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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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Freundin sein können.« Das Mädchen war sichtbar erleichtert. »Aber meine Schwester …«, sie hielt inne und deutete auf ein dürres Mädchen mit ebensolchen rot gefärbten Haaren, das an einem kleinen Tisch gegenüber der Bar saß und winkte. »Sie meinte, Sie seien es, weil sie Sie hat reden hören und Sie Engländerin sind. Sind Sie seine Schwester? Sie sehen nicht aus wie seine Schwester.«
    »Ich interviewe ihn«, sagte ich völlig durcheinander. Jetzt musste ich wirklich pinkeln. »Ich bin also weder mit ihm verwandt, noch gehe ich mit ihm aus. Entschuldigen Sie bitte, ich bin auf dem Weg zur Toilette.«
    »Ich werde hier warten, Sie müssen mich ihm unbedingt vorstellen«, schrie das Mädchen mir hinterher. Es war nicht zu fassen. Ob Blake dem auch ständig ausgesetzt war? Ich fragte mich, was das Mädchen gemacht hätte, wenn ich tatsächlich seine Freundin wäre. Ich hatte mich damit abgefunden, dass es bestimmt Mädchen gab, die in Alex verknallt waren (und auch mit der weniger erfreulichen Tatsache, dass er, bevor wir uns kennenlernten, kaum was hatte anbrennen lassen), aber das war alles Schnee von gestern. Die Gefahr, dass mich Groupies von Alex verfolgten, war wesentlich geringer als bei einem Schauspieler. Und James stand ja noch für etwas ganz anderes: Jede Frau mit Augen im Kopf wusste, wer er war. Und kombinierte man erst mal seine Berühmtheit mit seinem Aussehen und der unangenehmen Tatsache, dass er wirklich sehr, sehr nett war, fiel es schwer, ihn nicht ein wenig anzuhimmeln. Nicht, dass ich das tat. Nein, ich würde Alex doch nie betrügen.
    Und ich wusste, dass Alex auch mich nie betrügen würde. Würde er? Nein, natürlich nicht. Selbst dann nicht, wenn
ich in L. A. und er ohne mich in New York war und sich in Brooklyn an seinem neuen Album austobte, vielleicht mit dem Rest der Band auch mal was trinken ging, die alle solo waren und in deren Dunstkreis sich eine zwar begrenzte, jedoch recht beträchtliche Anzahl von Groupies bewegte, wie mir gerade einfiel.
    Es konnte nicht schaden, ihn mal anzurufen.
     
    Ich ließ mich auf eins der Samtsofas in der fantastischen Lobby fallen. 25 Degrees gehörte zu The Roosevelt, einem so hinreißenden Hotel, dass ich glaubte, es mit meinem schlichten Jerseykleid zu enttäuschen, auch wenn erst Nachmittag war. Ich sah mich um und entdeckte nicht weniger als acht Leute, die um mich herum ebenfalls telefonierten. Dann konnte also auch ich ungeniert seufzen. Eigentlich war ich noch an keinem Ort gewesen, wo die Leute nicht an ihren Telefonen hingen. Ich drückte die Kurzwahltaste für Alex und ließ es läuten. Hier war es jetzt fast fünf Uhr nachmittags, also fast acht Uhr abends in New York, zu spät für ihn, um noch zu schlafen, viel zu früh, um schon zu schreiben.Vielleicht war er einfach nur unterwegs. Womöglich von Groupies umgeben. Aufreizenden, dürren blonden Groupies, die ihn mit Komplimenten überschütteten. Und mit Drogen. O mein Gott, sie füllten ihn bestimmt mit Drogen ab …
    »Angela?«
    »Hey, ich wollte nur mal schnell …« Überprüfen, ob du nicht gerade mit einem Haufen Groupies eine von Drogen aufgeputschte Orgie feierst. Oder mit Kate Moss. »Geht es dir gut?«
    »Ja, tut mir leid. Ich kann nicht reden.« Alex hörte sich an, als wäre er im Freien, und schon kriegte ich Heimweh nach Sirenengeheul und Gehupe. Groupies, die meinem Alex zuhupten … »Ich bin gerade auf dem Weg zur Subway.«

    »Hast du was Schönes vor?« Etwa Kate Moss im Hotelzimmer treffen?
    »Wir wollen unsere neuen Sachen auf einer Open Mic Night in der Innenstadt ausprobieren«, sagte er. »Mal testen, wie sie sich live anhören.«
    »Echt?« Es überraschte mich, wie sehr mich das traf. Er probierte neue Songs ohne mich aus? »Ich wünschte, ich könnte dabei sein.«
    »Möchtest du denn, dass ich damit warte, bis du zurückkommst?«
    »Ja. Würdest du das tun?«
    »Nein.«
    »Oh.«
    »Das war wohl ein Scherz, oder?«
    Nein, sagte ich mir.
    »Ja«, sagte ich, »natürlich. Sag mir, wie’s gelaufen ist.«
    »Okay, wir reden später.« Und er legte auf.
    »Ja, das Interview läuft bestens. Nein, ich habe keine Affäre mit James, aber nett, dass du dir Sorgen machst«, murmelte ich vor mich hin, während ich Jennys Nummer wählte.
    »Angie?« Sie war sofort dran.
    »Dann geht es dir also gut?«, fragte ich ein wenig spitz. »Wo warst du letzte Nacht? Mit Joe zusammen?«
    »Nein«, schniefte sie, »tut mir leid, Angie, ich kann nicht reden, ich habe zu

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