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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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Welt persönlich auserkoren hatte, ihn zu interviewen? Inzwischen war ich zum zweiten Mal in seinem Hotel. Und zwei Mal ohne mein Kleid. Das musste doch was zu bedeuten haben. Ein weiteres Klopfen an der Tür unterbrach meine nicht gerade hilfreichen Überlegungen.
    »Das wird Ihr Kleid sein«, rief James aus dem anderen Raum. »Das Taxi wird in etwa fünf Minuten hier sein.«
    Ich wickelte mich in den Morgenmantel, versuchte nicht über den Saum zu stolpern und öffnete die Tür. Da war mein Kleid, jungfräulich eingewickelt in glänzendes Plastik. Zwanzig
Minuten chemische Reinigung hatten mein Leben umgekrempelt. »Ich danke Ihnen«, sagte ich und nahm den Bügel.
    »Nein, ich danke Ihnen «, sagte eine Stimme hinter einer riesigen Kamera.
    »Was zum…« Ich stolperte rückwärts und hielt mein Kleid wie einen Schutzschild gegen das Blitzlichtgewitter.
    »Angela!«, schrie James und sprintete durchs Wohnzimmer. »Schließen Sie die Tür, gehen Sie weg von der Tür!«
    Ich rammte die Tür in die Kamera, hörte einen dumpfen Schlag und ein leises »Scheiße« und dann sich rasch entfernende Schritte. Benommen sah ich James an, der jedoch schon am Telefon war und unzusammenhängendes Zeug brüllte. Weil ich irgendwas tun wollte, taumelte ich ins Badezimmer und zog mich um. Ich sah mich im Spiegel an: Nein, mein Rock steckte nicht in meiner Unterhose, nicht einmal ein BH-Träger war zu sehen. Tadellos. Für meine Verhältnisse. Und wenn man auf »erschrecktes Reh im Scheinwerferlicht« stand, sah ich tatsächlich richtig gut aus.
    »Okay«, sagte ich, als ich ins Wohnzimmer zurückschwankte und nach meiner Handtasche griff. »Ich denke, es ist das Beste, wenn ich jetzt einfach gehe, ich habe heute Abend genügend Chaos angerichtet.«
    »Sie können da jetzt nicht raus.« James sah mich an, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank. Er und Jenny würden sich tatsächlich bestens verstehen. »Ich habe gerade den Sicherheitsdienst angerufen, aber man hat den Typen noch nicht. Sie können nirgendwohin, bis man diese Kamera gefunden hat.«
    Ich wollte lachen, aber das Lachen blieb mir im Hals stecken. »Im Ernst? Und das alles, weil man ein Foto von mir hat, auf dem ich was von der Reinigung in der Hand halte, James?« »Ja, vielleicht«, meinte James nachdenklich.

    »Oder man hat ein Foto von Ihnen, auf dem Sie Ihr Kleid nicht anhaben und um ein Uhr morgens in der Tür meines Bungalows stehen. Was wird Ihr Freund davon halten? Oder Ihre Redakteurin? Oder Ihre Mum?«
    »Meine Mum würde vermutlich ziemlich beeindruckt sein«, sagte ich, und mir wurde ein wenig übel. »Aber ich verstehe, was Sie meinen. Aber hierbleiben kann ich wirklich nicht. Ich muss Jenny sehen, ich muss zurück. Gibt es denn keine Möglichkeit, von hier wegzukommen, ohne dass diese Ärsche ein Foto kriegen?«
    Alle einsneunzignochwas von James Jacobs standen breit zwischen mir und der Tür, und er bedachte mich mit einem derart eindringlichen Blick, wie ich ihn normalerweise für die Person reserviert habe, die bei Starbucks in der Schlange vor mir und dem letzten Espresso-Brownie steht. Und wusste nicht, ob ich diese Person oder das Brownie war.
    »Wollen Sie wirklich gehen?«
    Nein nein nein nein nein nein nein.
    »Ja.« Wow, wer hätte gedacht, dass ich so stark bin?
    »Dann werde ich ein Taxi rufen, das hinter den Bungalow kommt«, sagte er und ließ beim Ausatmen seine Schultern fallen.
    »Irgendwas, das keine Aufmerksamkeit erweckt. Das Telefon habe ich im Schlafzimmer gelassen.«
    Ich merkte, dass ich nicht mehr ausgeatmet hatte, seit ich verkündet hatte, aufbrechen zu wollen, und der Reißverschluss meiner Handtasche, die ich so fest umklammert hielt, schnitt mir in die Hand. Das war entsetzlich. Wie konnte ich mich nur auf derartige Fantasien über James einlassen, wenn Alex zu Hause in New York war und nur auf meinen Anruf wartete. Vielleicht. Es war ihm einfach nicht wichtig, mich anzurufen. Oder mir zu sagen, dass er mich liebte. Oder mich auch nach L.A. zu begleiten.Wohingegen James,
aus welchem Grund auch immer, relativ erpicht darauf zu sein schien, dass ich blieb. Und neunundneunzig von hundert Mädchen würden in so einer Situation bleiben, pfeif auf den Freund. Vielleicht würde es einfacher werden, wenn ich ganz schnell mit diesem Freund sprach.
    Ich lockerte meinen Klammergriff um die Handtasche und holte mein Mobiltelefon heraus. Ja, es war vier Uhr morgens in New York, aber er hatte sicherlich nichts dagegen, wenn ich

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