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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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dass die Wiederholung von Gossip Girl anfing. Oder anfinge, wenn ich jetzt in New York wäre und nicht in Malibu. Ich rüttelte mich innerlich durch und atmete aus. Entweder verbannte ich Alex jetzt auf der Stelle aus meinem Kopf und machte weiter mit dem Interview, oder mir standen eine Woche voll peinlicher Anekdoten und ein leeres Diktafon bevor.
    »Sollen wir uns eine Weile hinsetzen?«, fragte ich, streifte meine Sandalen ab und holte mein »Ich bin ein Profi«-Brimborium heraus.
    »Jesus, wenn’s sein muss.« James zog eine Grimasse. »Ich weiß, dass Sie Journalistin sind, aber können wir nicht wenigstens versuchen, ein bisschen Spaß dabei zu haben? Ich vertraue Ihnen ein Geheimnis an, ich bin als Berühmtheit nicht gut zu gebrauchen.«
    »Ich werde es versuchen«, sagte ich ironisch. »Und ich kann Ihnen auch ein Geheimnis anvertrauen: Ich bin keine sehr gute Journalistin.«
    »Reden Sie doch keinen Unsinn«, sagte er. »Ich habe Ihre Sachen gelesen, Sie sind großartig.«
    »Haben Sie nicht Leute, die das für Sie erledigen?«, fragte ich, ohne mir allzu sehr anmerken zu lassen, wie geschmeichelt ich mich fühlte. »Sie werden das doch sicherlich nicht selbst lesen?«
    »Es gibt eigentlich nur meinen Manager, einen Buchhalter, der irgendwo sitzt und dafür sorgt, dass ich nicht bankrott
gehe – und Blake. Als ich hierherkam, hatte ich anfangs Dutzende von Leuten um mich, aber das hat nicht funktioniert. Ich war nie gut darin, andere Leute für mich denken oder sprechen zu lassen, und ich hasse es, von einer Meute umgeben zu sein, ohne zu wissen, ob sie aufrichtig sind oder nicht. Das ist auch einer der Gründe, warum ich das hier mache.« Er hielt seinen Kopf schräg und sah mich an. »Blake ist … Blake kümmert sich ganz ausgezeichnet um mein Leben, aber ich halte es nicht für klug, ihn mit Journalisten zusammenzubringen. Diese Medienleute, von denen man hier überall umgeben ist, nun, das ist einfach zu viel. Die wollen in allen Einzelheiten wissen, was man jemals getan hat oder noch tun wird. Es gab überhaupt kein Privatleben mehr. Das übrigens ist nicht fürs Protokoll bestimmt.«
    Ich hielt mein Diktafon hoch. »Möchten Sie, dass ich das hier ausmache?«
    Anstatt einer Antwort nahm er es mir aus der Hand, drehte es ein paar Mal hin und her und betrachtete es nachdenklich. Dann warf er es schwungvoll weit hinaus ins Meer. »Machen Sie sich nichts draus.«
    »Fragen Sie mich nie, ob ich Ihnen mein Telefon leihe«, sagte ich und überlegte, wie ich das Ding als Ausgabe abschreiben konnte. Mist. »Lassen Sie uns eine Sache klären. Soweit meine Zeitschrift mich informiert hat, wollen wir etwas verfassen, was den Sie bewundernden weiblichen Fans vermittelt, dass Sie kein Herzensbrecher und Hollywood-Don-Juan sind, sondern nur ein missverstandener Künstler auf der Suche nach der perfekten Partnerin. Entspricht das dem, was Sie sich vorstellen?«
    »Nun, es klingt gut, lassen Sie uns das machen. Was brauchen Sie von mir?«, fragte er und konzentrierte sich auf den durch seine Finger rinnenden Sand. »Von jetzt bis zum Wochenende gehöre ich praktisch Ihnen.«

    Ich versuchte mir nicht auszumalen, was »praktisch Ihnen« beinhalten könnte, und konzentrierte mich stattdessen auf meine Arbeit. Ein bisschen.
    »Ich habe tausend Fragen, aber um ehrlich zu sein, habe ich keine Erfahrung darin, Fragen abzuarbeiten. Wie wär’s, wenn wir ein wenig plaudern und ich dabei immer wieder mal die Themen überprüfe, die wir behandeln sollen? Abends werde ich dann meinen Text zusammenfassen, und Sie können ihn gegenlesen, ehe ich ihn an meine Chefin schicke?«
    »Sie werden nie für Vanity Fair arbeiten, das wissen Sie hoffentlich?«, meinte er kopfschüttelnd. »Aber das klingt ausgezeichnet.«
    »Also gut. Aber bevor wir richtig anfangen, muss ich Ihnen noch eine Frage stellen. Und jawohl, ich höre schon Blake, der sein ›nicht zulässig‹ dazwischenruft, aber da Sie gerade mein Diktafon in den Ozean geworfen haben, frage ich Sie trotzdem. Woher kommen Sie?«
    »Nun, Angela Clark, ich besuchte die Schauspielschule in London …«
    »Nicht die Biografie, besten Dank. Wo sind Sie geboren?«, hakte ich nach. Darauf wollte ich um jeden Preis eine ehrliche Antwort.
    »Na schön, es überrascht mich übrigens, dass dies nicht ohnehin allgemein bekannt ist«, meinte er achselzuckend. »Ich komme aus South Yorkshire. Besser gesagt aus der Nähe von Sheffield.«
    »Das gibt’s nicht.« Ich lachte laut. »Meine

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