen Liebessäcken litten, strahlend und klar, und selbst die feinen Fältchen, die ich in den vergangenen zwei Jahren zu sehen geglaubt hatte, schienen sich wieder geglättet zu haben. Im Ernst, wenn es ein Fallbeispiel für Mädchen gab, die nicht vor zehn Uhr morgens aufstehen mussten, dann war ich das. Der Bikini löste nicht gerade einen Begeisterungstaumel bei mir aus, aber damit kam ich klar. Es hing zum Glück weder was raus noch drüber, aber auf irgendwelche Bauchmuskeln konnte ich auch nicht verweisen. Es sei denn, ich schattierte sie auf. Am Bräunungsmittel sollte es nicht scheitern, ich hatte jede Menge dabei …
    »Spieglein, Spieglein an der Wand«, tadelte ich mich, hob
das T-Shirt vom Boden auf und streifte es mir wieder über. Ich hatte noch nie zu den Frauen gehört, die »Zeit vor dem Spiegel« als sinnvoll verbrachte Zeit ansahen, und fand, dass L.A. nicht der richtige Ort und der Zeitpunkt falsch gewählt war, das jetzt zu ändern, ohne Gefahr zu laufen, eine schwerwiegende Essstörung zu entwickeln.
    Ich zog einen Schalensessel, identisch mit dem, den Jenny zwanzig Häuserblocks weit von The Union zu uns nach Hause geschleppt hatte, vor das raumhohe Fenster und fiel zu einem warmen, leicht beschwipsten Häuflein zusammen. Der Hollywood Boulevard summte wortwörtlich unter mir vorbei, Dutzende von Touristen bewegten sich über das sternübersäte Pflaster. Ich drückte meine nackten Zehen gegen das Glas und starrte hinaus. Auch wenn ich von oben nur die Baseballkappen sehen konnte, hätte ich darauf gewettet, dass sie alle lächelten. Warum auch nicht, sie machten schließlich Urlaub in Hollywood. Und über ihnen, hinter der größten Anzeige von Gap, die ich jemals gesehen hatte, ragten die berühmten Hügel von Hollywood auf. Ich überlegte, wie viele Promis wohl dort in ihren eigenen Häusern saßen und genau in dieser Sekunde in meine Richtung schauten. Welche Superstars waren praktisch zum Greifen nah? In wie vielen MTV-Reality-Shows der nächsten sieben Jahre dürfte ich sehr wahrscheinlich irgendwo im Hintergrund sein?
    Auch in New York und London gab es jede Menge Schauspieler, Musiker und Schriftsteller, aber es war nicht dasselbe. Aus irgendeinem Grund war die Vorstellung einer A-Liste der Prominenten auf Hollywood beschränkt.
    Mein Telefon vibrierte leise und riss mich aus meiner sich rasch entfaltenden Fantasie einer zufälligen Begegnung mit Brad Pitt. Es war Louisa.
    »Hey«, sagte ich und rückte für einen besseren Empfang den Stuhl bis an die Scheibe. »Bist du in New York?«

    »Ja und ja«, lachte sie am anderen Ende der Leitung.
    »Wir sind vor ein paar Stunden angekommen. Tim ist gerade los, um ein paar Leute an der Bar zu treffen.«
    »Ein paar Leute? Genau«, ich lächelte. Gott segne sie, dass sie den Namen des Mistkerls, der mein Ex war, unerwähnt ließ. Es tat mir regelrecht weh, dass er es wagte, seinen Fuß nach New York zu setzen.
    »Und wohin geht ihr dann?«
    »Ich habe dafür gesorgt, dass Tim fürs Dinner einen Tisch bei Balthazar bestellt, das du in den höchsten Tönen lobst«, kam es knackend durch die Leitung. »Und dann werden wir wohl früh schlafen gehen. Und was hast du noch vor? Hast du Tom Cruise schon getroffen?«
    »Ja, ich trinke Cocktails mit ihm und Katie«, sagte ich, glücklich, dass wir uns wieder gut verstanden. Ich zerstreite mich nun mal nicht gern mit Leuten, dickköpfige Exfreunde ausgenommen. Ich bin Waage und kann nicht aus meiner Haut. Außerdem bin ich ein Waschlappen. »Wir sind noch nicht lange hier, aber ich habe tatsächlich einen Bikini an.«
    »Das kann nicht sein«, hörte ich sie durchs ganze Land lachen. »Ich habe dich nicht mehr im Bikini gesehen, seit wir sechs waren.«
    »Und du wirst mich auch in keinem mehr sehen. Es wird kein Fotodokument geben, glaub mir.«
    »Ich würde alles tun, um jetzt im Bikini rumlaufen zu können«, stöhnte Louisa. »Es ist so verdammt eisig hier.«
    »Das habe ich

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