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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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Spaziergang von The Roosevelt bis zu The Hollywood reichte aus, um mich davon zu überzeugen, dass das Wangestreicheln überhaupt nicht stattgefunden hatte. Und wenn doch, dann nur, weil James Jacobs, wie erwartet, mit einem Mädchen nur kommunizieren konnte, wenn er versuchte, ihm dabei an die Wäsche zu gehen. Doch so war es nicht den ganzen Tag gewesen. Von seinem Aussehen mal abgesehen war er genau das Gegenteil von dem, was ich mir vorgestellt hatte. Er war nicht arrogant, er war nicht grob, aber sehr zur Verärgerung von Angela Clark, der außergewöhnlichen Interviewerin, schien er überhaupt nichts von sich preisgeben zu wollen. Hm. Ich hatte mich darauf eingestellt, mich in sein schönes Gesicht zu verlieben und damit gerechnet, ihn mit knirschenden Zähnen als das Arschloch zu akzeptieren, das er war, aber darauf, dass er nett war, war ich überhaupt nicht vorbereitet. Ich brauchte einen Drink.
    Als ich mit einem Mojito in der Hand am Geländer der Dachterrassenbar von The Hollywood stand, kamen mir die in den Hügeln eingebetteten großen weißen Buchstaben nicht realer vor als am Samstag. Hatte man in New York ständig das Gefühl, Teil eines lebendigen Films zu sein, so empfand ich L. A. seit meiner Ankunft als einziges großes Filmset. Alles kam mir künstlich vor, als könnte man den Himmel und die Hügel und das Hollywoodzeichen wegschieben, um Platz für eine erfolgreichere Stadt zu schaffen, sollte diese den Test nicht bestehen.

    »Hey, Engländerin. Wo treibt Lopez sich herum?«
    »Hi, Joe.« Ich lächelte ihn an, als er sich neben mich ans Geländer lehnte. Sein enges schwarzes Hemd spannte über seinen Armen. So muskulös hatte ich ihn nicht in Erinnerung, aber vermutlich war das einer der Vorteile, wenn man den ganzen Tag Cocktails schüttelte. Instant-Bizeps.
    »Ich war den ganzen Tag unterwegs, hab’ keine Ahnung, wo sie ist.«
    »Ja.« Er hielt sich die Hand über die Augen, um sie gegen die Sonne abzuschirmen. »Jenny meinte, du interviewst James Jacobs. Wie läuft es?«
    Er streichelte mir die Wange, und ich glaube, er wollte mich küssen, und das hätte ich mir auch gewünscht, obwohl das ein ganz schlechtes Licht auf mich wirft, denn ich habe einen reizenden Freund, der mich aber nicht angerufen und mir auch keine SMS geschickt hat, und ist es nicht auch in Ordnung, schließlich ist er ein Filmstar, überlegte ich. »Ganz gut, denke ich«, sagte ich.
    Joe schnaubte. »Der Typ ist ein Trottel. Ich wüsste nur zu gern, was für einen Mist er dir unterjubelt.«
    »Das stimmt nicht.« Ich war tatsächlich ein wenig überrascht. Ich kannte Joe nicht gut, aber er machte auf mich nicht den Eindruck, als wäre er ein neidischer Mensch. »Er ist nicht so, wie man glauben könnte. Überhaupt nicht so, wie er in den Zeitschriften präsentiert wird.«
    »Also bitte, solchen Müll lese ich gar nicht.« Joe drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken ans Geländer. »Ich bin ihm begegnet, und ich sag’s dir, dieser Typ ist ein Arschloch.«
    »Tatsächlich? Wo? Wann? Was hat er getan?«
    »Du bist eine richtige Reporterin, nicht wahr?« Joe lachte. »Wer, wo, was, warum und wann? Du hast dich sehr verändert, Engländerin.«

    »Das weiß ich nicht so genau«, sagte ich und drückte mir das eisgekühlte Glas an die Stirn. »Ich habe immer noch keinen blassen Schimmer, was ich tue.«
    »Du scheinst das aber ziemlich gut zu machen, wenn du mich fragst.« Joe legte einen Arm über meine Schultern und drückte mich an sich. »Wie lange bist du jetzt hier, sechs Monate? Und aus dem Nichts kommst du hierher und interviewst Trottel in Hollywood. Und siehst, wenn ich das hinzufügen darf, richtig geil aus. Ich wette, Lopez ist sauer, dass sie dir einen derart tollen Look verpasst hat.«
    »Danke.« Es hörte sich nach einem halben Kompliment an. »Aber ich glaube, um Jenny braucht man sich keine Sorgen zu machen. Sie ist wirklich unglaublich. Und sieht umwerfend aus«, ergänzte ich und nahm mir vor, damit später bei Jenny zu punkten, sollte sie immer noch sauer auf mich sein.
    »Ja, die Lopez hatte es schon immer drauf. Aber dir tut es gut, dass du mit ihr zusammenwohnst.« Dabei drückte er meine Schulter. »Hey, was ist eigentlich aus dir und diesem Typen in Brooklyn geworden? Ist es immer noch aus zwischen euch?«
    »Alex?« Es überraschte mich, dass Joe sich daran erinnerte. Er war etwa einen Monat nach dem Scheitern der Beziehung von Alex und mir nach L. A. gezogen, und ich hatte Alex’ Namen

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